SEAT & CUPRA: Jahresbilanz 2022, Ausblick auf 2023
SEAT und CUPRA Österreich Geschäftsführer Wolfgang Wurm zieht Bilanz zum im Allgemeinen bittersten Autojahr seit 1984 und gibt einen hoffnungsvollen Ausblick auf 2023.SEAT & CUPRA Österreich: Mehr Marktanteil als in Spanien!
Im hierzulande vermutlich schlechtesten Autojahr seit 1984 (!) entwickeln sich die spanischen Automarken SEAT und CUPRA prächtig. Derzeit (1–11/2022) liegen sie in Österreich zusammen nicht nur vorm Heimatmarkt selbst, sondern im weltweiten Marktanteilsranking sogar auf Platz 1. 7,6 Prozent (5 % SEAT, 2,6 % CUPRA) in Österreich, 7,5 Prozent (5,9 % SEAT, 1,6 % CUPRA) in Spanien und weit dahinter Portugal auf Platz 3 mit fünf Prozent (3,9 % SEAT, 1,1 % CUPRA).
Interessantes Detail: In der Schweiz, Deutschland und Dänemark liegt die noch junge Marke (4 Jahre alt) CUPRA bereits vor SEAT. Aus verschiedenen Gründen: Zum einen, weil die Mehrleistung der CUPRA-Modelle dort keine große Rolle (z. B. bei der Versicherung) spielt. Zum anderen, weil nur CUPRA aktuell ein vollelektrisches Automobil, den Born, im Angebot hat, für den es je nach Land unterschiedliche Förderungen gibt.
Während diese in Deutschland gerade drastisch zurückgeschraubt wird, bleibt es in Österreich für 2023 bei weiterhin 5.000 Euro (2.000 Euro vom Importeur, 3.000 Euro vom Staat) für reine E-Fahrzeuge. Unverändert auch die Unterstützung für E-Leichtmotorrädern wie der SEAT Mó 125 eines ist: Gewährt der Importeur 500 Euro E-Mobilitätsbonus, gibt es vom Staat zusätzlich 700 Euro zurück.
SEAT Mó Performance
Der SEAT Mó kommt im Frühjahr 2023 übrigens in einer deutlich verbesserten Performance-Version (105 km/h Top-Speed, 133 km Reichweite, …) auf den Markt. Wird dann allerdings auch knapp 8.700 Euro kosten, während es den „normalen“ Mó derzeit für 7.000 Euro gibt. Von diesem konnten dieses Jahr immerhin 190 Einheiten in Österreich abgesetzt werden.
SEAT ≤130 PS, CUPRA ≥150 PS
Für 2023 plant SEAT und CUPRA Österreich Geschäftsführer Wolfgang Wurm eine klare Trennlinie zwischen den Marken hinsichtlich ihrer Leistung. SEAT-Modelle (mit Ausnahme vom 245 PS starken Tarraco PHEV) soll es nur noch mit bis zu 130 PS geben und CUPRA-Modelle ab 150 PS Leistung.
Bis 2025 werden wir sieben neue Modelle bei CUPRA zu Gesicht bekommen. Einen kleinen Ausblick auf die drei völlig neuen Modelle hat mir Herr Wurm schon zugestanden:
- Tavascan (ab Ende 2023/Anfang 2024): das 4,65 Meter lange E-SUV wird in neuer Fabrik in Anhui (China) gefertigt;
- Terramar (ab 2024): 4,52 Meter langes PHEV-SUV mit mehr als 100 km rein elektrische Reichweite, gebaut in Györ bei Audi;
- Urban Rebel (ab 2025): 4,05 Meter kurzer, vollelektrischer Kleinwagen, der in Spanien produziert wird;
Bei SEAT dauert es noch bis der neue Ibiza durchstartet. Vermutlich erst nach 2025. Fraglich ist momentan nämlich, wie leicht sich Euro-7-Motoren in den Kleinwagen integrieren lassen – platztechnisch, aber auch preislich. Schließlich soll SEAT künftig im Konzern für das Volumen im Einstiegssegment sorgen. Deshalb wird es so schnell auch keinen vollelektrischen SEAT-PKW geben.
SEAT Fast Lane-Modelle derzeit nicht abbildbar
Die beliebten SEAT Fast Lane-Modelle können aufgrund von Lieferschwierigkeiten derzeit und wohl auch im gesamten ersten Halbjahr 2023 leider nicht angeboten werden. Fast Lane stand in der Vergangenheit für eine garantierte Auslieferung innerhalb von drei Wochen und die kann momentan leider nicht garantiert werden. Der SEAT Leon hat aktuell die längsten Lieferzeiten. Den CUPRA Formentor hingegen gibt es derzeit ab Bestelleingang innerhalb von drei bis vier Monaten. Apropos: 5.051 CUPRA wurden in den ersten elf Monaten 2022 in Österreich bereits zugelassen. Ungefähr die gleiche Zahl an Bestellungen ist aber auch noch offen. Diese werde man für einen starken Start ins neue Jahr mitnehmen, so Wolfgang Wurm.
Fazit
SEAT und CUPRA haben einen Lauf. Kein Wunder, decken die beiden Marken doch viele Bereiche ab – „125er“-E-Roller inklusive. Für 2023 erwartet Wolfgang Wurm ein noch besseres Ergebnis. „Schließlich sind wir mittlerweile im dritten Jahr, in dem durchschnittlich rund 100.000 Neuzulassungen fehlen, und die braucht der Markt irgendwann wieder…“