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CUPRA Formentor VZ & Leon Kombi e-Hybrid im 1. Test!

Statt im warmen Mallorca durfte ich den neuen, 310 PS starken CUPRA Formentor VZ und den 245 PS starken CUPRA Leon Kombi e-Hybrid im verregneten München einem ersten Test unterziehen. Rennfahrer Matthias Ekström inklusive!

CUPRA Formentor VZ & Leon Kombi e-Hybrid: Stark & fesch!

Spürbar stolz ist man konzernintern auf die Leistung von SEAT-Österreich-Geschäftsführer Wolfgang Wurm und seinem Team. Der Grund: Mit mehr als sechs Prozent Marktanteil liegen die Spanier im laufenden Jahr 2020 auf Platz drei im Markenranking (hinter VW & Skoda) der Zulassungsstatistik in Österreich. Zum Vergleich: In Deutschland sind es vier und EU-weit drei Prozent. Aber noch sind SEAT und CUPRA als eine Marke geführt, doch:

„Ab 2021 sind SEAT und CUPRA zwar im Herzen eins, gehen aber in der Statistik getrennte Wege.“, so Wurm.

Ergänzen oder ersetzen?

Das soll im besten Fall nichts verändern, denn SEAT- & CUPRA-Vorstandsvorsitzender Wayne Griffiths sagt eine Verdopplung des A-Segments voraus und ferner des CUPRA-Absatzes. Und davon wird allein der Formentor die Hälfte ausmachen. Im spanischen Werk Martorell ist man schon jetzt vorbereitet auf eine Bestellflut und produziert bereits wieder in drei Schichten. Wenn auch noch das eine oder andere Zulieferteil fehlt. Und für 2021 wird eine Milliarde Umsatz angestrebt. Dabei soll CUPRA SEAT nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Formentor mit schwachen Antrieben

Ersteres wäre, rein motorisch betrachtet, grundsätzlich möglich. Schließlich bietet CUPRA sein erstes eigenes Fahrzeug, den Formentor, nicht nur mit hoch-PS-igen Aggregaten an, sondern auch mit bodenständigen 150 und 190 PS Diesel- und Benzin-Vierzylindern an. Auch die konzernintern bekannten e-Hybride mit 204 und 245 PS wird es für den Formentor geben. Dann sieht er zwar weiterhin optisch äußerst schnittig aus, fährt aber ganz klassisch vor und könnte auch konzernintern Kunden abgraben. Aber die Hoffnung ist groß, dass das nicht passiert. Auch weil bislang SEAT oftmals der Einstieg in den VW-Konzern war, mit im Schnitt zehn Jahre jüngeren Kunden als bei Volkswagen.

Jetzt legt CUPRA richtig los

CUPRA darf also endlich sein erstes eigenes Modell an den Start bringen, den Formentor – und weitere Modelle (el-Born & Tavascan) scharren bereits in den Startlöchern. Dabei könnte der Formentor den Zahn der Zeit treffen. Er ist äußerst schnittig gezeichnet, mit 4,45 Metern Außenlänge nicht übermäßig groß und zwar vorerst nur als 310 PS-iges Topmodell, doch – wie schon erwähnt – schon bald mit sechs weiteren, weitaus „humaneren“ Motorisierungen erhältlich.

Erster Test des CUPRA Formentor VZ

Das vorläufige Topmodell – CUPRA Formentor VZ 2.0 TSI PS DSG 4Drive – durfte ich nun rund um München bei einer ersten Ausfahrt testen. Kurz zu den Eckdaten: 2-Liter-Hubraum, 310 PS, 400 Nm, 7-Gang-DSG und 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Und ja, er fährt wie er aussieht: bissig! Und er geht auf der nassen Handlingstrecke des Audi Brand Experience Centers am Münchner Flughafen mit deaktiviertem ESP sogar quer. Wie quer, beweist mir der sympathische Rennfahrer und CUPRA Ambassador Matthias Ekström eindrucksvoll:

Einzig der per Lautsprecher eingespielte, künstliche Motorsound im CUPRA-Fahrmodus nervt auf Anhieb. Dabei hätte er das gar nicht nötig, klingt er doch hinten raus sportlich unaufdringlich. Ein Glück, dass es diverse andere Fahrmodi und auch einen Individualmodus gibt, in dem das Lenkverhalten, die Gasannahme, das Fahrwerk und so weiter individuell eingestellt werden können.

Apropos „nicht übermäßig groß“: Im Vergleich zu den ebenfalls vorgestellten Modellen Leon e-Hybrid und Leon Kombi e-Hybrid reiht er sich genau zwischen den beiden ein. Die Platzverhältnisse auf der Rückbank sind nahezu ident. Ich würde es auf längeren Strecken leicht in der zweiten Reihe aushalten. Nur beim Kofferraumvolumen unterscheiden sich die drei Fahrzeuge. Während der 4,4 Meter lange 5-türige PHEV mit mageren 270 Liter Volumen aufwartet, bietet der fünf Zentimeter längere Formentor mit 420 Liter den bedeutend reisetauglicheren Kofferraum. An die 470 Liter des 4,66 Meter langen Leon Kombi e-Hybrid kommt der Formentor freilich nicht heran.

CUPRA Leon Kombi e-Hybrid

Und genau diesen CUPRA Leon Kombi e-Hybrid durfte ich ebenfalls schon bewegen. Er hat einen Plug-in-Hybrid-Antrieb mit einer E-Maschine und 13 kWh großer Batterie, die für 52 Kilometer elektrische Reichweite (nach WLTP) gut ist. Die Systemleistung wird mit 245 PS beziffert. Und die zerren auch schon mal spürbar an der Vorderachse. Dieser starke e-Hybrid-Antrieb wird also eher was für eilige Business-Vertreter, denn für komfortable Familien-Väter. Mit sieben Sekunden ist er mehr als zwei Sekunden langsamer auf Tempo 100 als der Formentor. Doch auch den CUPRA Leon Kombi gibt’s mit 310 PS und Allradantrieb. Preise gibt’s leider noch keine (Stand: 12. Okt. 2020). Ich bekam lediglich den Hinweis, dass der PHEV-Leon Kombi in Österreich bei rund 45.000 Euro starten soll.

2021 CUPRA Formentor Cupra VZ Leon e-Hybrid Test Review Fahrbericht
2021 CUPRA Formentor Cupra VZ Leon e-Hybrid Test Review Fahrbericht

Fazit

Wer nicht auf den VW Golf VIII R warten möchte oder generell gerade nach einem kraftvollen Kompaktsportler sucht, der sollte den 50.990 Euro teuren CUPRA Formentor VZ 2.0 TSI PS DSG 4Drive auf jeden Fall einer Probefahrt unterziehen. Alle, die mehr Platz brauchen, aber auf Leistung nicht verzichten wollen, finden vielleicht im CUPRA Leon Kombi ihr Wunschgefährt. Ein Glück, dass es beide auch in zivileren Varianten gibt, sonst würden wir diese schnittigeren Fahrzeuge – zumindest in Österreich – wohl eher selten zu Gesicht bekommen.

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