Mit 370 PS über den Hungaroring brettern und sich von Tom Blomqvist (22, Schwede, DTM-Fahrer) ein paar Tricks zeigen lassen, klingt wie eine feine Sache. Ist es auch. Ich habe mich von BMW Österreich nicht zweimal fragen lassen und bin sofort Richtung Budapest aufgebrochen.
Für BMW ist der M2 das leistbare M-Fahrzeug für junge Menschen. Ich will an dieser Stelle nicht Illusionen rauben, doch richten sich die Bayern mit einem Einstiegspreis von 65.450 Euro wohl eher an junggebliebene Abteilungsleiter oder die „Rich Kids of Instagram“.
Beide würden sich jedoch, so sie den M2 kaufen, für ein ziemliches Biest entscheiden. Bremsen, Achsen, Federung, ja das ganze Chassis wurde (mit 12 Zentimeter kürzerem Radstand) vom größeren Bruder M4 übernommen, der Rest kommt vom 235i.
Unter der Haube werkt ein aufgeladener Dreiliter-Reihen-Sechszylinder mit 370 PS bei 6.500 Touren. Und will man den kleinen Boliden mal richtig sportlich fahren, muss man ihn auch in diesem Drehzahlbereich bewegen. Da röhrt und schreit es regelrecht aus dem Auspuff.
Die Nackenmuskulatur wird immer mittrainiert, denn bei 500 Nm maximalem Drehmoment und 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h (mit M DKG) wirken in der Fahrgastzelle ordentliche Kräfte. Spätestens wenn nicht ich am Steuer sitze, sondern Ex- Rallyecross-Europameister Herbert Grünsteidl. Die Reifen quietschten kurz beim Losfahren und nochmal beim Einlegen der Zweiten.
Aus meinen züchtigen 190 km/h auf der Zielgeraden des Hungaroring machte er 220. Aus meinen unkontrollierten Kurvenfahrten einen durchgehenden Drift. „Irgendwann kann ich das auch“, dachte ich mir, und griff über das Fenster, um mich dort festzuhalten.
Fehlanzeige. Der M2 hat nur die (sehr guten) Sportsitze und die für panische Beifahrer etwas zu schmal geschnittenen Griffe in der Türe, um sich gegen die Fliehkräfte zu schützen.
Auch wenn es sich als Beifahrer manchmal anders anfühlt: Dank des M Differenzials und der M Servotronic bleibt der BMW M2 bis in den Grenzbereich gut kontrollierbar. Auch in richtig schnellen Kurven verlieren die Reifen nicht (sofort) den Grip. Das DSC sollte man aber vielleicht dennoch nicht deaktivieren, nur so für den Fall.
Zur Erholung wollte ich mich wieder selbst hinter das Lenkrad klemmen. Diesmal aber nicht im M2, sondern im M6 mit Competition Paket (zur Auswahl standen sonst noch M3 und M4). Dort sorgen 600 (in Worten: sechshundert!!) Pferdestärken für brachiales Beschleunigen in jeder Lebenslage.
Die 330 km/h am Tachometer sind übrigens nicht allzu weit hergeholt. Ohne elektronische Abriegelung liegt die maximale Geschwindigkeit dieses BMW M6 bei 305 km/h.
Fazit: Die Fahrzeuge der M GmbH machen nicht nur Spaß, sondern auch schwitzige Hände und einen hohen Puls. Der Sprung in Sachen Dynamik und Sportlichkeit gegenüber den Serienmodellen ist hör- und spürbar. Letzteres leider auch am Preis.
Für die Zukunft lohnt es sich zu kämpfen. Sono Motors verlängert die #savesion-Kampagne um einen Monat und hofft auf Investoren. Jetzt waren zwei Serien-Validierungsfahrzeuge unter anderem in Wien zu Gast. Filou Raphael hat genauer hingesehen.
Die Statistik Austria hat die Neuzulassungszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Reine Benziner und Diesel verzeichnen deutliche Rückgänge. Elektro-PKW stagnieren und selbst PHEV verlieren. „Winner overall“ ist der Škoda Octavia, vor der Überraschung des Jahres Toyota Yaris und dem Tesla Model Y auf Platz 3. Der VW Golf schafft es nur auf Platz 4.
Atto 3, Han und Tang nennen sich die drei Modelle, die BYD mit Hilfe von Denzel jetzt nach Österreich bringt. Drei weitere sollen innerhalb eines Jahres folgen. Die Chinesen drehen 2023 also richtig auf. Ein Erstkontakt im BYD-Pioneer-Store in der Shopping City Süd (SCS).