Die Highlights des Pariser Autosalon 2016!

Automessen scheinen für mich wie Geburten für Frauen. Ich vergesse von Messe zu Messe wie anstrengend sie eigentlich sind. Der Muskelkater in den Waden am Tag danach – nach rund 15 gegangenen Kilometern – ist offenbar zu rasch verdrängt.

Autosalon Paris 2016 Mondial de l'Automobil girls hostess show

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Dabei ist der gestern besuchte Pariser Autosalon eigentlich noch harmlos. Wer schon mal über das Frankfurter Messegelände gelaufen ist, weiß wovon ich spreche. Aber zurück zu Paris und der überlaufenen ‚Mondial de l’Automobile‘ – wie sich tatsächlich heißt.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

In aller Herrgottsfrüh – um 7 Uhr – startete mein Marathon. Da passte der Eröffnungssatz von Bernhard Maier, Škoda Vorstandsvorsitzender, ‚the early visitor catches the bear‘ wie die Faust aufs Auge. Mit „bear“ deutet er natürlich auf den neuen …

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

… Kodiaq hin. Den durfte ich ja bereits vor gut einem Monat in Berlin in Augenschein nehmen. In Paris feiert das Tschechen-SUV nun seine Messepremiere. Im Gegensatz zu seinen Kollegen Seat Ateca und VW Tiguan, gibt’s den Kodiaq optional mit …

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

… dritter Sitzreihe. Bei der Antriebspalette greift Škoda auf die solide Technik des Konzerns zurück. Ab März 2017 ist der Kodiaq ab 25.690 Euro als 5-Sitzer mit 125-Benzin-PS und Frontantrieb erhältlich sein.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Bleibt nur zu hoffen, dass Škoda Österreich Pressesprecher Justus Klug tatsächlich wie versprochen einen giftgrünen Kodiaq anmeldet. Justus, wir warten gespannt und freuen uns! Und bitte „leg“ die zwei feschen Bärenbändigerinnen auch dazu [;-)].

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Diesmal hatten nämlich nicht die Italiener die hinreißendsten Damen am Start, sondern ganz eindeutig Škoda…

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Abseits des großen Kodiaq sehe ich persönlich bei KIA Rio (Kleinwagenklasse) und Hyundai i30 (Kompaktwagen-Klasse) sehr viel Potential. Sie sehen schlichtweg gut aus, sind top ausgestattet und stehen preislich weiterhin bestens dar.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Viel Erfolg wünsche ich auch dem neuen Nissan Micra, der nicht nur mir sehr gut gefällt. In ersten Gesprächen mit anderen Messebesuchern erweist sich das zackige Design der fünften Generation als gelungen.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf die erste Fahrmöglichkeit mit dem Micra in Dubrovnik, Kroatien, Anfang Jänner. Seine Markteinführung feiert er im Frühjahr 2017.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Regelrecht Schachmatt setzt Renault seinen Allianz-Bruder Nissan LEAF mit dem gestern überraschend vorgestellten ZOE. Mit dem Namenszusatz „Z.E. 40“ ist der kleine Franzose ab Dezember mit 400 Kilometer Reichweite (!) zu haben.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Für den aktuellen LEAF könnte dies ein Todesstoß sein. Er ist größer und kommt weniger weit mit einer Akkuladung. Für viele E-Auto-Fahrer, die vielleicht auch noch in der Stadt wohnen, zwei gute Gründe zum ZOE zu greifen. Der nächste Stromer von Nissan wird wohl erst 2018 starten, dann aber hoffentlich gleich mit saftigen 600 Kilometer Reichweite.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Bis zu 600 Kilometer will auch Volkswagen schaffen, wenn 2020 die Serienversion der jetzt vorgestellten Studie „I.D.“ auf den Markt kommt. Wahnsinn, oder? Also ‚2020‘ meine ich. Es wirkt so, als wolle VW mit aller Gewalt auf der Elektro-Welle vorne mitschwimmen. Den Ton geben in diesem Bereich aber ganz andere an.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Opel zum Beispiel. Die Rüsselsheimer reden nicht bloß von viel Reichweite, die irgendwann in vielen Jahren zur Verfügung stehen soll, sondern bringen schon in der ersten Jahreshälfte 2017 den Ampera-e auf den Markt. Er kommt, dank einer Batteriekapazität von 60 kWh, mehr als 500 Kilometer weit. Und das bei 204 PS Nennleistung seines Elektromotors.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Mercedes-Benz spricht zwar auch von einem Elektrofahrzeug, einem SUV, mit rund 500 Kilometer Reichweite, doch geben sie kein Einführungsdatum bekannt. Die Studie EQ gibt vorerst also nur die Richtung vor, in die es gehen soll, nein, kann. EQ steht übrigens für? „Electric Intelligence“, versteht sich doch von selbst, oder?! [;-)].

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Porsche dagegen setzt auf die Hybrid-Technologie. Die Zuffenhausener stellen auf der Messe, die morgen für das Publikum ihre Tore öffnet, den Panamera 4 E-Hybrid vor. Seine Systemleistung liegt bei 462 PS, der Sprintwert bei 4,6 Sekunden auf Tempo 100. Dank höherer Kapazität lassen sich in der Hybrid-Limousine nun 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Noch sportlicher wird’s bei Audi. Hier feiert nämlich die Facelift-RS-3-Limousine ihre Weltpremiere. Aus dem 2,5-Liter-Fünfzylinder holen die Ingenieure diesmal 400 PS und 480 Nm ab 1.700 Umdrehungen pro Minute. Das reicht für 4,1 Sekunden von Null auf 100 km/h.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Noch schneller gelingt der Sprint im TT RS. 3,7 Sekunden braucht das Coupé, in dem der gleiche 2,5-Liter-Turbobenziner arbeitet. Preislich startet das Coupé in Österreich bei 80.400 Euro, der Roadster bei 82.730 Euro. Die Preise des RS 3 stehen hingegen noch nicht fest.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Für ein wenig Spaß zwischendurch ist der Seat-Stand ganz geeignet. Hier kann der Geländewagen Ateca vierdimensional erlebt werden. 3D-Brille auf, Kopfhörer dazu und in den Sportsitzen Platz genommen, geht es virtuell von Paris nach Barcelona, die Mutterstadt von der spanischen VW-Tochter.

Mondial de l’Automobile 2016 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Fazit: Wieder einmal fährt die Autobranche auf dem Pariser Autosalon alle Register auf. Neue Elektromobile und Verbrennermodelle sind gleichstark vertreten. In den nächsten beiden Wochen werden daher auch mehrere hunderttausend Besucher erwartet. Wer auf den vielen Leerweg zwischen den Pavillons verzichten will, sollte sich eher den Genfer Autosalon im März geben.