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Schon gefahren: 2026 Alfa Romeo Tonale!

Rund um Pisa, Italien, durfte ich das wunderschöne Alfa Romeo Tonale Facelift in seiner stärksten Ausführung und der umfangreichsten Ausstattung antesten. Das zweitbeliebteste Auto der Marke mit dem Scudetto kommt Anfang 2026 mit einem zarten Update nach Österreich.

2026 Alfa Romeo Tonale: Schickes Kompakt-SUV!

Ich spreche hier auf autofilou.at ja grundsätzlich nicht über das Design eines Autos. Schließlich ist das einfach Geschmacksache. Doch der 2026 Alfa Romeo Tonale hat es mir optisch angetan. Für mich ist es aktuell das schickste Kompakt-SUV am Markt. Ok, die Unterschiede zum Vorfacelift werden nur Kennern auffallen. Ein Beispiel: Endlich sitzt das Kennzeichen mittig unterhalb des Scudetto, wenngleich Alfa Romeo hier mit Traditionen bricht – die EU will es so, Fußgängerschutz und so. Etwas schade finde ich, dass die Embleme sowohl außen als auch innen ihrer Farbe beraubt wurden. Aber gut, was hat sich abseits der Optik geändert?

„Mechanics before Electronics!“

Der Abstimmungsverantwortliche Domenico Bagnasco erklärt mir, dass das Chassis, die Federung und die Lenkung bei Alfa Romeo immer an erste Stelle stehen – für Sicherheit und Fahrvergnügen. Erst danach kommt die Elektronik. Mitunter deshalb wird auf übertrieben große Displays und die Verlagerung aller Funktionen in den Touchscreen verzichtet, was ich nur begrüßen kann. Bei Alfa Romeo geht’s ums Fahren, ums sportliche Fahren. Und tatsächlich sprechen wir am Vorabend beim Essen über die Konkurrenz, die es in dieser Form eigentlich nicht gibt. Denn um eine andere sportliche aber zu gleich elegante Marke in den Raum zu werfen, braucht es ein paar Minuten Nachdenkzeit – zumindest bei mir. Deshalb will man auch nicht mit aller Gewalt Produkte in den Markt drücken. Denn dann wäre Alfa Romeo nicht mehr das, was sie sind. Gut, echte Alfisti werden jetzt einwerfen, dass sie das sowieso nicht mehr sind, weil der Tonale so weit von einem V6 entfernt ist, wie der schiefe Turm von Pisa von der Senkrechten. So bleibt es beim stärksten Alfa Romeo Tonale bei kombinierten 270 PS aus einem winzigen 1,3 Liter Vierzylinder-Turbobenziner und einer E-Maschine. Und der Verbrenner, der unter Last gern mal angestrengt wirkt, hat gegenüber dem Vorfacelift auch noch 30 PS verloren – wieder eine EU-Vorschrift, Abgas und so. Die 6,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h bereiten dennoch Freude.

Am Einlenkverhalten wurde ebenfalls nachgebessert. Ohne direkten Vergleich zum Vorgänger kann ich die Verbesserung nicht ausmachen. Die Lenkung ist jedenfalls direkt, wenngleich ich sie um die Mittellage etwas taub bzw. träge finde.

Schade finde ich auch, dass die geil großen Aluminium-Schaltpaddles, rein die Sechsgang-Wandlerautomatik steuern, beim PHEV nicht aber die Rekuperation der an der Hinterachse montierten E-Maschine. Darüber hatten sie bisher nicht nachgedacht, sagt mir Domenico beim Mittagessen nach der Testfahrt. Dabei wäre es sehr praktikabel bei Bergabfahrten – wenn der Verbrenner gerade aus ist – mit den Paddles die Rekuperation anzupassen. Zum einen um die Bremsen zu schonen (immerhin wiegt der Plug-in-Hybrid 1.835 kg nach DIN) und zum anderen um mehr Energie zurückzugewinnen. Wenn dies Alfa Romeos in der Zukunft können, denkt an mich 😉.

2026 Alfa Romeo Tonale Facelift Sport Speciale Rosso Brera Ibrida Plug-in Q4 PHEV
Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Hart, wenn nötig!

Apropos: Die Batterie, die von Zulieferer CATL kommt, fasst 15,5 kWh, wovon 12 kWh nutzbar sind. Mehr als 60 Kilometer gehen sich damit gemittelt nicht aus. Gut, auf meiner ersten Testfahrt stand „sparsam“ eher weniger, „sportlich“ hingegen mehr im Fokus. Neun Liter Benzin auf 100 Kilometer verwundern mich deshalb auch nicht. Wir sollten schließlich den „Dynamic“-Modus ausprobieren. Dann wird sofort der Verbrenner angeworfen und das aktive elektronisch gesteuerte Fahrwerk AlfaTM Active Suspension auf hart gestellt. Zu straff für meinen Geschmack. Als Beifahrer wurde mir hier recht schnell übel und ich bin einiges gewohnt. Zum Glück lässt sich das Fahrwerk separat einstellen und „Soft“ reicht mir allemal, vor allem wenn eh die 20-Zöller mit 40er Querschnitt aufgezogen sind. Die sind Serie beim vollausgestatteten Sondermodell Sport Speciale, das zur Markteinführung angeboten wird.

Dabei erfreue mich auch über das öffenbare Panorama-Glasdach – eine Seltenheit heutzutage – mitunter, weil ich sonst am Fahrersitz mit dem Kopf am Dachhimmel anstehen würde. Die Sitze bieten hervorragenden Seitenhalt, sind mit Leder überzogen nicht nur beheiz- sondern auch belüftbar. Leider ist mir auch hier die Beinauflagefläche eine Spur zu kurz. Und die Warntöne für stationäre Radare oder auch den toten Winkel, sind zu laut, können jedoch (noch) nicht leiser gestellt werden. „Noch“, weil ich auch darüber Domenico in Kenntnis gesetzt habe.

Raphael Gürth von autofilou.at auf dem Beifahrersitz eines neuen Fahrzeugmodells.
Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

So viel kostet der 2026 Alfa Romeo Tonale!

Die Preise werden bei knapp 42.000 Euro für den Alfa Romeo Tonale mit 130 PS starkem 1,6-Liter-Turbodiesel und 6-Gang-Doppelkupplung starten. Der Mild-Hybrid mit 175 PS ist an ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt und wird bei knapp über 42.000 Euro starten. Der von mir in Italien gefahrene Alfa Romeo Tonale Ibrida Plug-in Q4 als Sport Speciale kostet dann schon knapp 58.000 Euro und damit mehr als so manches Elektroauto. Die detaillierten Preise als auch technischen Daten werden im November von Alfa Romeo Österreich freigegeben.

Fazit

Der 2026 Alfa Romeo Tonale ist sicherlich kein SUV für jeden. Will er aber auch nicht sein. Er ist eher für Fahrdynamik-Liebhaber, die auf eine gewisse Eleganz Wert legen.

2026 Alfa Romeo Tonale Facelift Sport Speciale Rosso Brera Ibrida Plug-in Q4 PHEV
Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
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