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Der Opel Corsa GSi im Test!

Nach dem GSi ist Schluss. Zumindest mit dem aktuellen Opel Corsa E. Vor einigen Tagen wurde der neue Corsa F vorgestellt – erstmals auch als Stromer. Doch ist der GSi ein würdiger Abschluss?

Opel Corsa GSi: Das Beste zum Schluss?

Seit nunmehr viereinhalb Jahren ist der Corsa E auf unseren Straßen unterwegs. Er soll die besten Eigenschaften der Baureihe in einem Fahrzeug vereinen. Darum sieht er so aus wie das nicht mehr erhältliche Topmodell OPC, hat einen topmodernen Vier-Zylinder Benziner unter der Haube und ein frisch abgestimmtes Fahrwerk.

Von allem das Beste eben – und davon viel. Zu viel ab und zu. Die Räder zum Beispiel: Sie sehen stimmig aus, doch der Abrollkomfort geht damit gegen Null. Bockig hart kommt der GSi daher. Nicht einmal der mehr als 50 PS stärkere OPC seinerzeit war so ruppig. 
Dabei haben die Rüsselsheimer das Fahrwerk des GSi sogar völlig neu abgestimmt. Mit den 17-Zöllern stimmte der Abrollkomfort im Sommer auch noch, die optionalen 18-Zöller des aktuellen Testwagens kann ich nicht ruhigen Gewissens empfehlen.

Praktisch nur ein Zweisitzer!

Zu groß ist auch das Lenkrad. Dabei verbaut der PSA-Konzern doch sonst so wunderbar sportliche Volants. Und auch hier wünsche ich mir ein kleines, knackiges Lenkrad für dieses kleine knackige Auto – so wie es auch der aktuelle Peugeot 208 bietet.
Groß sind auch die Türen, die es in engen Parklücken nicht einfacher machen, aus dem Dreitürer auszusteigen. Und richtig mühsam wird es mit den optionalen Schalensitzen. Sie lassen sich zwar nach vorne klappen und mit etwas Gewalt dann auch schieben, doch beim Zurückklappen bleiben sie an vorderster Front stehen. Fahrer oder auch Beifahrer sind anschließend dazu verbannt, ihren Sitz in der Länger wieder neu einzustellen. Echt mühsam! Das macht den Opel Corsa GSi. obwohl genug Platz hinten wäre, praktisch zum Zweisitzer.

Durst wie ein Großer!

An der Tankstelle trinkt der kleine GSi mehr als sein großer GSi Bruder Insignia. Ja, der mag zwar ein Diesel sein, doch acht Liter sind für den Kleinen dennoch viel. Zum Glück nur ROZ 95. Wer das Gaspedal nur streichelt, kommt vielleicht mit sieben Litern je 100 Kilometer durch. Ich nicht. Der Vierzylinder-Turbobenziner hängt dafür zu gut am Gas. Das Sechsgang-Schaltgetriebe ist präzise, würde jedoch kürzere Schaltwege vertragen. Abgesehen von der unnötigen Härte, ist das Fahrwerk ein Genuss. Untersteuern kennt der Corsa GSi nicht. Regelsysteme, Reifendimension und Fahrwerk sind perfekt aufeinander abgestimmt. Mau ist hingegen der Klang der Abgasanlage. Beim Beschleunigen zeigt sich der Kleine aus Rüsselsheim von seiner spritzigen Seite: 8,9 Sekunden sind zwar keine Bestzeit, fühlen sich aber dynamisch an.

Das Infotainmentsystem wirkt veraltet, ist es auch. Im neuen Combo werkelt bereits PSA-Software. Demnächst dann auch im neuen Corsa. Außerdem ist der Touchscreen viel zu weit unten. Das passt gar nicht zum ansonsten sehr ergonomischen Innenraum. Die Bedienung ist leicht und intuitiv, der Bildschirm reagiert schnell. Der Sound aus der Anlage ist vollkommen in Ordnung. Wer einen voluminösen Klang erwartet, der wird etwas enttäuscht sein.

Das kost’ der Spaß

Der Opel Corsa GSi beginnt bei 22.969 Euro. Ein normaler 3-Türer Corsa beginnt bei 14.759 Euro. Der GSi kostet mindestens 22.969 Euro. Im Vergleich: ein Ford Fiesta ST mit 200 PS startet bei 24.159 Euro.

Fazit
Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Und auch wenn Opel bei der Entwicklung des GSi nur die besten Intentionen hatte, ist das Endprodukt nicht ganz zufriedenstellend. Der Motor ist zwar durchzugsstark, will dafür aber auch öfter an die Tankstelle geführt werden. Kommt das Beste nun zum Schluß? Nein, denn das Beste dürfte in Form des neuen Corsa F kommen.
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