Der Opel Crossland X Innovation 1,2 im Test!
Opel sagt zum Crossland X im Marketing-Sprech CUV. CUV für Crossover Utility Vehicle. Wir sagen einfach Van dazu, weil für die Gelände-Freunde haben die Rüsselsheimer ja den bloß sieben Zentimeter längeren Mokka X in der Modellpalette. Wir fahren den Crossland X mit 110 PS starkem Dreizylinder-Turbobenziner.Opel Crossland X: Schon ein SUV oder doch noch ein Van?
Vermutlich liegt es daran, dass ich gerade noch mit dem Peugeot 308 SW GT gefahren bin, dass mich das Lenkrad des Opel Crossland X eher an das eines Busses erinnert als an das eines PKW. Während im Franzosen über das kleine Lenkrad hinweg auf die Armaturen geschielt wird, darf im Rüsselsheimer ganz klassisch hindurchgesehen werden. Vielleicht ändert sich das nach der Übernahme von Opel durch den Peugeot-Konzern ja bereits mit der nächsten Modell-Generation. Gleichteile sind jedenfalls schon jetzt zu finden: Der Crossland X und der Peugeot 2008 teilen sich dieselbe Plattform. Wer genauer hinsieht, erkennt zum Beispiel, dass die Fensterheber-Galerie ident ist – zumindest zum Peugeot 308 SW. Macht aber nichts, weil durchwegs hochwertig.
Qualität OK!
Überhaupt gibt sich der Opel bei der Verarbeitungsqualität keine Blöße. Nichts knarzt oder quietscht, die Spaltmaße sind sauber, und sämtliche Schalter und Tasten fühlen sich hochwertig an. Besonders die hervorragenden, vielfach verstellbaren Sitze der „Aktion Gesunder Rücken“. Die klassischen Rundinstrumente sind einwandfrei ablesbar und die Bedienung des Entertainmentsystems klappt ad hoc. Und auch wenn ich kein Freund von den „billigen“ Head-up-Displays bin (die mit der ausfahrenden Scheibe), im Crossland X ist es für mich auf der richtigen Höhe positioniert und die Darstellung angenehm groß gewählt.
Turbo-Dreizylinder nicht zu empfehlen!
Für Eilige ist die Motorisierung des Test-Crossland X sicherlich nichts. Nicht, weil die 110 PS aus kraftvoll klingenden drei Zylindern nicht ausreichen würden, um dem 1.300 Kilogramm leichten Van Beine zu machen. Sondern vielmehr, weil das hakelige Fünfgang-Getriebe fürchterlich lange Schaltwege hat (Da kommt das Bus-Feeling wieder) und ebenso lang übersetzt ist. Der zweite Gang geht bis fast 100 km/h.
Wohl nur deshalb, also weil ein zweiter Schaltvorgang von Nöten ist, liegt die Zeit für den Standardsprint bei „langen“ 10,6 Sekunden.
Die lange Übersetzung deutet aber auch reichlich Kraft des 1,2-Liter-Turbobenziners hin. Und siehe da, 205 Nm maximales Drehmoment stehen im Datenblatt – anliegend bereits ab 1.500 Umdrehungen pro Minute. Ein sechster Gang, und damit eine etwas kürzere, spritzigere Gangspreizung, sollten also locker möglich sein.
Vor allem für die Autobahn wäre der zusätzliche Gang wünschenswert. Hier zeigt der Drehzahlmesser bei 140 km/h auf etwas über 3.000 Umdrehungen, was den Verbrauch in die Höhe schnalzen lässt.
Während in der Stadt akzeptable Werte von knapp über sechs Liter realistisch sind, nimmt sich der ECOTEC®-Benziner auf der Autobahn locker 8,5 Liter ROZ 95. Nach zwei Tankfüllungen und 1.200 zurückgelegten Kilometern, errechnete ich einen Durchschnittsverbrauch von 7,9 Liter je 100 Kilometer. Ein Glück, dass ausreichend andere Antriebsaggregate zur Verfügung stehen.
Reichlich Platz!
Bus-Feeling kommt auch beim Platzangebot im 4,21 Meter langen Van auf. Diesmal im positiven Sinne, denn an Raum mangelt es wirklich nicht. Das Panoramaglasdach sorgt überdies für zusätzliche Luftigkeit im Innenraum. Das Gestühl der zweiten Reihe lässt sich längs verschieben und selbst die Neigung der Lehnen ist variabel. Das Kofferraumvolumen ist mit 410 bis 1.255 Liter angegeben.