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Speed-Date mit dem Aston Martin Vantage V8 Roadster!

Sportwagen gehörten immer schon zur Königsklasse des Automobilbaus. Die meisten denken dabei an rassige Schlitten mit Pferd oder Stier im Logo. Dabei ist nicht wichtig, was auf dem Logo galoppiert, sondern unter der Haube. Sehr eindrucksvoll beweist das der Aston Martin Vantage V8 Roadster.

Cabrio fahren im Winter mit dem Aston Martin Vantage V8 Roadster

Ein eiskalter und grauer Montagmorgen im Jänner 2021. Wer nicht gerade in Jogginghose und Pulli im Home-Office sitzt und sich von den Kids die Ohren vollschreien lässt, der quält sich mit unzähligen anderen Pendlern durch den (auch im Lockdown) zähen Morgenverkehr. Und unter all den leidenden Gesichtern in ihren geleasten 3er BMWs und Q3s strahlt einer mit dem Kernreaktor in Tschernobyl um die Wette. Der Grund ist sein fahrbarer Untersatz: Ein Aston Martin Vantage V8 Roadster. Passend zur winterlichen Jahreszeit präsentiert sich das britische Cabrio in weißer „White Stone“ Metalliclackierung und fällt nicht zuletzt durch das britische Kennzeichen auf. Noch dazu hat der Typ in seinem Cabrio das Dach offen, bei frischen drei Grad Celsius Außentemperatur. Fröhlich fährt er am Hauptbahnhof vorbei in seine Arbeit und lächelt doof vor sich hin. So manch einer kann beim Blick an der Ampel in die Fahrgastzelle nicht verstehen, warum man bei diesem Wetter so einen Schatz aus der Garage holt und dann auch noch offen fährt. Das muss wahrlich ein Depp sein. Aber so ein Depp bin ich eigentlich gar nicht.

The Sound of Music!

Wem von uns Benzinbrüdern und -schwestern würde es in dieser Situation nicht genau so gehen. Egal wie kalt oder grausig das Wetter sein mag, einen Aston Martin zu fahren ist einfach etwas Besonderes. Und spätestens, wenn der Finger den Startknopf aus Kristall in der Mittelkonsole drückt und das Triebwerk unter der langen, flachen Haube zum Leben erweckt, wird einem ohnehin warm ums Herz. Dieses Triebwerk treibt jedoch nicht nur den Aston Martin Vantage V8 an, sondern auch zahlreiche Modelle von AMG. Der 4,0 Liter große V8 wurde nämlich von den Jungs in Affalterbach entwickelt. Egal, ob in der deutschen Sternenkarosse oder dem noblen weißen Engländer ohne Hut, der Motor leistet immer 510 PS bei 6.000 Umdrehungen pro Minute. Die Leistung und das Drehmoment von 685 Nm gehen an die Hinterachse. Dass die Kiste so nicht nur bei Schnee und Nässe gern ausbricht, steht außer Frage. 1.628 Kilogramm wiegt der Roadster, das Coupé 1.530. Das macht sich auch beim Beschleunigungswert bemerkbar: 3,6 Sekunden braucht das Coupé für den Sprint von 0 auf 100 km/h, mein Convertible 3,8. Beim Topspeed steht es am Ende bei 314 km/h zu 305 km/h. In Wirklichkeit sind die zwei Zehntel und 9 km/h vollkommen egal, verdammt schnell ist der Vantage nämlich so oder so. Nur kommt es einem bei offenem Dacherl im Cabrio noch schneller vor. Außerdem hört man so den V8 deutlich besser. Und eines sag ich euch: Das ist der Klang, aus dem Träume gemacht sind. Ja, vielleicht nur meine, aber das Blubbern im Stand und das Röhren beim Tritt aufs Gaspedal würd‘ euch auch nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Der Kopf ist es auch, der einem mit einer solchen Vehemenz in die feinstens belederten Kopfstützen gedrückt wird, wenn die rechte Sohle mit dem Gaspedal verschmilzt. Keine Frage, den Aston kann man richtig schnell über die Straßen bewegen. Doch man muss nicht, denn das Cabrio lädt auch zum gediegenen Dahin-Cruisen ein. Klar, dass ist in einer Staatskarosse oder einem SUV (@ Aston Martin: Den DBX nehmen wir bei Gelegenheit ebenso gerne) sicherlich eine Spur komfortabler, doch nur wenn man langsam fährt, können die anderen auch das Gesicht des Fahrers erkennen. Stellt sich also die Frage, was der Vantage V8 eigentlich für ein Auto sein will: rassiger Sportler oder edler Cruiser? Er kann beides und passt sich dem Wunsch des Fahrers an.

Hab‘ ich noch was vergessen? Ah ja. Das Negative.

Das Interieur ist ein Traum. Die Farbe „Milka“, Aston Martin nennt es „Black Damson“ muss einem zwar wirklich gut gefallen, doch die Briten bieten 19 andere Farben zur Auswahl an. Was ich mir von einem Über-Premium-Sportwagen erwarten würde, ist ein überragendes Infotainmentsystem. Wie beim Motor hat auch hier die Daimler AG die Basis geliefert. Leider ist es die vom 2015er GLA. Die mag zwar übersichtlich und benutzerfreundlich sein, doch leider nicht mehr up-to-Date. Vor allem nicht bei dem Preis.

In Österreich beginnt der Aston Martin Vantage V8 Roadster bei 185.581,43 Euro. Unser Testwagen mit zahlreichen Carbonteilen und unzähligen anderen Features bringt es sogar auf 248.571,43 Euro. Somit erübrigt sich auch die Frage nach dem Verbrauch, denn den kann man sich leisten, wenn man sich das Auto auch leisten kann. (Zur Sicherheit habe ich es dennoch in den Datenkasten geschrieben)

2020 Aston Martin V8 Vantage Roadster

Fazit

Viel zu kurz die Zeit und viel zu kalt das Wetter. Doch der Aston Martin Vantage V8 Roadster hat mir das Herz in der kältesten Zeit des Jahres erwärmt. Der 4,0 Liter V8 klingt, schiebt und sauft ordentlich und genauso soll es sein. Das Interieur ist ein Wahnsinn, das Infotainment auch, Letzteres allerdings eher im negativen. Doch wer kauft sich so einen Traumwagen wegen dem Infotainmentsystem? Richtig, niemand.

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