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Das Mercedes-AMG GLE 53 4MATIC+ Coupé im Test!

Das Mercedes-AMG GLE 53 4MATIC+ Coupé bringt Luxus und Power auf die Straße – und protzt dabei ein bisschen. Der Test.

Mercedes-AMG GLE 53 4MATIC+ Coupé: Dick aufgetragen!

Bei einem zweifach aufgeladener Dreiliter-Sechszyliner mit 435 PS von „Einstiegsmodell“ zu reden, mag ein wenig komisch klingen. Dennoch bildet das zusätzlich mit einem 22 PS und maximal 250 Nm starken, elektrischen 48-Volt-Startergenerator ausgerüstete Fahrzeug beim GLE den Einstieg in die AMG-Welt. Bei 5,3 Sekunden auf Tempo 100 reicht die Leistung aber allemal aus, damit der Fahrer freudig und die Passagiere eventuell verängstigt die Zähne zeigen.
Schon nach den ersten Kilometern zeigt sich der Motor kräftig und drehfreudig. Das maximale Drehmoment von 520 Nm liegt zwischen 1.800 und 5.800 Umdrehungen pro Minuten an, also reißt der muskulöse Benz in jeder Lebenslage ordentlich an, bis er bei 250 km/h elektronisch abregelt.
Leider ist der Benzinverbrauch ähnlich mächtig wie der Vortrieb des GLE 53: Rund 12 Liter Super Plus verbrauchte er im Schnitt bei zurückhaltender Fahrweise. Wer aufs Pedal drückt, schickt locker 15–16 Liter durch die Brennkammern. Das reduziert die Reichweite erheblich – trotz großem 85 Liter Tank. Viel weiter als 600 Kilometer kommt man mit einer Füllung nicht.

Meister der Spreizung

Dafür ist die Fahrt gediegen bis rasant. Auf der Autobahn dringen kaum Geräusche durch die perfekte Dämmung, während man es sich bei Musik aus der wohlklingenden Burmester Soundanlage auf den Sportsitzen mit Massagefunktion gut gehen und Autopiloten und 9-Gang-Automatik ihre Arbeit machen lässt.

Im Sport- oder Sport+-Modus und bei geöffneten Auspuffklappen bollert der GLE dagegen über Landstraßen, ist trotz Luftfahrwerk bei unebener Fahrbahn äußerst straff für ein SUV (vermutlich wegen der 22-Zöller) und erfreut sich dank Allradantrieb ausgezeichneter Traktion. Man könnte fast vergessen, was für ein Schiff (cW-Wert: 0,338) man da fährt. Mit 5 Metern Länge, 2 Metern Breite, hoher Karosserie und 2,3 Tonnen Gewicht, hat er es aber in engen Kurven nicht einfach – wendig ist nun einmal anders.

Innen freut man sich über die ausladenden Ausmaße, hat auf allen Sitzen viel Platz, muss beim Kofferraum aber Einbußen in Kauf nehmen. Er fasst beim Coupé „nur“ 655 bis 1.790 Liter, beim GLE mit geradem Heck 630 bis 2.055 Liter.
Über das gänzlich digitalisierte Widescreen Cockpit behält man alle Daten im Auge und bedient das Infotainment-Menü entweder über die (etwas fummeligen) Lenkradtasten auf der rechten Seite, das Touchpad in der Mittelkonsole oder die sehr gut funktionierende Sprachsteuerung.


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Und was kostet der Spaß? Mindestens 131.490 Euro. Und da sind noch keine Extras dabei. Ein großer Teil davon kommt aber mit dem 28.630 Euro teuren AMG Ultimate Paket. Da ist von Keyless-go über Panoramaglasdach, Burmester Soundsystem, Head-up-Display, Fernlichtassistent, 22-Zoll-Schmiederäder, Nappaleder und Servoschließen bei den Türen wirklich alles dabei. Dazu kommen beim Testwagen nur noch das AMG Night-Paket mit abgedunkeltem, wärmedämmendem Glas für 1.315 Euro, die Metalliclackierung in Hyazintrot um 1.903 Euro und die Anhängevorrichtung sowie der Anhängerrangier-Assistent für 1.470 bzw. 536 Euro. Macht insgesamt 162.912 Euro, mit über 50.000 Euro davon Mehrwertsteuer bzw. NoVA. Und Steuer und Versicherung sind für diesen GLE auch nicht gerade günstig.

Fazit

Das Mercedes-AMG GLE 53 4MATIC+ Coupé ist ein brachiales Fahrzeug, das alle Stücke spielt, aber wegen seines Preises (und Konzepts) wohl nur selten auf unseren Straßen zu sehen sein wird. Sogar der mit 530 PS deutlich stärkere BMW X6 M50i kostet ein paar Tausender weniger.

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