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Das war das Rollin‘ Dudes Festival 2022 in Leutschach!

Musik, die noch mit echten Instrumenten gespielt wird und Autos, die noch aus Blech und Chrom bestehen, und nicht aus Plastik und Kohlefaser. Beides trifft beim Rollin‘ Dudes Festival auf Rockabellas und Rockabillys, die den Charme der 50er Jahre hochleben lassen. Eine fabelhafte Mischung, die ich in diesem Jahr wieder unbedingt erleben wollte.

Zeiten ändern dich, doch das Rollin‘ Dudes bleibt bestehen.

Warum wieder erleben? Na, weil ich vor exakt neun Jahren schon einmal in die Steiermark gereist bin, um beim Rollin‘ Dudes Festival dabei zu sein. Damals als Zivi dank der kostenlosen ÖBB Vorteilscard von Vorarlberg mit dem Nachtzug, geschlafen im Zelt auf dem Campingplatz, keine fünf Minuten von der Bühne entfernt. Das sah in diesem Jahr freilich anders aus. Mit dem Auto bequem in rund zweieinhalb Stunden von Wien und übernachtet in einem Airbnb ein paar Ortschaften weiter.

Doch nicht nur ich habe mich verändert, auch das Festival ist gewachsen. Was am Anfang vor zehn Jahren mit 1.200 Besuchern startete, ist heute auf mehr als 4.000 Besucher gewachsen. Besucher aus Slowenien und Italien waren auch schon bei meinem Besuch 2013 dabei. In den letzten neun Jahren sind es nicht weniger geworden.

Initiator des Rollin‘ Dudes Festivals ist Martin Obmann. Er gründete 1996 die Rockband Surfacetension, leitet seit 2007 eine Werbeagentur und verkauft und verleiht Oldtimer seit 2010. Was ihn zur Organisation des Festivals bewegte und was ihn seit zehn Jahren antreibt, verriet er mir in einem kleinen Interview am Rande des Festivals.

AF: Martin, du beschäftigst dich seit vielen Jahren mit Oldtimern, bist Musiker und leitest gemeinsam mit deinem Geschäftspartner die Eventagentur Eleven Shows. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass du das Rollin‘ Dudes Festival initiierst. Wann kam es zu dem Entschluss und was der Auslöser?
MO: Der Auslöser, das Rollin‘ Dudes Festival zu starten, war für mich eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Zu diesem Zeitpunkt (Anm. d. Red.: 2012) gab es US-Car Meetings nämlich nur auf Parkplätzen und relativ – sagen wir mal so – anspruchslosen Locations, samt wenig oder demselben Rahmenprogramm. Letztendlich gab es hier nur reine Tagesevents. Wir haben diese Szene auf ein höheres Level gebracht und US-Car Meetings den Rock´n´Roll eingehaucht.  Andere Veranstalter haben entsprechend nachgezogen, ich wage es zu sagen, dass wir mit Rollin‘ Dudes ein Taktgeber waren und vermutlich noch immer sind. Es sind dadurch natürlich auch viele Eventkopien entstanden. Der Unterschied zu den Kopien ist jedoch, dass wir eines der ersten Festivals waren und teilweise noch immer sind, die einen Eintritt verlangen. Die Kosten für solche Veranstaltungen wachsen einfach immer weiter und waren schon von Anbeginn vorhanden. Auf Basis eines freien Eintritts ist dies einfach nicht möglich und unsere Gäste sind spätestens nach einem Besuch bei uns auch bereit diesen zu zahlen. Außerdem kommen alle Besitzer eines US-Cars gratis rein.

AF: Was macht das Rollin‘ Dudes Festival für dich aus? 
MO: Der Mix aus coolen US-Cars aus verschiedenen Epochen, hochqualitativen und internationalen Bands und ein charmantes Gelände, inklusive Campingplatz. Jede zweite Veranstaltung bezeichnet sich mittlerweile unberechtigt als Festival, hat aber weder die Größe an Besuchern, noch Camping, noch ein entsprechendes Programm.
Was man aber sagen muss: Wir sehen uns nicht als klassisches US-Car Treffen. Wir bieten wesentlich mehr und man kann hier gut und locker drei Tage verbringen. Ziel ist es, dass unterschiedliche Gäste – auch über die österreichischen Grenzen hinaus – zusammenkommen und sich Freundschaften ergeben. Miteinander fachsimpeln zu den Cars & Bikes und am Abend zusammen ausgiebig feiern.
Das Besondere ist, dass wir bei den Bands nicht nur auf Bekanntheit achten, sondern teils einfach nur nach musikalischem Gespür Bands einladen. Das Booking der Bands mache ich selbst, das ist mir ein großes Anliegen. Und so kann ich sicher gehen, dass jede Band zu einer gewissen Uhrzeit die richtige Stimmung mit sich bringt. Ich denke, das ist auch ein Punkt, den uns von anderen Veranstaltern unterscheidet. Wir buchen nach Gespür, andere nur nach Bekanntheit.

AF: An welchen Moment oder welche Geschichte aus den letzten 10 Jahren Rollin‘ Dudes Festival erinnerst du dich gerne? Hast du da eine Anekdote für uns auf Lager?
MO: Man erinnert sich natürlich am liebsten an die schönen Momente, an denen man am Abend dann zu super Bands den Erfolg kurz auskosten kann bei einem Krügerl Bier oder einem Cocktail am VW Bulli Bus, den wir nun auch immer im Programm haben. Intensiv sind natürlich immer Situationen, die sich einbrennen, wenn „der Hut brennt!“ Ich erinnere mich dabei an einen Gast, der völlig ausgerastet ist und um 03:30 Uhr in der Früh letztendlich mit der Polizei in der „Klapse“ gelandet ist. Oder ein abgängiges Mädchen, die einfach nicht aufgetaucht ist und dann wohlbehalten im angrenzenden Wald wieder gefunden wurde. Natürlich wird hier gefeiert und nach dem Sprichwort „wo gehobelt wird fallen auch Späne“, befinden wir uns hier auf einem Festival wo es immer die eine oder andere Überraschung geben kann. Es ist natürlich bei drei/ vier Stunden Schlaf täglich immer eine Herausforderung hier einen kühlen Kopf zu bewahren und es wirkt oft wie ein Horrorszenario, das sich dann aber meist recht schnell wieder auflöst.
Unser Auftakt 2012 war natürlich auch ein Highlight, an das ich mich immer gerne wieder erinnere. Die Idee hier etwas Neues zu machen und die Anzahl der Besucher haben dies bestätigt!

AF: Das Rollin‘ Dudes Festival findet heuer zum 9. Mal statt, gibt es für das Jubiläum zum 10. Geburtstag im kommenden Jahr etwas ganz Besonderes?
MO: Ja natürlich wollen wir uns beim 10-Jahresjubiläum nicht lumpen lassen und für entsprechende Highlights sorgen. Das wird sich größtenteils auf das Line-up der Bands auswirken, wo wir bereits erfolgreiche Gespräche mit großartigen Bands führen. Unklar ist derzeit noch, ob wir das Festival nächstes Jahr oder erst 2024 wieder veranstalten werden. Einerseits ist der Aufwand immens und es tut gut, etwas Motivation und Luft zu tanken und man weiß ja derzeit auch noch nicht, wie sich alles rund um das Thema Corona entwickelt. Wir haben die letzten zwei Jahre (Anm. d. Red.: 2020 & 2021) absagen müssen und das hat uns nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld gekostet. 
Das wichtigste wird sein, dass die Qualität passt und wir alle Besucher zufrieden stellen können. Ich denke, das ist die größte Aufgabe, die es zu meistern gibt. 

AF: Wie sieht die Zukunft des Rollin‘ Dudes Festivals aus? Sind große Änderungen geplant oder bleibt alles so fein und perfekt wie immer?
MO: Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir dabei, Feedback innerhalb unserer Crew zu sammeln. Danach werden wir Entscheidungen treffen, ob das Festival auch nächstes Jahr oder erst wieder 2024 stattfinden wird. Die Location ist grundsätzlich perfekt und versprüht seinen Charme mit seiner rauchigen, wilden Atmosphäre. Leider ist das „offene“ Gelände durch die verschiedenen Ebenen extrem schwierig und sehr betreuungsintensiv. Das macht es extrem anstrengend in der Vorbereitung, beim Aufbau und natürlich während der Festivaltage. 
Inhaltlich wird es bei unserem Mix aus Cars, Bikes & Music bleiben – da brauchen wir nicht viel daran zu rütteln (lacht).

Mehr Informationen zum Rollin‘ Dudes Festival findet ihr auf dieser Webseite.

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