Gehört der E-Mobilität tatsächlich die Zukunft? Gemessen an der Dichte der Fachvorträge und dem Interesse an dem Thema lässt das diesjährige Internationale Wiener Motorensymposium kaum noch Zweifel offen, dass Fahren mit Strom von den großen Fahrzeugproduzenten zunehmend als zukunftsweisende Alternative gesehen wird. Die Elektromobilität gewinnt an Fahrt.
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38. Internationales Wiener Motorensymposium | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Neuer Opel Ampera-e bietet mehr als verdoppelte Reichweite
Das elektrische Antriebssystem des neuen Opel Ampera-e stellte Dr. Peter Ramminger, Chief Engineer & Program Manager Electrification & Battery Systems Adam Opel AG, in seinem Fachvortrag vor.
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Das Anfang 2017 in den europäischen Markt eingeführte Elektrofahrzeug basiert auf Erfahrungen mit dem seit 2014 in den USA bekannten Chevrolet Spark EV, wobei die Anforderungen für den neuen Ampera-e deutlich erhöht wurden. So treibe das neue Antriebssystem nun ein größeres Fahrzeug mit erheblich verbesserter Reichweite an, zahlreiche Optimierungen bei Antrieb, Traktionsmotor, Wechselrichter, Energiespeicher und Ladeelektronik führten zu einer deutlichen Vergrößerung (Verdreifachung) der mitgeführten Energie sowie zu spürbar besserer Leistungsentfaltung, betonte Dr. Ramminger.
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Die mehr als verdoppelte Reichweite von 520 km im NECD bzw. 380 km im WLTD eliminiere die bekannte „Reichweitenangst“ nahezu vollständig und mache das neue Elektrofahrzeug für einen größeren Kundenkreis nutzbar, so der Opel-Manager.
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BMW erwartet Absatzplus und Zuwachs an Reichweiten
Für die BMW Group zeichnete Freitagvormittag Dipl.-Ing. Stefan Juraschek, Hauptabteilungsleiter Entwicklung Elektrische Antriebe, ein überaus optimistisches Szenario. Für 2017 prognostizierte der Experte „einen deutlichen Absatzanstieg um weitere 100.000 E-Fahrzeuge – so viele, wie in den drei Jahren zuvor“.
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Zusätzlich zu den bereits bestehenden elektrifizierten Modellen komme 2017 der MINI Countryman als Plug-in-Hybrid und 2018 der BMW i8 Roadster, danach folgten zwei weitere reine Elektroautos. Ab 2020 werde es BMW dank eines modularen und flexiblen Komponentenbaukastens möglich sein, in allen Fahrzeugarchitekturen wahlweise sowohl verbrennungsmotorische als auch elektrische Antriebe zu integrieren. Mit dem elektrisch angetriebenen iNEXT werde BMW zu Beginn der nächsten Dekade in eine weitere Phase der Elektrifizierung seiner Flotte eintreten.
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Das neue Fahrzeugkonzept werde technisch alles bis dahin Machbare umfassen: Elektroantrieb, Leichtbau, hochautomatisiertes Fahren und Vernetzung, verlautbarte Dipl.-Ing. Juraschek. BMW plane für diese Fahrzeuge eine Flachspeicherarchitektur mit Batteriezellen auf Basis von Nickel-Mangan-Kobalt (NMC)-Chemie im Unterboden, zwischen den Achsen.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Strategie, so der Experte, werde BMW ab 2020 mit der Befähigung der Architekturen beginnen, um E-Fahrzeuge anbieten können, die preislich vergleichbar zu einem Benziner des gleichen Segments sein würden und dabei auch vollelektrische Reichweiten bis zu 500 km erzielen könnten.
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Batterieexperte gibt sich optimistisch
Der Batterieexperte Martin Winter vom deutschen Helmholtz Institut gibt sich optimistisch: „Die Batterie schöpft noch lange nicht die Möglichkeiten aus, die sie hat.“ Bei der chemischen Zusammensetzung, dem Hardware-Aufbau als auch den Spannungsleveln ist noch einiges zu holen, so Winter.
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Das Recycling „alter“ Batterien sieht Winter als äußerst wichtigen Punkt und weißt hier auf die sinnergebende Wiederverwertung der Graphit-Anoden hin. Anstelle der einfachen Verbrennung, beschäftigen sich mittlerweile ein paar Unternehmen mit der Aufbereitung dieser.
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DISCLAIMER: Aus urheberrechtlichen Gründen darf ich heuer nicht so detailliert wie sonst auf die vorgestellten Themen eingehen! Daher werden leider vermehrt Pressetexte, wie auch dieser zum Teil einer ist, und nur wenige ausgewählte Fotos online gestellt.