Auf Geräuschfahrt mit dem Opel Mokka & Mokka-e!
Fahrberichte gibt es im deutschsprachigen Raum bereits einige zum neuen Opel Mokka & Mokka-e. Hier ist Österreich leider etwas durch den Rost gefallen. Innenraum-Geräuschmessungen jedoch gibt es bislang keine. Schon gar nicht im direkten Vergleich, also Benziner-Mokka gegen Elektro-Mokka. Bis jetzt, bis Filou Raphael mit seinem neuen Dezibel-Messgerät zu Tage tritt!Opel Mokka & Mokka-e: Welcher ist leiser im Innenraum?
Wie ein doppelter Espresso schlug der neue Mokka-e Anfang des Jahres in Deutschland ein, war überraschend rasch „ausverkauft“ und Opel musste Kaufverträge aufgrund mangelnder Produktionskapazitäten stornieren. Doch: Ende gut, alles gut. Jeder der einen Mokka-e will, bekommt auch einen, so Opel-CEO Michael Lohscheller gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. In Österreich war all das sowieso nie ein Thema, weil die hier verantwortlichen Manager rechtzeitig ein ausreichend großes Kontingent gesichert haben.
Damals jedoch gab es noch keine Fahrberichte. Die Käufer schenkten Opel also das volle Vertrauen im Voraus. Mittlerweile gibt es mehr als genügend Berichte – und alle, die ich gelesen habe, sind positiv gestimmt. Und ich kann mich nach den jeweils zurückgelegten 67 Kilometern (im Benziner- sowie Elektro-Mokka) der allgemeinen Meinung nur anschließen. Kurz zusammengefasst: Die bullige Optik lässt sich satt bewegen.
Das Messgerät
Mehr als auf das Fahrverhalten, wollte ich mich diesmal jedoch auf die Fahrgeräusche im Innenraum konzentrieren. Der Grund: Immerzu heißt es „Das Auto ist RELATIV leise oder RELATIV laut.“ So sieht für mich kein Testbericht aus. Deshalb bin ich seit Kurzem stolzer Nutzer eines Handschallpegelmessers. Und dank SINUS Messtechnik aus Leipzig nicht irgendeines Messgeräts, sondern des neuen TangoPlus. Mit diesem, nach IEC 61672 Klasse 1 bemusterten Gerät, habe ich mich auf die Pirsch begeben, um herauszufinden, ob zwischen Verbrenner- und Elektro-Mokka Unterschiede bei der Lautstärke im Innenraum zu vernehmen sind.
Die Kontrahenten Opel Mokka & Mokka-e
Der Verbrenner-Testwagen (der Weiße auf den Fotos) ist übrigens ein Opel Mokka 1.2 (96 kW) 8AT GS-Line. Sein Dreizylinder-Turbobenziner leistet 131 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 230 Nm. Die Kraftübertragung übernimmt ein Achtgang-Wandlerautomat.
Der Elektro-Mokka (der Grüne auf den Fotos) ist ein Opel Mokka-e Ultimate-e und damit noch eine Ausstattungsstufe höher als der sportlichere Gegenspieler in der GS-Line. Trotzdem rollen beide Fahrzeuge auf den gleichen Felgen und Reifen vor. Von dieser Seite her waren also keine Unterschiede zu erwarten. Zur Vollständigkeit: Der Mokka-e wird ebenso ausschließlich über die Vorderachse angetrieben. Seine E-Maschine leistet jedoch 136 PS und liefert 260 Nm maximales Drehmoment. Der Benziner-Mokka braucht laut Datenblatt 9,2, der Strom-Mokka glatte neun Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Fahrtechnisch nehmen sich beiden also in Wahrheit nicht viel. Die im volldigitalen, 12 Zoll großen Fahrerinformationsdisplay angezeigten Verbräuche, lagen nach meinen Testrunden bei 19,9 kWh/100 km im Mokka-e bzw. 6,7 l/100 km im Mokka.
Das subjektive Gefühl
Und so ist auch mein subjektiver Eindruck hinsichtlich der Innenraumgeräusche. Na klar, bis 30 km/h ist für meine Ohren der Mokka-e ganz klar der leisere der beiden. Darüber kann ich mit meinen 32 Jahre alten „Lauschern“ jedoch keine Unterschiede wahrnehmen. Der Dreizylinder-Benziner ist bei niedrigen Drehzahlen nicht hörbar und bei höheren Geschwindigkeiten überwiegen so und so die Windgeräusche. Zumindest an so stürmischen Tagen, wie es hier der Fall war. Bei acht Meter pro Sekunde Windgeschwindigkeit und Böen von bis zu 12 m/s geht schon so mancher sein Kite fliegen.
Die objektiven Zahlen
Was aber sagen die objektiven Zahlen des SINUS TangoPlus? Sie untermauern mein Gehörtes. Bis 40 km/h könnte ein gut hörender Mensch, also jüngere Leute als ich es bin [;-)], Unterschiede erhören. Bei 30 km/h zeigt der Schalldruckpegel (LAF) 2 dBA Unterschied an, darüber kaum ein Dezibel.
Bis auf ein Dezibel genau kann das geübte menschliche Ohr Schalldruckpegel im direkten Vergleich unter Laborbedingungen auseinanderhalten. Alles kleiner ein Dezibel geht auch dort unter. Abgesehen davon spielen bei Schallpegelmessern auch der Luftdruck und die Umgebungstemperatur eine große Rolle. Deshalb sollte ich (laut SINUS Messtechnik), selbst bei ausgeschalteter Lüftung und zugeklappten Lüftungsschlitzen, Nachkommastellen nicht zu viel Vertrauen schenken.
In meinen Messungen sind sie dennoch vorhanden. Mitunter auch, weil ich jede Geschwindigkeit mehrmals gemessen habe – um unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten und Windgeschwindigkeiten mit zu berücksichtigen.
Fazit
Der direkte Vergleich zeigt, dass der Mokka-e im Innenraum zwar messbar leiser ist als der Mokka mit Dreizylinder-Benziner und Achtgang-Automatik. Die Unterschiede sind deshalb aber noch lange nicht hörbar.
Über Ladekurven, Reichweiten und andere Alltagsszenarien wird ein ausführlicher Test des Opel Mokka-e im Oktober 2021 Aufschluss geben. Die aktuellen Fahrzeugpreise findet ihr jederzeit auf www.opel.at!
Compliance-Hinweis: Dieser Artikel wurde vom Fahrzeug-Importeur monetär unterstützt.