Golden Classic: Der Subaru Forester 2.0i Comfort EyeSight im Test
Subaru hat ein Nischendasein in Europa, trotz so famosen Autos wie dem Levorg oder dem XV. Alle Modelle schauen frisch und modern aus. Alle bis auf einen: den Subaru Forester. Er fährt seit fast zehn Jahren im kaum veränderten Blechkleid vor. 2012 kam zwar der Typ SJ auf den Markt, der hat sich in den letzten sechs Jahren aber auch kaum geändert. Beleuchten wir den alten Hasen der Japaner mal im Test.Bewährtes bleibt, auch im Subaru Forester!
Wenn Autos Gefühle zeigen könnten, der Forester würde seinen großen Kühlergrill zu einem Lächeln formen. Denn auf einem kleinen Forstweg wie diesem fühlt er sich wohl. Allrad und Boxermotor – diese beiden Eigenschaften machen einen echten Subaru aus. Und das SUV hat beides. Im Forester werkelt ein zwei Liter großer und 150 PS starker Benzin-Boxermotor (was anderes baut Subaru nicht mal mehr), der wahlweise an eine Sechsgang-Schaltung oder ein stufenloses Automatikgetriebe (CVT) gekoppelt ist. Letzteres wurde in unserem Tester verbaut und verrichtet seine Arbeit, entgegen der allgemeinen Meinung gegenüber CVTs, äußerst gut. Was einem vor allem beim Anfahren stört, ist das ruckartige nach vorne Schießen. Vom Stand weg liegt schon sehr viel Kraft an. Besonders bei Parkmanövern ein bisschen nervig. Das überrascht zu Beginn, man gewöhnt sich aber schnell daran.
Motorseitig gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Subaru baut seit Jahrzehnten mit die besten und langlebigsten Motoren der Welt. 198 Nm Drehmoment reißen einen nicht vom Hocker, bringen einen aber bequem und verlässlich von A nach B. Mehr verlangt man ja auch gar nicht. Und wenn doch, gibt es noch einen Zweiliter-Benziner mit 240 PS. Just sayin‘!
Take it easy altes Haus!
Einst sang die Band „Truck Stop“ diesen Song. Sie hatten da vermutlich nicht unseren Forester im Sinn, aber es passt trotzdem. Die wichtigste Bemerkung zu Beginn, damit ihr mich nicht falsch versteht: ich bin den Forester unglaublich gerne gefahren. Die Lenkung ist leichtgängig und direkt und das Auto fühlt sich leicht und wendig an. Ohne Stress kommt man immer super-entspannt an. Dafür sorgt neben der weichen Federung auch die äußerst kommode Bestuhlung. Von der aus man im Übrigen, dank großer Fenster (die viele neumodische SUV-Coupés nicht mehr haben) einen hervorragenden Rundumblick und einen luftigen und hellen Innenraum hat.
Der Forester im Innenraumcheck
In der letzten Dekade hat sich im Interieur kaum was geändert. Herzstück ist der Touchscreen in der Mittelkonsole. Der reagiert blitzschnell und lässt sich einfach und intuitiv steuern. Leider fehlte bei uns das Navigationssystem. Darüber werden, typisch für Subaru, die wichtigsten Daten im zweiten Display angezeigt. Der Rest wirkt unaufgeregt. Wenig Spielereien, kein Schnickschnack. Eine klassische Handbremse, an der man noch ziehen muss. Trotzdem hat Subaru auch moderne Assistenten wie Abstandsradar oder aktiven Spurhalteassistenten (das System heißt hier EyeSight) im Programm. Nur wird das hier ohne viel Pomp und übersichtlich untergebracht. Das wirft die Frage auf: wieso machen das viele andere so kompliziert? Um die Offroad-Tauglichkeit des Forester noch zu unterstreichen, hat Subaru einen X-Mode eingebaut. Der dient als Bergabfahrhilfe und regelt dabei Motor, Getriebe, Bremsen und Allradantrieb. Der verbaute Kunststoff, der den Großteil des Interieurs ausmacht, wirkt keinesfalls billig. Er hat einen wertigen Touch und ist solide verbaut. Auch hier legt Subaru viel Wert auf Langlebigkeit.
Die günstigste SUV Alternative?
Was kostet nun ein Auto, das mit Komfort punktet, aber mit seinem etwas veralteten Aussehen nicht gerade beeindruckt? Die Antwort: in der von uns gefahrenen Comfort Ausstattung mit EyeSight beginnt der Spaß bei 34.990 Euro. Rund 3.000 Euro billiger ist das Einstiegsmodell. Der 240 PS Kracher schlägt mit fast 50.000 Euro zu buche. Ein Vergleichbares Auto wäre der Kassenschlager VW Tiguan. Der beginnt zwar bei 25.490 Euro, mit Automatik und Allrad sind aber schnell 43.000 Euro fällig.