Der Citroën Grand C4 Picasso im ersten Test

Gestern lud Citroën ins Lusthaus in Wien Freudenau zum Speed-Dating mit dem neuen Grand C4 Picasso. Weil Christoph und ich für ein lockeres Kennenlernen immer gern zu haben sind, beschlossen wir, dort gemeinsam aufzukreuzen. Kaum angekommen, bekamen wir sofort die Schlüssel zur neuesten Motorisierung, dem BlueHDi 150, in die Hand gedrückt.

Wir müssen beide eingestehen, dass wir vorbelastet zu diesem Termin gingen. Denn von den Fotos her konnte uns schon sein bis zur B-Säule identer, kleiner Bruder, der „normale“ C4 Picasso, mit dessen avantgardistischem Design nicht wirklich überzeugen. Die zerklüftete, futuristisch angehauchte Front wirkt allerdings in Natura wesentlich harmonischer und weiß eben gerade durch dieses Outstanding zu gefallen. Böse Zungen behaupten, man gewöhnt sich an alles. Die Farbe unseres ersten Speed-Dating-Kandidaten nennt sich übrigens Kyanos-Blau-Metallic. Um zum Design des Autos zu passen, könnte die Lackierung aber ruhig etwas auffallender sein, finden wir.

Citroën Grand C4 Picasso

Nachdem wir uns also mit seinem Äußeren angefreundet hatten, starteten wir mit der Inspektion des Innenraums.

Citroën Grand C4 Picasso

Christoph, hinter dem Lenkrad sitzend, fiel gleich die aufgeräumte Mittelkonsole ins Auge. Die wenigen verbliebenen Schalter befinden sich hinter einer verspiegelten Front und per Soft-Touch bedient man hier Klima, Navi, Radio, Assistenten usw. Und das funktioniert sogar mit Handschuhen, wie mein Kollege positiv überrascht feststellte. „Ist ja auch kein Smartphone“, entgegnete ich während ich mit der elektrische Fußstütze des Beifahrersitzes spielte. Citroën nennt dieses Extra übrigens „Unterschenkelunterstützung“. Hört sich eher an wie eine Bandage bei Sportverletzungen. Keine Ahnung wer die Extras benennen darf…

Citroën Grand C4 Picasso

Gut, dass das 12-Zoll-HD-Display und der 7-Zoll-Touchscreen unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Zumindest meine, denn mein Kollege legte die Sitzlehne nach hinten und widmete sich hauptsächlich der Massage-Funktion der Sitze.

Citroën Grand C4 Picasso

Wir wanderten eine Reihe weiter nach hinten und freuten uns über die Klapptischchen mit LED-Lesebeleuchtung und über eine eigene Gebläse-Steuerung.

Citroën Grand C4 Picasso

Die nächste Überraschung kam dann beim Öffnen der Kofferraumklappe – sie öffnet und schließt elektrisch, wenn auch in gewohnt gemächlichem Tempo. Erste Reaktion meinerseits: „Platz hat er!“. Bleibt die optional erhältliche 3. Reihe im Fahrzeugboden verstaut, sind’s 645 Liter.

Citroën Grand C4 Picasso

Wie eingangs bereits erwähnt, fassten wir für unser erstes Kennenlernen einen Gran C4 Picasso mit neuem Dieselmotor und 6-Gang-Schaltgetriebe aus. Das 150 PS starke Gefährt stellte sich als die beste Wahl heraus. Die Fahrleistungen sind mit 9,8 Sekunden auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h zwar nicht übertrieben sportlich. Trotzdem gibt’s angenehm viel Durchzug (350 Nm) bei nur 4,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Jedenfalls theoretisch. Praktisch haben die Kollegen, die vor uns gefahren sind den Durchschnittsverbrauch auf 7,1 Liter hochgeschraubt. Irgendwo dazwischen wird er sich dann tatsächlich einpendeln. Wenn er dann im Frühjahr als Testwagen kommt, können wir euch genaueres berichten.

Citroën Grand C4 Picasso

Bei 21.250 Euro beginnt die Preisliste mit dem 120 PS Benziner, bei 34.650 Euro endet sie mit dem 150 PS BlueHDi Diesel mit Automatik. Dazwischen gibt es noch einen 156 PS starken Benziner und zwei Dieselmotoren mit 92 und 115 PS.

Wir finden den C4 Grand Picasso jedenfalls gelungen. Besonders Dank des luftigen Innenraums und der großen Bildschirme. Und selbst mit übervoller Ausstattung bleibt er Preislich unter 40.000 Euro. Da verschmerzt man auch das klobige, unübersichtliche dafür aber multifunktionale Lenkrad.