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Renault Mégane R.S. 280 EDC & Alpine A110 im ersten Test!

Vergangene Woche durfte ich mich an einem ersten heißen Ritt auf der neuen Alpine A110 erfreuen. Und auch der neue Mégane R.S. war bei der Ausfahrt zwischen Gumpoldskirchen und Mariazell dabei, leider bei Regen.

Alpine A110 & Megane R.S.: Zwei Spaßgranaten aus Frankreich!

Unter den widrigsten Bedingungen, die man sich für eine Testfahrt mit zwei Spaßgranaten wünscht, nahm ich vergangene Woche in Renault Mégane R.S. 280 EDC und Alpine A110 Platz. Die Straßen zwischen Gumpoldskirchen bei Wien und dem steirischen Wahlfahrtsort Mariazell waren klitschnass, die Strecke über das Kloster- und Höllental mir gänzlich unbekannt und eine Beifahrerin hatte ich auch noch an Bord, deren Leben ich nur ungern aufs Spiel setzen wollte.

Da halfen selbst die hervorragenden Anweisungen vom vorausfahrenden Hannes Danzinger kaum. Der ehemals jüngste Rallyefahrer Österreichs, der auch die grundsätzlich grandiose Strecke ausgesucht hatte, warnte immer wieder via Funkgerät vor größeren Pfützen, entgegenkommenden LKWs oder extrabreiten Traktoren.

Hannes Danzinger Renault Mégane R.S. 280 EDC Alpine A110 test drive

Den Anfang macht der Renault Mégane R.S., …

Für den Anfang kam mir der Mégane R.S. mit 280 PS und Doppelkupplungsgetriebe ganz recht. So konnte ich das manuelle Einlegen der Gänge vergessen und mich vollends auf die Strecke sowie das gezielte Anzirkeln der Kurven konzentrieren. Auf dem nassglatten Asphalt des Preiner Gscheid hilft dem sprotzelnden, rotzenden und spuckenden Hot-Hatch selbst die Allradlenkung nicht. Bauartbedingt schiebt er hier einfach über die Vorderräder, sobald der Fahrer zu viel fordert. Zu meinem Wohlfühlfaktor trägt dies natürlich nicht bei, oder bin ich bei Nässe vielleicht auch einfach nur ein Schisser? An den Bremsen kann’s jedenfalls nicht liegen, die beißen mit reichlich Bums zu. Dann der Fahrzeugwechsel.

… bevor es in der Alpine A110 ernst wurde.

Für mich ging es zuerst mal auf den Beifahrersitz der Alpine A110, während meine Tagesbegleitung das Steuer ergriff. Sie, nach kaum 100 gefahrenen Metern: „Wahnsinn, das erste was Du spürst, ist das fehlende Gewicht im Vergleich zum Mégane R.S.“ Die Alpine A110 wiegt nur 1.103, der R.S. mindestens 1.400 Kilogramm. Ich hingegen war erstaunt über das großzügige Raumgefühl in der 4,18 Meter kurzen Alpine. Das einzige was mir am Beifahrersitz, und später auch am Fahrersitz, Sorgen bereitete, waren die nicht höhenverstellbaren Sicherheitsgurte. Bei meiner Größe von 1,93 Meter liegen diese nicht auf sondern neben der Schulter. Ein Glück, dass in der Test-Alpine die optionalen Schalensitze von Sabelt (+1.200 €) verbaut waren. Die sind übrigens auf die Schnelle nur in der Länge verstellbar, für die Höhe braucht es Werkzeug, und die Lehnenneigung kann gleich gar nicht verstellt werden.

Nach dem Mittagessen in Mariazell, bei dem wir Medienvertreter unsere Euphorie für die neue Alpine A110 den anwesenden Importeurs-Leuten nur so entgegenwarfen, durfte endlich auch ich hinters Steuer des französischen Mittelmotor-Hecktrieblers.

Zwar hatte ich bereits als Beifahrer erahnen können, welchen Grip das flache Coupé selbst auf nasser Straße aufbaut, es dann allerdings selbst zu erspüren, ist unfassbar, ich war perplex. Der Grat zwischen Grip und Abflug muss ein schmaler sein.

Gleicher Motor, unterschiedliche Leistungen!

Die Leistungsdaten beider Franzosen-Sportler beeindrucken: Bei nur 1.103 Kilogramm leistet der in der Alpine A110 verbaute 1,8-Liter-Turbobenziner 252 PS bei 6.000 Umdrehungen und stemmt maximal 320 Nm Drehmoment via Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterachse. Per Launch-Control geht’s in 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und locker weiter bis 250 km/h. Im Mégane R.S. 280 EDC liefert dieselbe Kubatur 280 PS und 390 Nm Drehmoment, aber eben an die Vorderachse. 5,8 Sekunden stehen hier im Datenblatt für den Standardsprint. Auch preislich sind die beiden weit auseinander: Während der Mégane R.S. bereits ab 36.190 Euro in der Liste steht, werden für die Alpine A110 mindestens 58.700 Euro fällig.

Am Ende des Tages kam die berechtigte Frage auf:

„Wenn die beiden dieselben Grundmotoren nutzen, warum hat die Alpine A110 dann nur 252 PS und nicht 280 wie der Mégane R.S.?“

Man weiß es nicht genau, hieß es seitens Importeur. Entweder wird noch etwas draufgelegt, der Mégane R.S. bekommt Ende des Jahres mit dem Cup-Paket schließlich auch ein Leistungsupgrade auf 300 PS, oder aber mehr Leistung täte dem Charakter der Alpine A110 einfach nicht gut. Ich bleibe gespannt wohin uns der Weg bei beiden noch führt.

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