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Kindheitserinnerungen: der Mercedes-Benz A 200 im Test

Kompaktwagen haben es schwer. In Zeiten, in denen die Leute lieber SUVs kaufen, müssen sich die Hersteller etwas einfallen lassen. Paradebeispiel ist die neue A-Klasse von Mercedes-Benz. Die wartet nämlich mit mehr Technik auf als die S-Klasse, die ich vor kurzem fahren dufte. Ich bin ein Fan der A-Klasse. Und das hat seinen Grund.

Das Auto meines Lebens: die A-Klasse

Als kleine Jungs hatten wahrscheinlich viele von uns dieses eine, ganz besondere Auto an der Wand in unserem Kinderzimmer hängen. Vielleicht war es bei euch ein Ferrari Testarossa, ein Lamborghini Countach oder eine Dodge Viper. In meinem Fall war es… ach seht selbst:

Es war nicht dieses exakte Foto, das als Poster an der Decke meines Kinderzimmers hing. Aber es war eine rote Mercedes-Benz A-Klasse der ersten Generation. Warum gerade dieses Ding in meinem Zimmer hing und nicht ein italienischer Sportwagen, erklär ich euch gleich.

So muss ein Kompaktwagen sein

Nun steht die neue A-Klasse vor mir. In rot. Die Farbe und der Stern am Kühlergrill sind die einzigen Dinge, die der neue A und der alte von meinem Poster gemeinsam haben. Jugendlich und modern kommt der kleinste Benz im Programm daher. Vor allem in der AMG-Line, die auch unser Tester hat (3.380 Euro Aufpreis). Und für die Jugend ist er auch konzipiert. Kein hoher Einstieg, zahlreiche Technikfeatures für die Generation Smartphone und starke AMG-Modelle gibt es auch noch. Die A-Klasse ist der Traum von fast allen Fahranfängern. Leisten können sie sich allerdings die wenigsten. Außer natürlich Papa zahlt. Und der wird dann wahrscheinlich selber einen Stern in der Garage stehen haben. So wie mein Dad: Er war der Grund, warum damals die A-Klasse an der Decke in meinem Zimmer klebte. Denn als er sein E-Klasse T-Modell (Baureihe 210) in der Werkstatt des größten Mercedes-Händlers Vorarlbergs stehen hatte, sah er eine Box mit eingerollten Postern und beschloss, seinem Sohnemann eines mitzubringen. Ohne genau nachzusehen, zog er zwischen all den CLK-, SL- und S-Klasse-Modellen eben das A-Klasse-Poster raus. Gefreut hat’s mich trotzdem.

2018 Mercedes-Benz A 200 test review

So fährt sich die A-Klasse

Genug in Kindheitserinnerungen geschwelgt. Widmen wir uns wieder dem neuen und frischen Kompakten aus Stuttgart. Der A 200 birgt einen 1,3 Liter Reihenvierzylinder unter der Haube, der 163 PS leistet und den Kompaktwagen in 8,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Gekoppelt ist der Benziner an eine 7-Gang-Automatik (1.835 Euro Aufpreis). Der Motor macht immens Spaß, hat ausreichend Durchzugskraft und ist überaus spritzig. Verbraucht hat der A im Test etwa 6,7 Liter. Sowohl auf der Autobahn als auch in der Stadt konnte mich der A 200 überzeugen. Auf langen Strecken erwiesen sich die sportlich geschnittenen Sitze als äußerst bequem und die Federung ist für ein Auto dieser Klasse fantastisch. Im urbanen Betrieb gefielen mir die Agilität und die knappen Maße bei der Parkplatzsuche. Und wenn ich mal keine Lust auf Einparken hatte, ließ ich den Baby-Benz per Knopfdruck automatisch einparken.

Mehr Luxus als in der S-Klasse?

Heutzutage steckt in den Kompaktwagen genauso viel Technik wie in den großen Luxuskarossen. Vor Kurzem durfte ich den S 500 testen. In meinem Bericht schreibe ich davon, dass unser Testwagen nicht ganz perfekt ausgestattet war. Und auch jetzt, nach meinen Ausfahrten mit der A-Klasse, kann ich das nur erneut wiederholen. Denn in der A-Klasse war irgendwie alles noch viel neuer und zum Teil auch besser. Vom neuen Wahlhebel am Lenkrad bis zur neuen Bedienfläche für das Multimediasystem. Und wie kann es sein, dass ein Kompaktwagen ein Head-up-Display hat, eine Luxuskarosse wie der S 500 aber nicht? Auch wenn es 1.035 Euro Aufpreis kostet.

Kommen wir noch kurz zum MBUX. Das steht für Mercedes-Benz User Experience und wurde zuerst in der neuen A-Klasse verbaut. Statt Drehrad in der Mittelkonsole, befindet sich dort ein Touchpad, mit dem das Infotainmentsystem bedient werden kann. Auch am Lenkrad befinden sich zwei kleine Touchpads die auf auf Fingerbewegungen reagieren. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit ist die Bedienung schnell erlernt. Das System ist einfach und intuitiv und reagiert schnell. Das selbe System gibt es auch im neuen CLS und dem neuen GLE, andere Modelle folgen.

Das kostet der Mercedes A 200:

Irgendwo in den Unternehmensstatuten MUSS stehen, dass ein Benz teuer sein muss. Denn für die A-Klasse, die ja in der Golfklasse mitspielt, werden mindestens 28.900 Euro fällig. Dafür gibt es 109 PS Benziner und Radkappen aus Plastik. Unser A 200 beginnt bei 33.460 und kostet dank Extras wie der AMG-Line (3.380 Euro), oder der Burmeister Surround-Soundanlage (435 Euro) exakt 53.013 Euro. Zum Vergleich: ein Golf beginnt bei 16.990 Euro, und für 50.000 Euro bekommt man einen rassigen GTI. Bei dem Preis stellt sich die Frage, ob ich mir jemals eine A-Klasse zulegen werde? Die ehrliche Antwort: ich bin dem nicht abgeneigt. Aber es wird dann vielleicht eine gebrauchte werden.

2018 Mercedes-Benz A 200 test review

Fazit:

Der Mercedes-Benz A 200 ist ein wirklich tolles Auto. Es ist jung und modern, fährt sich ausgesprochen gut und weiß mit allerhand Gadgets zu überzeugen. Der Motor ist die perfekte Mischung zwischen Power und Sparsamkeit. Einziges Manko ist, wie so oft, der Preis. Trotzdem ist die A-Klasse für mich das beste Fahrzeug der Golfklasse.
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