Der Hyundai i30 Fastback im Test
Fastback. Dieses Wort sorgt bei Autofans immer gleich für aufhorchen. Bekanntestes Fastback ist wohl jener 68er Mustang, mit dem Steve McQueen in „Bullitt“ durch San Francisco jagt. So sportlich und wild ist der Hyundai i30 Fastback nicht, aber es überzeugt dafür mit anderen Qualitäten.Der Feschak der Golfklasse
Der Hyundai i30 ist ein harter Golf-Gegner. Als Hatchback, Kombi und Rennsemmel (i30N) bietet er all das, was die Konkurrenz aus Wolfsburg auch im Programm hat. Doch damit nicht genug. Mit der flotten Fünftürer-Variante „Fastback“ hat Hyundai ein Auto im Angebot, das es in dieser Klasse noch nie gab.
Coupés mit mehr als 2 Türen sind schon seit dem Mercedes-Benz CLS nichts Neues mehr. Auch in der Fahrzeugklasse darunter gibt es solch hübsche Autos (das BMW 4er Gran Coupé etwa). Doch in der Brot und Butter Fraktion wurde dieses Konzept bisher nicht umgesetzt.
Wer kauft sich so ein Hyundai Fastback?
Wir drei Filous standen um den i30 Fastback herum als Kollege Christoph fragte: „Wer kauft sich den? Warum nicht einfach den normalen i30 oder den Kombi“? Berechtigte Frage. Der Fastback beginnt bei 24.990 und kostet damit 7.000 Euro mehr als der Einstiegs Hatchback und Kombi. Selbst in der gleichen Ausstattungslinie (Premium) kostet der Fastback noch 2000 Euro mehr. Für diesen Preis kann es, gut aussehen mal ausgenommen, nicht mehr. Im Gegenteil.
Mit meinem 1,95 habe ich mir schon des Öfteren eine Beule eingefangen. Doch bei Autos war das bisher nie der Fall. Doch ein schöner Hintern hat leider seine negativen Seiten. Die Dachlinie hinten erschwert das Einsteigen in den Fond extrem. Und sitzt man hinten erst mal drin, wird man gezwungener Maßen zum buckligen Quasimodo. Aufrecht sitzen ist, zumindest für Großgewachsene, hinten unmöglich. Kinder haben zwar Platz, doch Familienväter greifen eher zum Kombi. Hoffentlich. Beim Kofferraumvolumen liegt der Fastback mit 450-1.351 Liter genau zwischen Hatchback und Kombi.
Das große aber beim i30 Fastback!
Aber: er sieht halt schon verdammt gut aus, der elegante Hyundai. Meine Antwort auf die Frage meines Kollegen lautete: „All jene die sich kein A5 Sportback oder 4er Gran Coupé leisten können und trotzdem was schickes, feines, cooles fahren wollen“.
Und er fährt sich auch fein. 140 PS leistet der 1,4 Liter Motor. Der reicht für ein flotteres Vorankommen und zeigt sich mit etwa 7 Litern recht sparsam. Die 6-Gang Automatik verrichtet ihre Arbeit sehr zuverlässig, bei Kickdowns vor Überholmanövern gibt es nur eine kurze Gedenksekunde. Mir persönlich wäre eine weichere Federung lieber gewesen. Das hätte, meiner Meinung nach, besser zum Auto gepasst. Denn irgendwie sieht man sich darin mit seiner wundervollen und besseren Hälfte in den Urlaub fahren. Für Autobahnstrecken könnte der Hyundai daher etwas komfortabler sein. Den Sprint von 0 auf 100 schafft der Fastback in 9,5 Sekunden. Keine überaus beeindruckende Zeit, aber okay.
Die i30 Familie
Natürlich wurde an der Aufhängung im Vergleich zu den beiden Brüdern, dem normalen i30 und dem Kombi, nichts verändert. Das wären zu hohe Kosten gewesen. Und auch im Innenraum ist alles identisch zum Rest der Modellpalette. Aber das war eh klar und ist auch keine negative Kritik. Im Gegenteil. Das Armaturenbrett ist aufgeräumt und übersichtlich und dabei sehr funktional. Generell wirkt der Innenraum sehr solide und wertig.
Fazit:
Die Zeiten, in denen nur Muscle Cars und deutsche 4-Türer Premiumcoupés cool waren, sind vorbei. Der Hyundai i30 Fastback zeigt, dass man auch in der Golfklasse schöne und besondere Autos bauen kann. Mit dem 140 PS starken 1,4 Liter Benziner ist man mehr als ausreichend motorisiert und die Automatik ist legt noch ein bisschen Premium-Feeling drauf. Das Platzangebot ist sowohl im Kombi als auch im Hatchback deutlich besser bei günstigeren Preisen. Der Gewinner des Schönheitswettbewerbs ist und bleibt aber der Fastback.