MINI Cooper Cabrio: Perfekter Durchzug
Einfach mal so auf Durchzug schalten? Das geht mit kaum einem Fahrzeug so gut, wie mit dem MINI Cooper Cabrio. Ich konnte das Facelift diesen Sommer bei optimalen Temperaturen testen.MINI Cooper Cabrio: Jetzt mit Union-Jack-Tattoo
Als ich bei MINI ankam, hatte ich noch keinen Plan, was diesmal an den Fahrzeugen geändert wurde. Facelifts fallen ja oft nur ganz dezent aus. Und selbst als er dann vor mir stand, konnte ich irgendwie nicht erkennen, was neu war. Dabei hat MINI gerade bei diesem Update eine gut sichtbare Neuerung implementiert: den Union Jack. Und zwar überall, wo noch Platz war. In den Heckleuchten, auf dem Stoffdach und sogar auf der Fläche über dem Handschuhfach, wo er als LED-Zeichnung in der Nacht leuchtet und sich gut, aber etwas prominent, ins Ambiente-Licht einfügt. Und dann gab es noch eine dezentere, aber in meinen Augen wichtigere Änderung. Auch 3-Türer, 5-Türer und Cabrio tragen jetzt das neue Logo auf der Motorhaube. Sie werden so schnell erwachsen…
Mit dem Facelift finden außerdem ein serienmäßiges 6,5 Zoll Farbdisplay sowie optionale adaptive LED-Matrix-Scheinwerfer ins Programm Einzug und ein Doppelkupplungsgetriebe für den Cooper S. Außerdem gibt es neue Farben, mehr Sitzbezüge und mehr Felgendesigns. Insgesamt also noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten.
Das ist zwar ganz nett, aber jetzt mal ehrlich: das ist es nicht, was ein MINI Cabrio ausmacht (außer vielleicht das neue Getriebe). Wer dieses Auto kauft, kauft ein Fahr- und Lebensgefühl. Ich erspare euch diesmal die 17. Beschreibung des unglaublichen Gokart-Feelings (auch wenn es tatsächlich da ist). Dafür sollte man ein paar Worte über das offene Fahren verlieren.
In 18 Sekunden ist das Dach des MINI Cabrio offen
In 18 Sekunden öffnet sich das Dach per Knopfdruck. Erst nur wie ein Schiebedach (das geht bei jeder Geschwindigkeit), dann komplett. Das ist schnell genug, damit das auch mal an der Kreuzung erledigt ist, sonst muss man langsam anfahren, denn das Dach öffnet sich nur bis 30 km/h. Aber dann wird das MINI Cabrio zum absoluten Sommerhit. Der Wind zerzaust dir die Haare und die Harman/Kardon-Anlage spielt dazu laut Musik. In der Nacht pulsieren auch noch LED-Ringe um die Tieftöner.
Die 136 PS des 1,5-Liter Dreizylinders machen mehr Spaß als man beim Blick auf das Datenblatt glaubt. Der Cooper hängt gut am Gas und beschleunigt, trotz Turbo, angenehm linear in 8,7 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis 206, wenn einem das nicht zu stürmisch ist.
Der Verbrauch passt sich dem hedonistischen Wesen des MINI gut an und hält sich mit 8,7 Liter auf 100 Kilometer nicht wirklich zurück. Der Tank könnte da auch gerne etwas mehr als 40 Liter fassen. Genau wie auch der Kofferraum, der mit 160 bis 215 Litern wahrlich kein Ladewunder ist. Immerhin hat MINI ein Feature namens „Easy-Load“, mit dem sich das geschlossene Verdeck durch zwei Hebel anheben und so die Ladeöffnung vergrößern lässt.
So viel kostet das MINI Cooper Cabrio
Kommen wir nochmal auf die fehlende Zurückhaltung zu sprechen. Man könnte es durchaus als stimmiges Konzept bezeichnen, dass auch der Preis diesem Credo folgt. Denn aus den 26.450 Euro, die ich für ein MINI Cabrio durchaus angemessen finde, werden mit ein paar Kreuzen auf der Aufpreisliste 42.962 Euro. Ja, der MINI ist dann wirklich toll ausgestattet. Dennoch bekommt man für diesen Preis auch einen 170 PS starken Abarth Spyder oder ein gebrauchtes BMW 4er-Cabrio. Aber vermutlich will die Zielgruppe einfach MINI fahren.