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Sitzt, passt, wackelt und hat Luft: Airbag-Motorradjacken

Ihr habt es vermutlich bereits gemerkt. Vergangene Woche starteten wir – Christoph, Gerhard und Raphael – den Motorsport-Sektor auf autofilou.at. Heute geht der zweite neue Sektor online, der Motorrad-Bereich. Hier finden sich in Zukunft unterschiedlichste Stories zu motorisierten Zweirädern ein. Von Testberichten, über News sowie Zubehör und Nützliches, werden wir versuchen Euch in gewohnter autofilou-Manier …

Ihr habt es vermutlich bereits gemerkt. Vergangene Woche starteten wir – Christoph, Gerhard und Raphael – den Motorsport-Sektor auf autofilou.at. Heute geht der zweite neue Sektor online, der Motorrad-Bereich. Hier finden sich in Zukunft unterschiedlichste Stories zu motorisierten Zweirädern ein. Von Testberichten, über News sowie Zubehör und Nützliches, werden wir versuchen Euch in gewohnter autofilou-Manier zu beliefern! Eröffnen möchten wir die neue Sparte mit einer Story von Gerhard über Airbag-Motorradjacken. Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für Eure bisherige und hoffentlich weiterhin folgende Unterstützung!!

 
In Automobilen zählen sie längst zur Grundausstattung. Die Rede ist von Airbags. Umso erstaunlicher, dass diese Luftkissen im Motorradsegment bis jetzt noch nicht richtig Fuß fassen konnten. Gerade auf zwei Rädern herrscht ein höheres Unfallrisiko bei gleichzeitig sehr niedrigem Schutz von Fahrer und Gefährt. Dies soll sich jedoch mit den neuen Airbag-Motorradjacken ändern.
Aufbau einer Airbag-Motorradjacke | Graphic © Helite
Aufbau einer Airbag-Motorradjacke | Graphic © Helite

 

Funktionsprinzip
Die Auslösung des Systems erfolgt über eine Reißleine, die einerseits an der Brust andererseits am Motorrad selbst befestigt ist. Wird daran mit einem Gewicht von 30 Kilogramm gezogen, löst der Airbag in der Jacke aus. Das Auslösegewicht wurde übrigens so gewählt, dass bei einem normalen Abstieg vom Motorrad kein Aufblasen erfolgt, für den Fall, dass man das Lösen der Verbindung vergessen sollte. Am Brustende des Auslösebandes befindet sich eine auswechselbare CO2-Gaskapsel, die den Airbag in Bruchteilen einer Sekunde aufbläst. Die Reißleine ist an eine multidirektionale Metallkugel befestigt, die eine gespannte Feder unter Druck hält. Wird die Metallkugel durch das Band herausgezogen, entlädt sich die Energie der Metallfeder und ein spitzer Kolben wird in die Öffnung der CO2-Kapsel gepresst.
Helite Airbag-Motorradjacke | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at
Helite Airbag-Motorradjacke | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at
 
Schutzfunktion
Im Fall eines Sturzes oder Unfalls löst sich die Verbindung Motorrad-zu-Jacke nach etwa 12 Millisekunden – abhängig von Geschwindigkeit und Beladung (z.B. einem Rucksack). 33 Millisekunden nach dem Auslösezeitpunkt ist die Jacke mit 0,1 bar scheinbar aufgeblasen, bietet jedoch noch kaum Schutz. Sicherheit für Brust und Nacken sind nach 63 Millisekunden bei halb aufgeblasenem Luftkissen mit 0,17 bar gewährleistet. Vollen Schutz gewährleistet das Helite-Produkt bereits nach 90 Millisekunden und mit 0,23 bar Kammerdruck. Ihren maximalen Druck von 0,35 bar erreicht die Jacke nach 120 Millisekunden, wo sie weiterhin vollen Schutz bietet. Erst zwei Minuten nach der Auslösung strömt das Gas langsam aus und sorgt wieder für Bewegungsfreiheit.
Aufblaszeit der Airbag-Jacke | Photo © Helite
Aufblaszeit der Airbag-Jacke | Photo © Helite
Nice to know
Nach Austausch der Druckkapsel und die kostenlose Untersuchung auf sichtbare Schäden durch Helite, kann die Jacke problemlos weiterverwendet werden. 22 Euro kostet eine der kleinen CO2-Gaskapseln. Um deren Funktion sicherzustellen, sollte die Gaskapsel einmal jährlich gewogen werden und dabei um maximal drei Gramm vom eingravierten Gewicht abweichen. Die Jacke ist leider nicht waschmaschinentauglich, Handwäsche ist angesagt.

Helite Airbag-Motorradjacke | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at
Helite Airbag-Motorradjacke | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at
Fazit
Airbag-Jacken sind ein weiterer wichtiger Schritt zur Erhöhung des Schutzes von Motorradfahrern. Deshalb und aufgrund des sicheren Auslösemechanismus sind diese Schutzmaßnahmen, die auch Protektoren in Rücken, Schultern und Ellbogen beinhalten, definitiv eine Überlegung wert. Wer sich von dem Auslöseverhalten noch ein genaueres Bild machen möchte, kann gern eine der vielen Motorradmessen besuchen und die Jacke dort ausprobieren. Wen der Preis von bis zu 800 Euro zu sehr abschreckt, der sollte sich zu mindest mit Protektoren schützen. Jedoch kann einem, meiner Meinung nach, der Schutz des eigenen Lebens nicht genug wert sein, und außerdem schlafen die Eltern und ParnterIn dann auch beruhigter…
Helite Airbag-Motorradjacke | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at
Helite Airbag-Motorradjacke | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at

Hierzulande sind Helite-Jacken über die auner Motorradbekleidung und Zubehör Handels GmbH zu bekommen.

Zum Abschluss hier noch ein kurzes Demonstrationsvideo:

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