Zur ersten Fahrpräsentation des neuen Qashqai lud Nissan diese Woche nach Madrid. Und da Studenten ja sooo viel Zeit haben [;-)], beschloss ich, bereits drei Tage zuvor anzureisen und mit etwas Sightseeing und viel Party die spanische Hauptstadt und deren Mädels kennenzulernen.
Ganz entspannt und mit ein paar spanischen Wörtern mehr in der Birne, traf ich Mittwochnachmittag im Axor Barajas Hotel am Flughafen auf die österreichische Journalistentruppe. Die schien bereits etwas ausgelaugt – vermutlich wegen der umständlichen Anreise über Zürich. Im Hotel stand eine Präsentation von Nissan Österreich-CEO Bruno Mattucci auf dem Programm. Stolz verkündete Bruno, dass allein in Österreich bisher 27.000 Stück des Crossovers verkauft wurden. Im September 2013 war der Qashqai außerdem das meistverkaufteste Auto der Marke – weltweit.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
Weil Bruno den neuen Qashqai bis zu dieser Fahrvorstellung in Madrid selbst noch keinen Meter bewegt hatte, hielt er seine Rede bewusst kurz. Nicht nur wir Schreiberlinge waren also auf die erste Ausfahrt gespannt wie ein Flitzebogen. Wie gewohnt teilten sich immer zwei Journalisten ein Fahrzeug. Meine Wenigkeit wurde mit Walter Fabian, dem Chefredakteur des Arbö-Magazins, verheiratet. Zweieinhalb Stunden sollte die Teststrecke an diesem Tag dauern – mit Kaffeepause und Fahrerwechsel bei einer Mittelstation im Nirgendwo.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
Bei den vorerst drei verfügbaren Aggregaten liegt Nissans vollstes Augenmerk auf dem neuesten Benziner. Der turboaufgeladene 1,2-Liter-Benziner leistet 115 PS und stellt maximal magere 190 Nm Drehmoment zur Verfügung. Mager deshalb, weil das Anfahren mit ihm zur Qual wird. „Untenrum geht da kaum was weiter“, meinte Walter, der sich als erstes hinters Lenkrad schmiss.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Gerhard Piringer |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
Nach der Kaffeepause im Restaurant „El Gallinero“ im rund 40 Kilometer nördlich von Madrid gelegenen Dörfchen „Collado Villalba“, konnte ich mir selbst ein Bild machen – Walter hat Recht. Der Vierzylinder mag zwar 115 PS und 190 Nm haben, die stehen allerdings erst bei höheren Drehzahlen zur Verfügung. So folglich will der Murl getreten und das 6-Gang-Getriebe ordentlich gerührt werden, um halbwegs flott voranzukommen. Das trieb den Normverbrauch von versprochenen 5,6 Liter allerdings auf 7,5 Liter.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Gerhard Piringer |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
Weiters sind die Japaner auf die Materialanmutung stolz. Walter und ich bei weitem nicht. Billiger Kunststoff wohin man blickt und die Beschriftung der Lenkradtasten fiel für unseren Geschmack viel zu groß aus. Dass Geschmäcker verschieden sind, merkten wir anschließend beim Abendessen, als Walter und ich unsere Meinung zum Innenraum kundtaten. Vor uns baute sich eine Mauer voller Entsetzung auf. Alle anderen Journalisten sind anscheinend vom Interieur vollends begeistert. Beigestern konnte Walter und mich nur der von der NASA mitentwickelte, angeblich superentspannende Fahrersitz und das erneut weiterentwickelte Nissan Connect Navigationssystem. Dieses erlaubt nun, wie bereits im Note, die Vorkonfiguration einer Route bequem zu Hause auf dem Computer und Übertragung per Smartphone und Bluetooth auf das Fahrzeug.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
Im Vergleich zum Vorgänger legte der Qashqai bei Länge und Breite zu, verlor zugleich für einen sportlicheren Auftritt ein wenig an Höhe. Ebenfalls gewachsen ist der Kofferraum. Er fasst nun mindestens 430 Liter.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
Das zweite, gut propagierte Highlight ist das neue stufenlose Getriebe mit Stufen. Ja richtig gelesen – stufenloses Getriebe mit Stufen, genannt Xtronic. Dabei handelt es sich um die vielgehasste, stufenlose Automatik CVT. Dieser wurde eine neue Software verpasst, wodurch nun sieben Fahrstufen simuliert werden. Damit entfällt der bekannte Gummizug-Effekt – stieg man bisher aufs Gas, tourte der Motor hoch und die Tachonadel zog langsam nach.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
Walter und ich wollten daher unbedingt das Xtronic erfahren. An Tag 2, Donnerstag, durfte ich als erster hinters Steuer. Und tatsächlich, die Schaltvorgänge gehen im Drive-Modus völlig ruckfrei von statten. Im manuellen Modus ist lediglich beim Raufschalten ein leichter Ruck zu vernehmen – warum auch immer. Das Ansprechverhalten vom Schaltbefehl zum tatsächlichen Schalten geschieht ohne merkbare Verzögerung.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
Gekoppelt kann die Automatik lediglich an den seit 2012 im Sortiment befindlichen 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS und Frontantrieb werden. Dieser zeigte sich bei der ersten Fahrt nicht ganz so leise wie sein 1,2-Liter-Benzin-Kollege. Generell kann allerdings gesagt werden, dass das Geräuschniveau im Qashqai auf eine neue Stufe gehoben wurde. Dafür hängt der Diesel wesentlich spritziger am Gas und rückt so den Qashqai in ein völlig anderes Licht. Ebenfalls zum Marktstart erhältlich ist ein 1,5-Liter-Diesel mit 110 PS. Diesen konnte ich in Madrid nicht bewegen.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
Was wirklich beeindruckte, sind die neuen Features und Goodies des neuen Qashqai. Endlich kann sich auch Nissan mit den verfügbaren Assistenzsystemen an der SUV-Front blicken lassen: Notbrems-Assistent, Übermüdungswarner, Spurhalte-Assistent, Toter-Winkel-Warner, Verkehrszeichenerkennung, Einpark-Assistent, Surround-View-Monitor und viele mehr sind erhältlich. Außerdem gibt es für den Qashqai nun erstmals LED-Scheinwerfer und eine Frontscheibenheizung. Weil der Spurverlassenswarner allerdings so sensibel eingestellt war und ständig piepste, schaltete ich ihn kurzerhand völlig aus.
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Gerhard Piringer |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Raphael Gürth |
Der neue Nissan Qashqai kann ab kommender Woche auf der Vienna Autoshow bewundert werden. Seine offizielle Markteinführung feiert der Crossover dann Mitte Februar mit Preisen ab 20.990 Euro mit 1,2-Liter-Benziner und der Ausstattungsvariante Visia. Weiters stehen die bekannten Ausstattungen Acenta und Tekna zur Verfügung. Das Topmodell, den 1,6-Liter-Diesel als Tekna und mit Schaltgetriebe gibt es ab 31.790 Euro, mit Automatik ab 33.290 Euro und mit Allradantrieb ab 33.790 Euro.
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2014 Nissan Qashqai Österreich-Preisliste |
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2014 Nissan Qashqai Österreich-Versionen |
Mit dem neuen Qashqai kann Nissan sicherlich weiterhin der immer größer werdenden Konkurrenz die Stange halten. Ah ja, zum Thema „Studenten und Zeit“: Ankunft Flughafen Wien Donnerstag 17 Uhr, Vorlesungsbeginn an der Uni 17:50 Uhr!
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |
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2014 Nissan Qashqai | Photo: Nissan |