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Extreme E: Alles anders bei neuer Elektro-Rennserie!

Sechs Monate bevor am 20. und 21. März das erste von fünf für 2021 geplanten Rennen der neuen FIA-Rennserie „Extreme E“ startet, wurden heute zahlreiche Details von Gründer und Geschäftsführer Alejandro Agag vorgestellt. autofilou fasst zusammen.

Extreme E: Elektrifizierung, Umwelt & Gleichstellung!

Elektrifizierung, Umwelt und Gleichstellung: Auf diesen drei Säulen ruht die neue Elektro-Rennserie „Extreme E“ von Alejandro Agag, die 2021 an fünf verschiedenen Orten ausgetragen wird – darunter die Arktis, Wüste, Ozean, Amazonas und Gletscher, die bereits durch Klima- und Umweltprobleme beschädigt oder beeinträchtigt sind. Die globale Reise der Extreme E beleuchtet die Auswirkungen des Klimawandels und fördert Elektrofahrzeuge und kohlenstoffarme Lösungen, um die Umwelt und den Planeten zu schützen.

Die Mission

Umso spannender deshalb, dass sich das Fahrerlager auf der 30 Jahren alten RMS St. Helena befindet. Aber nicht nur die Teams sind auf dem 105 Meter langen Schiff untergebracht, auch sämtliches Equipment inklusive der Fahrzeuge wird damit zu den abgelegenen Austragungsorten transportiert. Also statt zahlreicher Flieger, die bei all den anderen Rennserien die Güter transportieren, übernimmt das im Fall der Extreme E die RMS St. Helena. Sie wurde extra dafür umgerüstet, für „Multi-Million-Dollar“, wie es heißt. Jetzt soll einer der beiden Dieselmotoren genügend Kraft für den Vortrieb besitzen. Das Interieur wurde, dem Umweltgedanken entsprechend, „upgecycelt“, nicht vollends erneuert. Zudem erfüllt das Schiff nicht nur den Zweck des Transports – es soll auch Forschung darauf bzw. mit RMS St. Helena betrieben werden. Deshalb fährt ein eigenes Forschungsteam an Bord mit.

Das Legacy-Programm

Ziel der Extreme E ist es aber auch mehr CO2 zu entfernen als zu erzeugen. Deshalb gibt es ein eigenes „Legacy“-Programm, geleitet von Louisa Tholstrup:

„Das Legacy-Programm ist ein wesentlicher Bestandteil der Serie und zielt darauf ab, an jedem unserer Standorte sowohl soziale als auch ökologische Unterstützung zu leisten. Wir werden 100 Hektar bestehenden Wald sichern, 100 Hektar einheimischen Wald wiederherstellen und mehr als 200 Hektar einer Agrarforstwirtschaft auf Kakaobasis in Zusammenarbeit mit 50 lokalen Kleinbauern erhalten. Es ist ein fantastischer erster Schritt auf dem Weg zu Extreme E.“

Die Teams & deren FahrerInnen

Sechs Monate vor dem ersten Rennwochenende in Al Ula, Saudi-Arabien, präsentierten die aus aller Welt stammenden Teams nun ihre Fahrzeuge und zum Teil auch deren Fahrer und Fahrerinnen virtuell via Web-Konferenz. Richtig gehört, auch Fahrerinnen wie die sympathische Sara Price, Katherine Legge und Catie Munnings sind am Start, denn jedes Team besteht je aus einem Fahrer und einer Fahrerin.

Zudem hat die Serie für 2021 mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton bereits zwei Formel-1-Weltmeister für sich gewonnen, die sich bereits mit ihren eigenen Teams, zusammen mit anderen namhaften Größen wie Tourenwagen-Legende Matthias Ekström und Rallycross-Fahrer Ken Block, eingeschrieben haben.

Aktuell bekannte Teams:

  • Nico Rosberg & Kimmo Liimatainen (Rosberg Xtreme Racing)
  • Lewis Hamilton & Marc Hynes (X44)
  • Mattias Ekström & Thomas Biermaier (ABT)
  • Rupert Svendsen-Cook & Jack Clarke (Veloce Racing)
  • Zak Brown & Catie Munnings (Andretti United)
  • Chip Ganassi & Mike Hull (Chip Ganassi Racing)
  • Adi Surjanto (TECHEETAH)
  • Miguel Valdecabres & Joan Orus (QEV Technologies)
  • Ulrich Fritz (HWA Racelab)

Die Renn-Locations

In die Reihe von Saudi-Arabien, Senegal, Grönland und dem brasilianischen Amazonas reiht sich nun auch Patagonien als fünftes und letztes Rennen der Extreme E 2021 ein.

„Der Rückzug der Gletscher in Feuerland ist eine der verheerenden Auswirkungen der globalen Klimakrise, und wenn wir nicht jetzt handeln, werden diese unglaublichen Orte nicht mehr existieren.“, erinnert Agag.

Das Renn-Fahrzeug der Extreme E 2021

Vorerst – in der ersten Saison – treten alle Teams in vom französischen Motorsporthersteller Spark Racing Technology aufgebauten Renn-Buggys gegeneinander an.

Während in dieser ersten Saison nur die Karosserie verändert werden darf, stehen bereits Pläne für die dritte Saison. Dann sollen die Teams auch die Erlaubnis bekommen die Innereien, also das Batterie-Packaging oder die Leistungselektronik zu verändern.

Das „ODYSSEY 21“ genannte, 4,51 Meter lange, 2,32 Meter breite und 1,9 Meter hohe SUV sprintet dank etwa 550 PS Leistung und Allradantrieb in 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und schafft Steigungen bis maximal 130 Prozent, also 52,5 Grad. Die 400 Kilogramm schwere im Heck des Fahrzeugs montierte 800 Volt Lithium-Ionen-Batterie kommt von Williams Advanced Engineering, der Gitterrohr-Rahmen aus Niob-verstärkter Stahllegierung von CBMM und die speziell für diese Rennserie entwickelten 32 Zoll großen und 12,5 Zoll breiten Reifen von Continental.

Mit Energie versorgt werden die Fahrzeuge übrigens von AFC Energy PLC. Der britische Entwickler von Brennstoffzellen wird vor Ort Wasserstoff zur Stromerzeugung nutzen.

Der Rennablauf

Gefahren wird an zwei Tagen, wobei an Tag eins je vier Teams in den Qualifying-Läufen gegeneinander antreten. An Tag zwei wird’s ernst. Die höchstgerankten Teams aus Tag eins starten gegeneinander im Semi-Final. Drei davon qualifizieren sich für das Finale. Die schwächsten Teams aus Tag eins dürfen aber auch noch einmal ran und treten im sogenannten Crazy-Race gegeneinander an. Der Gewinner davon darf dann im Finale mitmischen. Das Finale selbst ist ein direkter Wettkampf der vier eingezogenen Teams. Ein Rennen selbst geht über zwei Runden und ist rund 16 Kilometer lang. Wie in der Formel E können auch hier Fans übers Internet für ihre LieblingsfahrerInnen voten und ihnen so mehr „Hyperboost“ verleihen.

Die Übertragung der Extreme E 2021

Übertragen wird die Rennserie von zahlreichen TV-Stationen wie der BBC, FOX, Eurosport oder auch ESPN. Für Österreich hat sich der ORF die Rechte gesichert. Die Moderatoren stehen noch nicht fest.

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