Peugeot 308 SW GT 2.0 BlueHDi: Ein Kombi der kombiniert
Als ich im Sommer den Peugeot 208 gefahren bin, war ich von der Agilität und Wendigkeit des kleinen Stadtflitzers begeistert. Und auch der 508 RXH hat mich, vor nicht allzu langer Zeit, bei Comfort, Platz und Verbrauch überzeugt. Beim Test mit dem Peugeot 308 GT SW stellt sich mir also diese Frage: verbindet der Sport-Kombi …
Als ich im Sommer den Peugeot 208 gefahren bin, war ich von der Agilität und Wendigkeit des kleinen Stadtflitzers begeistert. Und auch der 508 RXH hat mich, vor nicht allzu langer Zeit, bei Comfort, Platz und Verbrauch überzeugt. Beim Test mit dem Peugeot 308 GT SW stellt sich mir also diese Frage: verbindet der Sport-Kombi die Vorzüge beider Modelle?
Optisch macht der 308 SW GT auf jeden Fall was her: ein paar Anbauteile hier und da, einen „Heckdiffusor“ mit verchromten Endrohren, 18-Zoll-Felgen, Tieferlegung (um 10 mm) und die großen Lufteinlässe an der Front, lassen den Kombi rasant wirken. Das Sahnehäubchen ist dann noch die Lackfarbe „Magnetic-Blau“ meines Testwagens.
Aber Optik alleine reicht halt nicht aus. Unter der Haube steckt deshalb ein 2-Liter-Diesel mit 181 PS. Und der beschleunigt die 1.425 Kilogramm in 8,6 Sekunden auf die 100er Marke. Das mag sich auf den ersten Blick vielleicht nicht so spektakulär anhören, anfühlen tut es sich jedenfalls so. Denn durch Betätigung der „Sport-Taste“ wird aus dem braven Cruiser ein …
… dynamisches Meisterwerk. Ok, das war jetzt übertrieben. Aber man merkt deutlich, wie die Gasannahme nachgeschärft, die 6-Gang-Automatik schneller schaltet und die Lenkung noch direkter wird. Als Extraschmankerl legen die Peugeot-Ingenieure das Vierzylinder-Dieselknattern per Soundgenerator als V8-Brüller in den Innenraum. Reicht leider nur für verwunderte Blicke bei den Mitfahrern.
Solche Blicke gibt es aber auch von anderen Verkehrsteilnehmern. Etwa Golf GTI-Fahrern, die an der Ampel zuerst verstohlen herüber und dann nur noch die Rücklichter sehen. Es stellt sich nur die Frage, ob sie vor lauter Verwunderung das Beschleunigen vergessen haben, oder ob unser Test-308 SW GT wirklich so gut geht.
Von außen und auch fahrtechnisch hat er mich überzeugt, bleibt die Bewertung des Innenraums – und die fällt durchwegs positiv aus. Auf den sportlich zugeschnittenen aber dennoch bequemen Alcantara- und Kunstledersitzen Platz genommen, befindet man sich in einem ansehnlichen Umfeld.
Das Cockpit mutet modern und vor allem auch hochwertig an. Rote Ziernähte auf dem Armaturenbrett und an den Seitenverkleidungen unterstreichen die sportliche Note, ebenso wie das kleine Lenkrad. Einzig die billige Plastikbeplankung rund um den CD-Player wirkt qualitätsmäßig fehl am Platz.
Was den Platz betrifft: Hinter einem 1,94 Meter großen Fahrer lässt es sich nur in wenigen Autos gut sitzen, der 308 gehört ebenfalls nicht dazu. Dafür gibt’s den Platz dann im Kofferraum, der fasst mit 660 Litern nämlich nicht nur mehr als ein Ford Focus Traveller oder VW Golf Variant, sondern auch 100 Liter mehr als sein größerer Bruder, der 508 RXH.
Apropos Liter: Bei solch feinem Automobil mit der gehörigen Portion Leistung liegt der Verbrauch natürlich nicht bei den angegebenen 4,1 Liter. Besonders nicht wenn man Spaß haben will. 6,5 Liter Diesel braucht der Löwe, wenn er (nur im Innenraum hörbar) brüllt. Ein Wert, der trotzdem völlig in Ordnung geht.
Fazit: Der Peugeot 308 SW GT überzeugt durch Aussehen, Verarbeitung und vor allem durch seine Dynamik. Er macht Spaß und hat zudem ausreichend Platz für die Familie und Gepäck. Für 20.900 Euro gibt es den Einsteiger-Kombi mit 1.2 Liter Benziner und 110 PS. Wer verwunderte Blicke bekommen und dennoch unauffällig wirken möchte, blättert für den GT 36.400 Euro hin. Mit Extras wie Massagesitze, Panorama-Glasdach oder Rückfahrkamera ergibt sich ein Testwagenpreis von rund 40.400 Euro.
Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich den 308 als SW GT zum ersten Rendezvous ausführen durfte und ihn lieben lernte. Jetzt ist er nicht mehr der Alte. Er war beim Schönheitschirurgen und hat sich ein Facelift verpassen lassen. Doch bekanntlich zählen die inneren Werte. Hat sich da auch was geändert? Zum besseren oder schlechteren?