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Hyundai i30 Style 1.4 T-GDI: Der Test!

Dass man sich bei der Entwicklung des aktuellen Hyundai i30 den VW Golf zum Vorbild genommen hat ist kaum zu übersehen. Wird der i30 dadurch so langweilig wie der Wolfsburger?

Hyundai i30 Style 1.4 T-GDI: Der Nicht-Südkoreaner!

Wir sind irgendwie selbst schuld. Wir fordern von nicht-europäischen Herstellern europäische Fahrzeuge ein und wundern uns dann, wenn sie den Deutschen Verkaufsschlager schlechthin kopieren. Das sollte uns doch mal zum Nachdenken bringen.

Das Design eines Fahrzeugs versuchen wir bei autofilou.at möglichst nicht in unsere Bewertungen einfließen zu lassen. Schließlich hat jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung und wir wollen unsere nicht aufdrängen. Doch die Ähnlichkeit zu VW Golf VI (das Heck) und Peugeot 308 (die Seite) wird einem quasi auf die Nase gebunden.

Apropos Nase: die ist noch das einfallsreichste am i30. Das soll weder ein Vorwurf meinerseits Hyundai gegenüber, noch eine Raubkopier-Beschwerde im Allgemeinen sein. Ich finde nur, dass viele unterschiedliche Fahrzeuge eine Bereicherung sind. Es reicht ja schon, dass die Modellpaletten der deutschen Premiumhersteller kaum noch voneinander zu unterscheiden sind.

Steht europäischem Modell um nichts nach…

Dass der Hyundai i30 trotzdem ein äußerst gelungenes Fahrzeug ist, steht außer Frage. Hierzu braucht man sich nur die Qualitätssteigerung der Marke in den letzten Jahren ansehen. Von Modell zu Modell schrumpfen die Spaltmaße und verbessern sich die einzelnen Bauteile.

Die LED-Scheinwerfer zum Beispiel. Sie leuchten, einem europäischen Produkt ebenbürtig, einwandfrei die Straße aus. Oder das Interieur. Der Monitor sitzt angenehm weit oben, wo er sich ausnahmslos immer befinden sollte. Alle Schalter und Taster sind gummiert und haben einen feinen Druckpunkt.

Selbst die Sitze, in Fahrzeugen aus dem Fernost oftmals ein Problem für große Europäer, passen einwandfrei. Da drückt nichts, die Positionierung passt und selbstverständlich sind sie auch beheizbar. Das Lenkrad übrigens auch.

Ist ja eigentlich selbst ein Europäer…

Kein Wunder, dass eben alles sitzt und passt. Hat doch bereits Filou Tizian bei seinem Speed-Date Ende Jänner festgehalten, dass der i30 in Rüsselsheim entwickelt, auf dem Nürburgring getestet und in Tschechien gefertigt wird.

Beim Fahren konnte mich die Kombination aus 140 PS-Benziner und Sechsgang-Handschaltung nicht so richtig überzeugen. Ohne Ruckeln losfahren oder in den zweiten Gang schalten? Ich habe es während der beiden Testwochen und mehr als 1.300 gefahrenen Kilometern nicht gelernt. Überhaupt finde ich die Gänge etwas zu lang übersetzt und die Schaltwege zu weit.

Einmal eingekuppelt geht der 1,4 Liter Benziner schon ordentlich vorwärts. Das Lenkverhalten fühlt sich gut an, das Fahrwerk scheint bezüglich Bodenunebenheiten perfekt austariert und der Spritverbrauch geht auch noch in Ordnung. Etwas mehr als sieben Liter ROZ 95 hat sich der Test-i30 im autobahngeprägten Rendezvous reingezogen.

Platzprobleme sind ja generell schon seit längerem aus der Kompaktwagenklasse verschwunden – so auch im i30. Auf der Rückbank haben auch 1-Meter-90-Größen auch auf längeren Strecken zufriedenstellend Platz. Und beim Kofferraumvolumen braucht sich der Nicht-Südkoreaner mit 395 bis 1.301 Liter nicht mehr hinter Golf (380–1.270 l) und Co. zu verstecken.

Fazit

Der Hyundai i30 ist in seiner aktuellen Version so gut, dass er fast schon wieder langweilig ist. Der Unterschied zum Klassenprimus VW Golf lässt sich hier wohl nur noch im Preis ausmachen. 28.690 Euro kostet der Top-Motorisierte und Top-Ausgestattete Test-i30. Ein vergleichbarer Wolfsburger schlägt mit mindestens 36.000 Euro zu Buche. Bleibt die Frage ob sich in ein paar Jahren wirklich alle Autos gleich anfühlen.
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