DS 3 Cabrio 110 EAT6 Sport Chic im Test!
Die Tage werden länger, die Röcke kürzer und die Oben-Ohne-Zeit beginnt – zumindest was meine Testautos betrifft. Das erste offene Fahrzeug durfte ich bereits im April bewegen und bekam zu spüren, dass dieser Monat wirklich macht, was er will. Warum man bei Schnee zu Ostern im DS 3 Cabrio dennoch nicht friert und warum es eigentlich gar kein Cabrio ist, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.DS 3 Cabrio 110 EAT6 Sport Chic: Rendezvous im April!
Seht ihr das?! Könnt ihr das sehen? Das ist Eis! Und zwar auf dem trés chic-en Stoffdach des 3ers von DS. In meinen beiden Testwochen war die zweite Hälfte leider mehr winterlich als frühlingshaft und überhaupt nicht Cabrio-tauglich. Dafür kann ich nun behaupten, den wohl ausführlichsten und eisigsten Cabriotest für euch gemacht zu haben. Meist fristen dachbefreite Automobile das Dasein eines Zweitwagens, der nur für die schönen Tage aus der Garage geholt wird. Der DS 3 kann aber ohne Probleme auch an den hässlichen gefahren werden.
Das Cabrio das keines ist
Das liegt zum Großteil daran, dass er eigentlich kein Cabrio ist. Da der Rahmen, nicht wie bei einem herkömmlichen Cabriolet mitsamt Dach verschwindet, sondern stehen bleibt und nur das Fetzendach zusammengefaltet wird, ist es per Definitionem ein Découvrable. Wie auch immer das ausgesprochen wird, es bedeutet, dass es weniger zieht. Klar spürt man den Wind in den Haaren, es ist ja auch ein Cabrio, äh… Découvrable. In etwa elf Sekunden ist das Top hinten, nochmal fünf Sekunden dazu und es ist ganz unten, zu bemerken am geringen Luftgewirbel im Inneren und den DS Logos, die die Sicht im Rückspiegel nun statt der Straße beherrschen.
Die zweitwichtigste Zeit bei einem Cabriotest sind natürlich die Sekunden auf 100 km/h. Hier schlägt der DS 3 sich selbst mit einer 10,2. Man kann das Dach also gar nicht so schnell öffnen, wie einen die 110 PS nach vorne treiben. Der Benziner passt zur Ausstattungslinie „Sport Chic“: Man kann den Dreizylinder mit seinem kernigen Klang schöne Bergstraßen hochjagen, oder gemütlich durch die Stadt rollen. Die Sechsgang-Automatik ist diesbezüglich anpassungsfähig und schaltet stets genau richtig.
Trotz oben ohne, die inneren Werte zählen
Die Schalteinheit für den Öffnungsmechanismus ist, wie bei den meisten Cabrios, oberhalb der Windschutzscheibe und auf Anhieb zu finden. Wer aber zum Beispiel die Lautstärke des Radios ändern, oder in das Menü des Infotainmentsystem möchte, muss die Knöpfe erst einmal finden. Auflösung: wenn nicht gerade vom rechten Knie verdeckt, sieht man sie gleich über dem Ablagefach in der Mittelkonsole. Bis auf diese französische Eigenheit leistet sich der 3er im Innenraum aber keine Fehler. Dank Leder, Klavierlack und solider Verarbeitung passt das Interieur trés bon zum frischen Äußeren.
Bei meiner Körpergröße von 1,95 Meter wird es für Passagiere im Fond ungemütlich, in der ersten Reihe hat man aber kein beengtes Gefühl. Die Sitze bieten eine gute Mischung aus Komfort und Halt, der kleine Franzose eignet sich somit gut für längere Strecken. Ein großer Koffer hätte theoretisch im Kofferraum (245 l) Platz, muss aber aufgrund der kleinen Ladeluke bei umgeklappten Rücksitzen in diesen geschoben werden.
Verbrauch und Preis
Im Test verbrauchte das DS 3 Cabrio sieben Liter Superbenzin, ein klein wenig zu viel für „nur“ 110 PS. Aber wenn einem die Sonne auf das Haupt scheint, denkt man nicht an den Verbrauch. Und auch der Preis spielt dann keine Rolle mehr. Unser Testwagen kostet mit Extras wie Metalliclackierung (Nacré-Weiß, 650 €), LED-Scheinwerfern (780 €), dem Navi-Paket (1.100 €) und Nappa-Leder (1.240 €) stolze 30.505 Euro und 50 Cent. Tipp: Das DS 3 Cabrio mit 130 PS und manuellem Getriebe kostet weniger und hat mehr Dampf.