Ausfahrt die 2. mit dem CUPRA Leon Kombi e-Hybrid!
Bereits zum zweiten Mal wurde mir der CUPRA Leon Kombi e-Hybrid anvertraut. Diesmal nicht für wenige Stunden, sondern zumindest für ein Wochenende. Mein Erlebtes mit dem feschen, 245 PS starken Plug-in-Hybriden in Schrift.CUPRA Leon Kombi e-Hybrid: Alleskönner?
Bereits Anfang Oktober 2020 hatte ich das Vergnügen den CUPRA Leon Kombi e-Hybrid in München zu Fahren. Damals stand er allerdings etwas abseits des unfassbar knackig gezeichneten, 310 PS starken Power-SUV CUPRA Formentor VZ. Dabei hätte der CUPRA Leon Kombi mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn nicht nur meine Freundin und ich finden ihn, lackiert in Graphene-Grau Metallic mitsamt der 19 Zoll großen „Performance Kupfer“-farbenen Rädern, rattenscharf, sondern offenbar auch eine Vielzahl an Passanten und anderen Fahrzeugführern. Schon lange hat kein Testwagen mehr so viele Köpfe verdreht, wie dieser Kombinationskraftwagen. Der Style-Faktor ist groß.
Und entgegen der Autos, die das sonst schaffen, bin ich nicht peinlich berührt oder schäme mich gar. Ganz im Gegenteil: So stolz habe ich mich lange nicht gefühlt. Nur leider ist das nicht mein eigenes Gefährt.
Handling wie ein Sportwagen
In den drei Tagen überzeugte mich der 51.600 Euro teure Testwagen mit unfassbar sportlichem Handling. Lenkeinschlag und Fahrwerk übermitteln genau so viel Direktheit und Härte, dass es auch innerstädtisch nicht unangenehm wird. Ich erwische mich, wie ich dieselbe Kurve immer schneller und schneller durchfahren möchte. Finde aber selbst mit den montierten Winterreifen kein Untersteuern. Und das, obwohl im e-Hybrid Leon nicht nur der 150-PS-Verbrenner die Vorderräder antreibt, sondern auch eine 116 PS starke E-Maschine. Zusammen leisten sie 245 PS und stemmen über ein grandios sauber abgestimmtes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (kein Anfahrruckeln) maximal 400 Nm auf die Vorderachse. Und dennoch bin ich – mal abgesehen von der einen besagten Kurve – die meiste Zeit über zurückhaltend und im E- bzw. Hybrid-Modus unterwegs gewesen. An den künstlich klingenden, über die Lautsprecher eingespielten Motorsound des CUPRA-Modus, den man übrigens auch draußen hört, hätte ich mich so schnell eh nicht gewöhnt.
Verbrauch? In Ordnung
Ich war aber auch deshalb gemütlich unterwegs, weil ich wissen wollte, wie weit der 4,66 Meter lange Spanier dank seiner 12,8 kWh (brutto) fassenden Lithium-Ionen-Batterie rein elektrisch tatsächlich kommt. Angegeben sind 52 Kilometer nach WLTP. Vermehrt in der Stadt und den umliegenden Stadtautobahnen unterwegs, kam ich geschätzte 40 Kilometer weit. „Geschätzt“ deshalb, weil der Verbrenner zwischendurch immer mal wieder ansprang – bei Garagenauffahrten zum Beispiel. Für detailliertere Analysen – Ladezeiten und Verbrauchsfahrten – war leider keine Zeit. Angesteckt habe ich ihn kein einziges Mal. Voll Aufladen würde im besten Fall – 1-phasig mit 3,6 kW – knapp vier Stunden dauern. So kommt’s auch, dass der Verbrauch laut Anzeige nach meiner Wochenendausfahrt bei etwas über sieben Liter pro 100 Kilometer lag. Mit der Unterstützung des Elektromotors wären sicherlich auch fünf Liter oder noch weniger möglich gewesen.
PHEV nicht ohne Kompromisse
Aufgefallen ist mir ansonsten noch, dass die serienmäßig verbauten Sportsitze richtig gut zu meinen schlank gewachsenen 1-Meter-93 passen, die Sitzheizung fast schon zu schnell heiß wird und die Lenkradheizung sogar dreistufig anwählbar ist. Das ohnehin schon gute Platzangebot und Raumgefühl wird durch das riesige Panorama-Glasdach (+1.210 € brutto) weiter aufgewertet. Vor allem für die Passagiere auf der Rückbank ist es eine Augenweide. Aber auch bei diesem PHEV gibt’s Kompromisse: Der Kofferraum fasst im CUPRA Leon Kombi e-Hybrid 470 Liter, während es im „normalen“ SEAT Leon Kombi 620 Liter sind. Und auch beim Tankvolumen wird der Plug-in-Hybrid beschnitten. Allerdings nicht so schlimm: von 45 auf 40 Liter.
Fazit zum CUPRA Leon Kombi e-Hybrid
Scheinbar ist es möglich auch Plug-in-Hybride zu bauen, die im reinen Verbrenner-Betrieb nicht unmenschlich mehr verbrauchen als ihre Otto-Normal-Kollegen. Wenn das dann auch noch so gut fährt und aussieht, wie im Fall des CUPRA Leon e-Hybrid, dann nur her damit. Die Einschnitte beim Kofferraum- und Tankvolumen werden wohl 99 Prozent aller Kunden verkraften. Der Einstieg liegt mit 43.990 Euro vor Förderung in Anbetracht der Fahrzeuggröße auf der günstigen PHEV-Seite. Hier könnte also von einem Alleskönner die Rede sein.
