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Der Lexus CT 200h F SPORT im Test!

2011 kam der CT 200h als erster Lexus in der Kompaktklasse und als Vorzeige-Hybrid auf den Markt. Sieben Jahre später erhielt er sein zweites Facelift, der Antriebsstrang des Fahrzeugs blieb aber gleich. Ist die alte Technik auch heute noch gut genug?

Lexus CT 200h: Maximale Bequemlichkeit in der Golfklasse

Hybridfahrzeuge punkten meistens mit ihrem niedrigen Verbrauch. Auf kurzen, städtischen Routen ist dieser Vorteil auch merkbar, auf der Langstrecke kaum, weil da auch hauptsächlich der Verbrenner arbeitet. Mich begeistert aber ein anderer Vorteil mehr: Lautloses Ein- und Ausparken. Dazu kommt der wunderbare Nebeneffekt, dass dabei (in meinem Fall) die Garage nicht mit Abgasen vollgeblasen wird und man die Kraft an die Räder punktgenau portionieren kann.
Das passiert über ein stufenloses Getriebe, das die 136 PS Gesamtleistung, die sich aus den 99 PS des 1,8-Liter Vierzylinders und den 82 PS des Elektromotors zusammensetzen, an die Vorderräder weiterleitet. Diese Kombination bleibt auch weiterhin der einzig verfügbare Antriebsstrang für den CT 200h und beschleunigt den Kompakten in 10,3 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis maximal 180 km/h. Die Fahrleistungen versprühen leider kein übermäßiges Premiumfeeling. Der Motor, der unter Last laut wird, hilft hier auch nicht.
Laut Datenblatt verbraucht er immerhin nur 4,4 Liter Super Benzin auf 100 Kilometer. In der Realität muss man etwa mit dem Doppelten rechnen. 6,7 Liter pro 100 km war der Schnitt in unserem Test. Bedenkt man, dass der kleine Lexus über 1,4 Tonnen wiegt, ist das in Ordnung. Wer viel Autobahn fährt, wird jedoch eher sieben Liter und mehr brauchen.
Übrigens kann der CT 200h laut Datenblatt bis zu zwei Kilometer auch rein elektrisch zurücklegen. Allerdings nur bis maximal 54 km/h und nur bei sehr vorsichtiger Berührung des Gaspedals. Bei mir waren es meist nur ein paar hundert Meter.

Lexus CT 200h Interieur: fummeliges Infotainment, potente Sitzheizung

Während außen der Kühlergrill und die Scheinwerfer überarbeitet wurden, was besonders bei unserer F-Sport Version gut zu sehen ist, gibt es im geräumigen Innenraum jetzt ein optionales 10,3 Zoll Display mit Split-Screen-Funktion und neuen Connectivity-Funktionen das über der Mittelkonsole thront. Beibehalten wurde dafür der etwas umständlich zu bedienende Controller, der an eine Computermaus erinnert und bei holpriger Fahrbahn nur schwer präzise zu steuern ist. Der Drehschalter zum Auswählen der Fahrmodi ist dafür einfach zu bedienen und sehr präsent ausgefallen, auch wenn man ihn im Alltag nur selten braucht. Am ehesten braucht man noch den Knopf für rein elektrisches Fahren. Wählt man den Sportmodus aus, ändert sich zwar ein Teil der Anzeige im Cockpit und der Lexus hängt ein bisschen direkter am Gas, aber der Unterschied zu „normal“ ist nicht übermäßig groß.

In der ersten Reihe darf man sich über bequeme und gut geschnittene Sitzgelegenheiten freuen, die mit einer der potentesten Sitzheizungen am Markt ausgestattet sind. Nach etwa 30 Sekunden merkt man bereits die wohlige Wärme unterm Hintern. In der zweiten Reihe ist der Platz zwar etwas knapper, aber auch für Urlaubsfahrten noch ausreichend. Hinter der breiten C-Säule, die den Blick nach schräg hinten einschränkt, liegt schließlich der Kofferraum mit 375 bis 985 Litern Ladevolumen. Zum Vergleich: Ein VW Golf schafft 380 bis 1.270 Liter bei 10 Zentimeter weniger Außenlänge.

So viel kostet der Lexus CT 200h

Der Lexus CT 200h beginnt bei 28.990 Euro. Für unseren Testwagen in der F SPORT-Ausstattung muss man 34.890 Euro auf den Tisch legen. Dafür gibt’s einen schärferen Kühlergrill, abgedunkelte Scheiben für die zweite Reihe, F SPORT-Leichtmetallfelgen, Sitzheizung Rückfahrkamera, eine 2-Zonen-Klimaautomatik und ein sieben Zoll großes Mitteldisplay serienmäßig.
Für 2.440 Euro extra hat unser Testwagen noch das optionale, 10,3 Zoll große Lexus Premium Navi mit zehn Lautsprechern und einem zusätzlichen USB-Anschluss verbaut. Stattdessen könnte man auch das etwas teurere Luxury-Pack wählen, das auch elektrisch verstellbare Ledersitze und das Levinson Premium Surround System mit 13 Lautsprechern hinzufügt. LED-Scheinwerfer, ein elektrisches Glas-Hub/Schiebedach und Parksensoren sind ebenfalls optional erhältlich.

Fazit

Wer einen bequemen Kompaktwagen mit Premium-Ambitionen und Hybrid-Antrieb sucht, ist beim Lexus CT 200h richtig. Er kombiniert Bequemlichkeit und Sparsamkeit mit einer Prise Sportlichkeit und kann sein Alter mit dem zweiten Facelift ganz gut kaschieren. Der Antriebsstrang könnte allerdings ein bisschen mehr Power vertragen – vielleicht beim nächsten Modellzyklus dann.
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