Nach unzähligen Kilometern in diversen Juke-Benzinern durfte ich nun endlich auch den Diesel ausprobieren. Wie sich der im vergangenen Sommer aufgefrischte freche kleine Qashqai-Bruder mit Selbstzünder fährt, klärt mein Bericht zum Rendezvous.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Wenn auch das Design mit dem Facelift etwas mehr in Richtung Massentauglichkeit getrimmt wurde, weiß der Juke immer noch zu polarisieren. Große Kulleraugen (die optional nun endlich auch mit Xenon-Brennern bestückt werden), aufgesetzte Bumerange mit integriertem LED-Positions- und Tagfahrlicht und weil dem nicht genug, gleich auch noch ein Paar Halogen-Nebelscheinwerfer im Stoßfänger, verpassen dem Juke ein Gesicht, das wie eine Mischung aus Manga-Babyface und Samurai-Maske wirkt. Werden alle drei Leuchteinheiten gleichzeitig eingeschaltet, kommt der Juke, vor allem in der Nacht, einem außerirdischen Vehikel nahe.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Im Innenraum versucht der Juke sein individuelles Auftreten durch hochglanzlackierte Applikationen in der Mittelkonsole und den Türpanelen zu unterstreichen. Die Beständigkeit dieser Teile gegen Kratzer durch Ringe, Ketten, Uhren und Co., hält sich jedoch in Grenzen.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Mehrmals konnte ich bereits den 117 bzw. 190 PS starken 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner sowie den Juke Nismo mit 200 PS fahren. Doch der 110 PS starke turboaufgeladene 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 260 Nm Drehmoment erwies sich als optimales Gefährt für den Alltag. Selbst vollbeladen ist stets genügend „Schmalz“ für Zwischensprints oder Überholmanöver vorhanden.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Allerdings hätte der Selbstzünder – vor allem bei langsameren Geschwindigkeiten – gerne etwas besser weggedämmt und in seinen Trinkgewohnheit gezügelt werden können. Nach wenig zurückhaltend gefahrenen zwei Wochen, errechnete ich 6,3 Liter. Geht noch gerade so in Ordnung.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Schuld am sportiven Voranbewegen hat eigentlich das Sechsgang-Getriebe. Selten habe ich so ein herrlich knackiges und gleichzeitig leichtgängiges Schaltgetriebe geführt.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
So knackig wie die Schaltung, ist auch das Fahrwerk des Juke. Am Anfang der beiden Testwochen als viel zu unkomfortabel, weil äußerst straff, abgestempelt, fällt es nach ein paar hundert gefahrenen Kilometern jedoch nicht mehr auf. Stattdessen erfreut man sich am Komfort der perfekt konturierten Sitze.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Das straffe Fahrwerk, das nur wenig Seitenneigung zulässt, die direkte Lenkung sowie die sportlich abgestimmte Motor-Getriebe-Einheit liefern auch im Nissan Juke Diesel viel Fahrdynamik. „Ankreiden“ kann man ihm, wie bereits erwähnt, höchstens einen etwas über der Werksangabe liegenden Spritverbrauch, die Geräuschdämmung zum Motorraum hin und den fehlenden Fahrkomfort auf längeren Strecken.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Über die Platzverhältnisse auf der Rückbank schweige ich mich lieber aus. Die sind nämlich äußerst bescheiden, sodass längere Reisen höchstens für Kinder erträglich sind. Ähnlich klein fällt auch der Kofferraum aus. Der ist, der schräg abfallenden Linie geschuldet, mit 354 Litern (plus 40 im Vergleich zum Vorgänger), für fünf Passagiere plus Gepäck nicht ausreichend groß dimensioniert.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Fazit: Aufgrund seiner kompakten Außenabmessungen (mit 4,1 Meter kaum länger als Hyundai i20 oder Mazda2) und der engen Platzverhältnisse auf der Rückbank, präsentiert sich der Juke als ‚Stadtauto mit Option auf Freiland‘. Dafür reichen dann auch die 110 PS des knurrigen und durstigen Diesel allemal. Wer rein urban unterwegs ist, sollte zum 94 PS starken Benziner greifen. Mein Test-Juke – ein Nissan Juke Tekna 1.5 dCi – steht ab 23.341 Euro in der Liste.
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2014 Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at |
Daten Testwagen | Nissan Juke Tekna 1.5 dCi | Basispreis: 23.341 Euro | Testwagenpreis: 23.341 Euro | Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel | Hubraum: 1.461 ccm | Bohrung x Hub: 76 x 80,5 mm | Verdichtung: 15,5:1 (+ 1,1/-1,0) | Leistung: 81 kW/110 PS bei 4.000 1/min | Drehmoment: 260 Nm bei 1.750 1/min | Getriebe: 6-Gang manuell | Antrieb: Front | Beschleunigung: 11,2 Sekunden | Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h | Normverbrauch: 4 Liter kombiniert | CO2-Emission: 104 g/km | Abgasnorm: Euro 5b+ | Testverbrauch: 6,3 Liter | Tankinhalt: 46 Liter | Gesamtlänge/-breite/-höhe: 4.135/1.765/1.565 mm | Radstand: 2.530 mm | Wendekreis: 10,7 m | Kofferraumvolumen: 354–797 Liter | Leergewicht: 1.350 kg | zul. Gesamtgewicht: 1.770 kg