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Erster Test des neuen Nissan LEAF!

„… und dies wird das letzte Mal sein, dass wir ein elektrisch angetriebenes Auto als Elektroauto und nicht als Auto vorstellen.“ Mit diesen Worten begann in Frankfurt der erste Teil der Fahrpräsentation des derzeit startenden Nissan LEAF in Generation zwei.

Nissan LEAF Gen2: Das Ende vom Anfang

Bewahrheiten sich die Voraussagen betreffend der Verkaufszahlen von 587.000 Stück bis 2022 für die DACH-Region (Deutschland, Österreich & die Schweiz), dann ist die eingangs gebrachte Aussage gar nicht so weit hergeholt.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass Nissan auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur seine Finger – in Zusammenarbeit mit namhaften Anbietern wie smatrics – im Spiel hat.

Der Erfolg scheint bereits durch die vorab verkauften Einheiten gesetzt. Ohne jegliche Probefahrt konnte Nissan hierzulande schon 1.000 Kunden zum Kauf bewegen (3.000 in D & 491 in CH).

Erwachsen, nicht gewachsen!

Wie Erwachsen der neue Nissan LEAF im Gegensatz zu seinem ebenso erfolgreichen Vorgänger geworden ist, konnte ich rund um Frankfurt erfahren.

Erste Augenscheinlichkeit: Optisch hingt der LEAF einem herkömmlichen Automobil nicht mehr hinterher. Neben der sportlicheren Linie verstecken sich einige die Aerodynamik begünstigende Elemente, wie zum Beispiel ein glatter Unterboden, die sogleich die Reichweite erhöhen – um 2,5 Kilometer. Ja, auch Kleinvieh macht Mist. Deshalb verstecken sich einige ausgeklügelten Features im Stromer.

Das Konzept der „Intelligent Mobility“, auf dem der LEAF aufbaut, lässt sich in drei Säulen unterteilen:

Intelligent Power

Motorisch wurde ordentlich aufgerüstet. Die verbaute Drehstrom-Asynchronmaschine liefert 110 kW (150 PS) Spitzenleistung und somit 38 Prozent mehr als die Vorgänger-E-Maschine. Dennoch ist bei 155 km/h Höchstgeschwindigkeit Schluss. Energie liefert eine 40 kWh fassende Batterie. Dank geänderter Metallmischung erreicht diese eine höhere Energiedichte, woraus resultiert, dass deren Abmessungen gleich bleiben.

Positiv bemerkbar macht sich der 300 Kilogramm schwere, aber im Unterboden verbaute Akkumulator bei den fahrerischen Eigenschaften. In jedem der vier angebotenen Fahrmodi klebt der LEAF, wie gewohnt, hervorragend auf der Straße. Negativ wirkt sich das für diese Fahrzeugklasse doch recht hohe Gesamtgewicht (1.650 kg) auf die Verzögerung aus. Diese dürfte gerne etwas knackiger vonstattengehen. Darauf werden wir im später folgenden Intensivtest ein genaues Auge werfen.

Jedenfalls verspricht die höhere Batteriekapazität eine größere Reichweite. 285 Kilometer sollen’s nach dem neuem WLTP-Standard sein. Wobei der Nissan LEAF das bislang einzige Elektroauto ist, das sich dieser Messmethode unterzogen hat.

Intelligent Driving

Die zweite Säule, „Intelligent Driving“ genannt, befasst sich mit dem Aspekt der Sicherheit. Dazu zählen die Entwickler auch die in den analogen Tacho integrierte Multifunktionsanzeige, vor allem jedoch die vier rundum montierten Kameras sowie das verbaute Front- und Heckradar. Diese Sensorik-Armee kümmert sich um Funktionen wie die Fernlichtautomatik oder auch den Spurhalte- sowie Notbremsassistent, und: In den beiden höheren Ausstattungsvarianten Connecta und Tekna besitzt der LEAF die Ausstattung des ProPilot, welcher den Fahrer im Stop & Go-Verkehr sowie bei Kolonnenfahrten mittels teilautonomer Fahrfunktion unterstützt. Diese funktionierte bei der ersten Ausfahrt tadellos – bis 90 km/h zumindest. Darüber hinaus „verschaute“ sich die Sensorik gerne mal.

Als große Neuerung wurde das e-Pedal vorgestellt – eine mit maximal 0,2 G verzögernde Motorbremse, welche den LEAF bis zum Stillstand abbremst. Vor allem beim Bergabfahren mit das Sinn. Der Umgang mit dem Pedal will allerdings geübt sein.

Intelligent Integration

Die dritte und letzte Säule widmet sich der Smartphone-Integration. Intelligent Integration hilft zum Beispiel dabei, im serienmäßig integrierten Navi, nach den neuesten Ladestationen zu suchen. In weiterer Folge soll die Funktion des Vehicle2Grid realisiert werden. Sprich: Das Auto dient als mobiler Energiespeicher. Darauf wurde der LEAF Generation 2 bereits hinentwickelt.

Fazit

Neben der offensichtlichen optischen Aufwertung, versteckt sich im neuen Nissan LEAF einiges an Innovation. Neben dem Fahrspaß, der nicht zuletzt durch den niedrigen Schwerpunkt und das sofort anliegende maximale Drehmoment reichlich vorhanden ist, überzeugt der Stromer durch seine geräuscharme Fortbewegung, die den Komfort reichlich steigert. Doch wer sollte sich nun den neuen Nissan LEAF zulegen? Da die Ladeinfrastruktur auch 2018 noch innerhalb der Städte ein nicht gelöstes Problem ist, wohl all jene des beliebten Speckgürtels der Großstädte.
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