autofilou.at Zum Inhalt

Mercedes-Benz TecDay: Die Innovationen der neuen E-Klasse!

Als einer von nur vier österreichischen Medienvertretern durfte ich gestern nach Stuttgart, besser gesagt Sindelfingen bei Stuttgart, reisen, um am ersten von zwei TecDays, zur im Frühjahr 2016 auf den Markt kommenden Mercedes-Benz E-Klasse, teilzunehmen. Ich kann Euch also schon heute exklusiv über die „verrückten“ Sicherheitsfeatures des neuen „E“ berichten. Gut bewacht, die neue E-Klasse …

Als einer von nur vier österreichischen Medienvertretern durfte ich gestern nach Stuttgart, besser gesagt Sindelfingen bei Stuttgart, reisen, um am ersten von zwei TecDays, zur im Frühjahr 2016 auf den Markt kommenden Mercedes-Benz E-Klasse, teilzunehmen. Ich kann Euch also schon heute exklusiv über die „verrückten“ Sicherheitsfeatures des neuen „E“ berichten.

Gut bewacht, die neue E-Klasse in Sindelfingen! | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
Gut bewacht, die neue E-Klasse in Sindelfingen! | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
Mercedes-Benz Intelligent Drive & Intelligent Protect | Picture © Mercedes-Benz
Mercedes-Benz Intelligent Drive & Intelligent Protect | Picture © Mercedes-Benz

Oh mein lieber Stapedius!

Wir fahren relaxt durch die Stadt, plötzlich ertönt ein lautes Rauschen im Fahrgastraum. Sekundenbruchteile später krachen wir einem vor uns ausscherenden Fahrzeug ins Heck. Ein Crash konnte in diesem Szenario leider nicht vermieden werden, jedoch dessen Nachfolgeschäden der Insassen.
Ziel des kurz vor dem Aufprall über das Soundsystem eingespielten 80 bis 85 Dezibel lauten und nur rund eine halbe Sekunde andauernden Rauschens – von Mercedes-Benz übrigens ‚PRE-SAFE Sound‘ getauft – ist nämlich das gezielte Nutzen eines natürlichen menschlichen Reflexes: Das Gehör auf das zu erwartende Unfallgeräusch beziehungsweise den „explodierenden“ Airbag zu konditionieren.
Auf laute Geräusche reagiert ein Stapedius genannter Muskel in unseren Ohren, indem er sich reflexartig zusammenzieht. Die Kontraktion dieses winzig kleinen Muskels verändert dabei kurzfristig die Verbindung des Trommelfells zum Innenohr und schützt so besser gegen hohe Schalldrücke.


Knuff, Knuff!

Anders als beim Frontalaufprall steht beim Seitenaufprall eine sehr begrenzte Knautschzone zur Verfügung. Daher kommt in der neuen E-Klasse optional der sogenannte ‚PRE-SAFE Impuls Seite‘ bei der seitlichen Kollision zusätzlich zum Stapedius-Rauschen zum Einsatz. Dabei wird der betroffene Fahrgast – Fahrer oder Beifahrer – noch vor dem Crash, mit einem beherzten „Knuff in die Seite“ (so steht’s in der Presseaussendung geschrieben), so weit als möglich von der Gefahrenzone Richtung Mittelkonsole wegbewegt. Den „Knuff“ führt ein im Sitz verbauter, angeblich innerhalb einer Stunde zu erneuernder Gasgenerator durch. Er bläst die Seitenwange in wenigen Millisekunden voll auf.

PRE-SAFE Impuls Seite | Picture © Mercedes-Benz
PRE-SAFE Impuls Seite | Picture © Mercedes-Benz


Gurt blas auf!

Die rückwärtigen Passagiere „erfreuen“ sich unterdessen über den „Beltbag“. Eine – so schreiben es die PR-Leute – „clevere Kreuzung aus Gurt und Airbag“. Der aufblasbare Sicherheitsgurt vergrößert seine Fläche, ebenfalls dank eines Gasgenerators, im Falle einer schweren Frontalkollision um ein Vielfaches und vermindert somit die Krafteinwirkung auf den Oberkörper der hinteren „Außenbänkler“. Das System kommt bereits in der aktuellen S-Klasse zum Einsatz.

Beltbag | Picture © Mercedes-Benz
Beltbag | Picture © Mercedes-Benz


Daten-Cloud im Anflug!

Möglich macht diese PRE-SAFE-Maßnahmen erst der Einsatz zahlreicher rund um das Fahrzeug verbauter Sensoren wie Kameras, Radar, Ultraschall und viele mehr. Diese überwachen stets das aktuelle Geschehen im direkten Umfeld.
Für noch frühere Warnung verbaut Mercedes-Benz als erster Hersteller ein Kommunikationsmodul. Das Car-to-X-System übermittelt automatisch detektierte oder manuell vom Fahrer gemeldete Gefahrensituationen per Telekommunikation an eine Daten-Cloud. Dieser übergeordnete Speicher verschickt die Informationen innerhalb weniger Sekunden an sich in der Nähe der „Auffälligkeit“ befindliche andere E-Klassen.
Man arbeite bereits mit anderen Herstellern zusammen um einen raschen Ausbau dieses Systems zu ermöglichen. Ebenso wird bereits an einer App für Smartphones gearbeitet um zumindest Hinweise empfangen zu können, unabhängig vom eigenen Fahrzeugmodell und dessen nötiger Infotainment-Ausstattung. In einem noch entfernteren Schritt sollen ab 2020 Fahrzeuge direkt untereinander ohne Cloud per WLAN-ähnlichem Protokoll auf 5,9 GHz-Basis kommunizieren.
Car-to-X Kommunikation | Picture © Mercedes-Benz
Car-to-X Kommunikation | Picture © Mercedes-Benz
Car-to-X Kommunikation | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
Car-to-X Kommunikation | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Teilautomatisiert unterwegs!

Die vielen verschiedenen, im Fahrzeug verbauten Sensoren helfen jedoch nicht nur dabei Unfälle zu vermeiden beziehungsweise deren Folgeschäden zu reduzieren, sondern bringen ein weiteres Ziel ins Spiel: Mehr Komfort und weniger Stress durch Entlastung des Fahrers.
Das ‚Intelligent Drive next Level‘ genannte Fahrerassistenzpaket kann nicht nur als Abstandsradar vorausfahrenden Fahrzeugen bis 200 km/h folgen, sondern ihnen auch durch Kurven, Baustellen oder sonstigen Umwelteinflüssen weiterhin nachfahren, selbst ohne eindeutige Fahrbahnmarkierungen.
Das System orientiert sich mit Hilfe einer weiterentwickelten Stereo-Multi-Purpose-Kamera, die direkt hinter der Windschutzscheibe platziert ist, und neuen Radarsensoren an den Fahrbahnmarkierungen, am Vorausfahrer und eben auch an seiner Umgebung. Bis 130 km/h braucht der Lenkpilot daher nicht unbedingt deutlich sichtbare Fahrbahnmarkierungen um dem/der Vordermann/-frau [sick gendering!] zu folgen.
Die Hände des Fahrers müssen vorerst dennoch am Lenkrad verweilen, da es die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfordern. Eine um das Lenkrad gebundene Saft-Dose wird’s aber wohl auch in diesem Fall richten [;-)].
Intelligent Drive next Level | Picture © Mercedes-Benz
Intelligent Drive next Level | Picture © Mercedes-Benz

Lenkmoment für sicheres Ausweichen!

Zu den intelligenten Systemen des Fahrerassistenzpakets zählt auch ein Ausweich-Lenk-Assistent. Er unterstützt den Fahrer durch gezielte Lenkmomente dabei in Gefahrensituationen zum Beispiel beim Ausweichen von auf die Fahrbahn gelaufenen Personen.
Detektiert das System mittels Radar und Sereo-Multi-Purpose-Kamera einen Fußgänger unmittelbar vor dem Fahrzeug und der Fahrer initiiert durch eine Lenkbewegung einen Ausweichwunsch, so unterstützt das System das Manöver durch gezielt auf die Lenkung aufgeprägte Lenkmomente. Der Fahrer kann so die E-Klasse kontrolliert um die Person herumführen.
Aktiver Brems- & Ausweich-Lenk-Assistent | Picture © Mercedes-Benz
Aktiver Brems- & Ausweich-Lenk-Assistent | Picture © Mercedes-Benz

BMW wird sich ärgern…

Da stellt BMW vor nicht einmal einem Monat mit angeschwollener Brust den neuen Ein- und Ausparkassistent für den gegen Ende des Jahres kommenden 7er vor, schon rückt Mercedes-Benz mit einem ähnlichen System für die E-Klasse nach.
Die neue E-Klasse wird nämlich auf Wunsch nicht nur keinen eigenen Fahrzeugschlüssel mehr benötigen, weil dieser durch ein NFC-fähige Smartphone ersetzt wird, sondern mit dem Smartphone kann zugleich ein- und ausgeparkt werden.
Besonders Personen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, will es der „Remote Park-Pilot“ ermöglichen, die E-Klasse von außen sicher zu platzieren. Das ansteuernde Smartphone muss sich im Umkreis von rund drei Metern um das Fahrzeug befinden. Zum Bedienen steht eine App (Android & iOS) zur Verfügung. Die E-Klasse beherrscht dabei viele verschiedene Parkszenarios – Quer- oder Längsparken, links oder rechts, vorwärts oder rückwärts. Technische Voraussetzung: die Ultraschallsensoren der PARKTRONIC, der Park-Pilot mit 360-Grad-Kamera, das KEYLESS-GO-System sowie ein Automatik-Getriebe.
Digitaler Fahrzeugschlüssel | Picture © Mercedes-Benz
Digitaler Fahrzeugschlüssel | Picture © Mercedes-Benz
Remote Park-Pilot | Picture © Mercedes-Benz
Remote Park-Pilot | Picture © Mercedes-Benz
Remote Park-Pilot | Picture © Mercedes-Benz
Remote Park-Pilot | Picture © Mercedes-Benz

84 LEDs für mehr Sicht!

Um Unfällen in der Nacht vorzubeugen, werden auch die Scheinwerfer-Systeme stetig weiterentwickelt. In der 2016er E-Klasse gibt es optional neben Halogen und „Einfach“-LED-Scheinwerfern auch die MULTIBEAM-Ausführung. autofilou.at-Lesern ist dieser Name spätestens seit dem Testbericht zum CLS 400 Shooting Brake ein Begriff. Anders als im CLS kommen in der E-Klasse jedoch 84 statt 24 LEDs pro Scheinwerfer zum Einsatz. Damit ist eine noch feinere Lichtverteilung möglich. So können nun bis zu vier Elemente (Fahrzeuge, Straßenschilder, …) noch präziser ausgeblendet oder abgedunkelt werden. Hinterlegt sind im System zusätzlich diverse Lichtsituationen wie Schlechtwetterlicht, Stadtlicht, Kreuzungslicht, …
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
Mehrpegel-Heckleuchten der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Mercedes-Benz
Mehrpegel-Heckleuchten der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Mercedes-Benz
Mehrpegel-Heckleuchten der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
Mehrpegel-Heckleuchten der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
MULTIBEAM-LED-Scheinwerfer der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
Mehrpegel-Heckleuchten der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz
Mehrpegel-Heckleuchten der 2016er Mercedes-Benz E-Klasse | Picture © Mercedes-Benz

Fazit: Was Audi derzeit ein wenig fehlt, nämlich „Vorsprung durch Technik“, nutzt Mercedes-Benz mit der neuen E-Klasse vollends aus. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass nicht ein TecDay alleine reicht, um den Medienvertretern alle Infos zu geben, sondern für den Herbst bereits ein weiterer in Planung ist. Wie die teilweise serienmäßig verbauten, neuen Sicherheitsfeatures schlussendlich beim Endkunden ankommen, muss sich noch zeigen. Eine Frage stellt sich mir: Was werden die Systeme kosten und mit welchen teuren Sonderausstattungen müssen sie kombiniert werden? Ich freue mich auf den zweiten TecDay und die endgültige Enthüllung der 2016er E-Klasse auf der North American International Auto Show im Jänner in Detroit.

Raphael mag horizontale Fahrsteige [;-)] | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
Raphael mag horizontale Fahrsteige [;-)] | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
2016 Mercedes-Benz E-Klasse Erlkönig | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
2016 Mercedes-Benz E-Klasse Erlkönig | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Maximal 5 Autos für den Vergleich möglich!
0 Fahrzeug(e) im Vergleich