Der Mitsubishi Eclipse Cross Diamond im Test!
„Wie schaut’s aus? Lust eine Woche Mitsubishi Eclipse Cross zu fahren?“ So der Wortlaut der WhatsApp-Nachricht von Filou Raphael an mich. Eclipse, das erinnerte mich schlagartig an „Need for Speed Underground“. Unterbodenbeleuchtung, Flipflop-Lack, Vinyls und zig anderen Irrsinn den damals das Spiel so hergegeben hat.Mitsubishi Eclipse Cross: Die Zeiten von NfS sind vorbei!
Nachdem Mitsubishi 2012 dem Eclipse die Lichtlein ausknipste, durfte er heuer wieder auferstehen. Der Zusatz „Cross“ deutet jedoch bereits auf ein Malheur hin. Nein, kein neues Sport Coupé stellt uns Mitsubishi 2018 in die Schauräume, sondern ein SUV-Coupe. Echt arg, was aus manchen Fahrzeugen über die Jahre so wird. Ich bin ja nicht wirklich ein SUV-Fan (und ja, auch kein Elektro- und Kombi-Fan, aber das ist ein anderes Thema) und diesen neu geschaffenen Geländecoupes stehe ich mindestens genauso skeptisch gegenüber. Dieses Konzept ist für mich schlichtweg die Vereinigung sämtlicher Nachteile verschiedenster Fahrzeuge in einem. Sprich: kein Stauraum, unübersichtlich, nicht geländegängig, hoher Spritverbrauch und die Optik naja, über die lässt sich bekanntlich ja nicht streiten oder doch?
Außen Groß, und innen?
Eines ist jedoch fix. Der Eclipse fällt auf. Ein Monstrum von Auto. Breit, hoch, kurzum: fett. Sprinterfahrer begegnet man auf Augenhöhe und kleine Autos verschwinden schlichtweg unter der Schulterline des Fahrzeugs. Blickt man auf den Mitsubishi mag man gar nicht glauben, dass dieser noch zu den Kompakten gehören soll. Doch mit einer Länge von 4,41 Metern, zählt er tatsächlich noch zu den Kleinen seiner Gattung. Klein, lächerlich klein ist auch sein Stauraum. Öffnet man die Heckklappe offenbaren sich gerademal 341–448 Liter. Meine Sporttasche findet zwar problemlos Platz, füllt ihn aber bereits gut aus.
So fährt er sich!
Bei der Geländegängigkeit schauts nicht viel besser aus. Die zusätzlichen Spoiler an Front und Seite setzen jedem Ausflug in die Botanik ein jähes Ende, obwohl der Allrad mit Sicherheit mehr könnte, als den einen oder anderen Bordstein erklimmen. Wesentlich besser schlägt er sich beim Fahrverhalten. Dass der Eclipse Cross auf Grund seines hohen Schwerpunkts nicht der beste Freund der Querdynamik ist, darüber brauchen wir wohl nicht diskutieren. Das Fahrwerk ist eher auf der komfortablen Seite und macht längere Autobahnfahrten somit echt erträglich. Soweit so gut, aber ach herrje die Lenkung! Noch synthetischer gehts ja nun wirklich nicht. Selbst ein Playstationcontroller liefert hier mehr Feedback. Dazukommt, dass sie so präzise wie ein Schuss aus der Hüfte ist. Den Radius im ersten Anlauf richtig zu treffen, ist quasi unmöglich.
Benzin & CVT eine gute Kombi?
Wirklich eine Freude bringt hingegen der kleine 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 163 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm. Turbolader sei Dank, schiebt der Eclipse souverän nach vorne. Überholmanöver gehen schnell von statten und auf der Autobahn geht ihm ebenfalls nicht die Puste aus. Das verbaute stufenlose Getriebe (CVT) muss ich an dieser Stelle ebenfalls loben. Fährt man im ECO-Modus, merkt man gar nicht, dass es keine fixen Fahrstufen hat. Die Drehzahlen werden stets niedrig gehalten und verschonen das Gehör vom sonst für CVT´s typischen Gejaule des Motors. Schaltet man mittels der starren Wippen am Lenkrad, die auch von einem Lambo sein könnten, die acht programmierten Fahrstufen durch, flammt doch noch etwas Sportlichkeit auf.
Und wie stehts mit der Bedienung?
Beim Infotainment zeigt sich der Eclipse Cross von einer sehr individuellen Seite. Zwar klingt die Anlage gut und die Menüführung ist nach etwas Eingewöhnung auch logisch, doch die Bedienung mit einem kleinen Joystick fällt eher unpraktisch aus. Leider fehlte dem Eclipse auch ein Navi. Er hat zwar Android Auto™ und Apple CarPlay®, jedoch nutzt das alles Nichts, wenn man kein Kabel parat hat. In Zeiten von kabellosem Laden und fehlendem Klinkenstecker verstehe ich einfach nicht, wieso das nicht ebenfalls via Bluetooth oder WLAN funktionieren soll. Aber gut, wenn man es weiß, ist’s halb so schlimm.
Und die Preise?
Der Einstieg gelingt bereits bei 25.900 Euro. Der von mir getestete Wagen mit allem Pipapo der Ausstattungsliste kommt schließlich auf 38.900 Euro. Nicht ganz billig, aber Lifestyleobjekte waren das ohnehin noch nie.