Der 301 PS starke Opel Grandland X Hybrid4 Ultimate im Test!
Und der nächste Plug-in-Hybrid bittet zum Test. Wie gut der Opel Grandland X Hybrid4 mit seinen 301 PS und Allradantrieb Sport und Spaß mit sparsam und spießig verknüpft, schildert Freizeit-Filou Alex.Opel Grandland X Hybrid4 Ultimate PHEV: Herz was willst Du mehr?!
Harte Zeiten kommen auf uns Autonarren in Österreich zu. Neben der Motorbezogenen Versicherungssteuer wird jetzt auch noch die NoVA Jahr für Jahr erhöht. Grund dafür ist, dass nun nicht mehr bloß die Leistung (kW) des Verbrenners ausschlaggebend ist, sondern auch die nach WLTP ausgestoßenen CO2-Emissionen.
Der Ausweg aus dem Schlamassel?
Genau, „E-Gurken“ oder Hybride wie der Opel Grandland X Hybrid4 da sie deutlicher weniger bis gar kein CO2 ausstoßen. Im Falle des Opels wird die Steuer nur für den 200 PS Turbobenziner fällig. Die zusätzlichen Pferdestärken der beiden E-Motoren (110 PS vorne, 113 PS hinten) sind steuerfrei und hauchen der Fuhre ordentlich Längsdynamik ein. So durchsprintet der Grandland in bloß 6,1 Sekunden die hunderter Marke und wird so zum GTI-Schreck. Abgesehen davon ist der Opel kein richtiger Athlet. Hohe Drehzahlen mag der 1,6 Liter kleine Vierzylinder gar nicht und gibt seinen Unmut auch akustisch kund. Die Lenkung ist äußerst leichtgängig was beim Rangieren ein echter Vorteil ist, allerdings Feedback bei sportlicher Kurvenhatz vermissen lässt.
Anders als gedacht ist überzeugender Federungskomfort auch nicht die Stärke der PSA-Plattform. Karosseriebewegungen gibt es nicht, jedoch werden Querfugen etwas unbeholfen überrumpelt. Da helfen selbst die AGR-Sitze, die ausgezeichneten Sitzkomfort und viel Halt bei Kurvenfahrten bieten, leider nicht. Etwas mehr Geschmeidigkeit hätt’s schon sein dürfen. Denn ansonsten ist der Opel der perfekte Cruiser und dank der 301 PS Systemleistung werden Überholmanöver eher kurzgehalten – und Ja, es macht Spaß 😊.
Der Hybridantrieb selbst, ist sehr gut gelungen. Das Wechselspiel zwischen Verbrenner und E-Antrieb funktioniert hervorragend. Die Übergänge verschwimmen völlig und sind einzig und durch das Info-Display im Navi-Bildschirm erkennbar.
Praxisreichweite im Winter
Ist die 13,2 kWh (brutto; 10,8 kWh netto) fassende Batterie ausreichend geladen, schaltet der Grandland X Hybrid4 automatisch in den Elektromodus. So können Geschwindigkeiten bis zu 135 km/h erreicht werden, ehe sich der Benziner zuschaltet. Opel verspricht eine elektrische Reichweite von 59 km nach WLTP. Bei meiner Testfahrt mit frostigen Temperaturen samt Sitz- und Scheibenheizung waren 36 km möglich. Dies mag für die meisten Pendler völlig ausreichend sein, allerdings lädt der Opel nur einphasig und braucht somit etwa sieben Stunden für eine Ladung an der Haushaltsteckdose. Ist der Energiespeicher gefüllt, cruist es sich sehr entspannt im elektrifizierten SUV.
Die Bedienung von Navi, Klima und diversen anderen Spompernadeln, geht dank richtiger (!) Taster und Schalter leicht von der Hand. Der Kofferraum fällt beim Hybrid4 mit 380 Liter (+25 l unterm Kofferraumboden) zwar deutlich kleiner als beim Normalo-Grandland X aus. Da er dem Motto quadratisch praktisch gut folgt, schluckt er trotzdem einiges weg. Leider gilt dies auch für den Vierzylinder. Die 200 Pferde wollen schließlich auch irgendwann gefüttert werden. Aus den 1,4 l/100km laut Datenblatt werden in der Praxis eher 8–9 l, falls man nur selten eine Steckdose zur Verfügung hat. In diesem Sinne: Möge eine Steckdose allzeit vorhanden sein.
Fazit
Die Plug-in-Hybrid-Technologie des Opel Grandland X Hybrid4 Ultimate PHEV ist ideal für jene die regelmäßig ihr Auto laden können und trotzdem auf Reichweite nicht verzichten möchten. Alle anderen bekommen steuerfrei zusätzliche PS, was vor allem für uns Leistungsverrückten wichtig ist. Denn leistungsstarke Autos mit Verbrenner werden hierzulande in naher Zukunft unbezahlbar werden.