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Der Peugeot Traveller im Reisetest!

„Auf ihren stählernen Böcken sitzen die drei weisen Herrn, folgen dem goldigen Stern. Und hinterher, der Traveller.“ Mag wie der Anfang einer Geschichte aus 1001 Nacht klingen, bildet aber in Wirklichkeit das Setting, das sich mir im Süden Deutschlands, nahe dem Bodensee, bietet. Die alljährliche Ausfahrt des Oldtimerclubs, in dem ich Mitglied bin, hat Frankreich als Ziel. Und der große Löwe und ich, spielen Begleitfahrzeug.

Transporter, Reisefahrzeug & Clubmobil: Der Peugeot Traveller als Alleskönner

Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und angenehme Temperaturen. So darf der Herbst beginnen. Dazu noch mit den Jungs auf Achse, die Frauen wohlweislich zuhause gelassen. Die Stimmung ausgelassen, ein blöder Spruch folgt auf den anderen. Herrlich. Nur über einen wird nicht blöd geredet: über den Traveller. Wir sitzen zu dritt im Franzosen, ich hinterm Steuer, mein Copilot gefühlt meterweit weg von mir und auf der Rückbank hat sich ein weiterer Kollege ausgebreitet. Vor uns zwei Harleys, eine DKW (für die Unwissenden: hier nachlesen) und ein Mercedes-Benz. Frauen hätten jetzt den Bus mit Navi vorfahren lassen, aber weil wir Männer sind, bleibt das Navi aus und wir verlassen uns auf unseren uralten Instinkt des Kartenlesens. Und wehe einer fragt einen Eingeborenen nach dem Weg! Der zahlt die erste Runde. Die Pinkelpausen halten sich in Grenzen und ohne uns zu Verfahren [tatsächlich!] erreichen wir am späten Nachmittag Straßburg. Einen Parkplatz mit dem Traveller in dieser Stadt zu finden ist schwer, aber nicht unmöglich. Nach getaner Arbeit geht’s ab in eine Bar.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum eigentlichen Ziel. Dem Oldtimerteilemarkt in Lipsheim. Und das ist der Grund, warum ich den Traveller mitgenommen hab: die Jungs werden allerhand „nützliches Zeug“ kaufen (so werden sie es zumindest zuhause erklären) und ich werde es transportieren dürfen. Platz genug sollte vorhanden sein. Vorausgesetzt, keiner kauft eine Ente oder eine DS in Einzelteilen. Die hinterste Sitzbank habe ich wohlweißlich in Vorarlberg zurückgelassen.

Exkurs: Der Oldtimerteilemarkt in Lipsheim

Für alle Fans von altem (besonders französischem) Blech ist dieser Markt einen Besuch wert. Nicht nur, dass man hier fast alles für Peugeot, Citroën und Co. findet, man bekommt auch einige Schmuckstücke zu sehen. Verhandeln lässt es sich zudem auch in Deutsch, die meisten Verkäufer beherrschen es. Der Markt fand dieses Jahr zum 36. Mal statt und ist bei vielen Oldie-Fans aus der Umgebung ein jährlicher Fixpunkt.

Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017 Oldtimer Teilemarkt Lipsheim 2017

Zurück zum Traveller

Nach 11.574 Schritten über den Teilemarkt und 368 Flammkuchen später, werden die erbeuteten Teile eingeladen. Irgendwie wirken die zwei Solex im großen Laderaum des Peugeot verloren. Fest angegurtet können die aber nicht verloren gehen. Und weil noch Platz ist, kann auf dem Rückweg nach Straßburg noch ein Großeinkauf gemacht werden.

Am nächsten Morgen treten wir mit Teilen, Einkauf und Gepäck die Rückreise an. Und während das Radio Nostalgie aus den Lautsprechern plärrt werde ich vom Copiloten gefragt, was ich den eigentlich über den Traveller schreiben werde.

Dass ich den großen Peugeot gern hab‘, habe ich hier schon manifestiert. Doch anders als im orangen Boliden von letztem Weihnachten, werkelt hier ein 150 PS starker Diesel, der von Hand gerührt werden will. Die Kombination ist ausreichend und kann auch mit den 30 Pferdchen mehr vom letzten Test mithalten. Die Automatik ist beim Fahrkomfort natürlich besser. Das sich Transporter mittlerweile nicht mehr wie solche fahren, sondern eher wie normale Autos, zeigt sich auch im Traveller. Kein Gekurbel am Lenkrad wie in einem Bus, alles ganz easy. Ganz easy hat uns auch das Grip-Control System aus dem Gatsch gezogen. Die Wiese, auf der die Besucher des Teilemarktes parken mussten, war nämlich etwas feucht. Doch der Traveller schaffte es auch vollbeladen raus.

Ganz besonders hervorzuheben ist, dass der Traveller das einzige Fahrzeug war, das auf der ganzen Tour kein einziges Mal an die Zapfsäule musste. Beim Start in Vorarlberg wurde mir eine Restreichweite von 960 Kilometern angezeigt. 250 Kilometer weiter in Straßburg, wurden mir 960 Kilometer Restreichweite angezeigt. Und nein, das ist kein Tippfehler. Der durchschnittliche Verbrauch pendelte sich bei 7,8 Litern ein.

Fazit

Der Peugeot Traveller war ein treuer Begleiter auf unserer Tour. Es lässt sich bequem im großen Löwen reisen, egal ob zu zweit, zu dritt, … zu neunt. Nur wird mit zunehmender Fahrgastzahl der Platz fürs Gepäck weniger. Die Preise für den Traveller beginnen bei 38.900 Euro. Unser Testwagen kostete 50.438 Euro.

2017 Peugeot Traveller BlueHDI 150 test review Lipsheim

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