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Vergleichstest: BMW 530d Touring vs. Volvo V90 D4

Christoph und Tizian stellen BMW 530d Touring und Volvo V90 D4 gegenüber, um herauszufinden welcher der bessere Business-Kombi ist. Aber so leicht fällt ihnen die Entscheidung nicht.

530d Touring vs. V90 D4: Welcher ist der bessere Kombi?

Kombi kommt vom Kombinationskraftwagen. Ein Auto, das großen Laderaum mit den komfortablen Eigenschaften einer Limousine verbindet. Ursprünglich war da die Mercedes E-Klasse das Maß der Dinge. Doch in meinen Augen schafft das momentan keiner besser als BMW mit dem aktuellen 5er Touring? Ausgereifte Technik, hoher Fahrkomfort und – wenn man will – ein gutes Maß Sportlichkeit. Da reicht momentan kein anderer Kombi heran. Oder was meinst du, Tizian?

            „An den 5er reicht momentan kein anderes Fahrzeug heran.“

Halt! Nicht so schnell Christoph. Irgendwie handelst du da nur die inneren Werte ab. Manche sagen zwar, dass es gerade auf die ankommt und die mögen beim 5er Kombi auch ganz passabel sein, aber das Auge isst bzw. fährt mit und da verliert der Bayer – und zwar haushoch – gegen den Schweden. Genauer, den Volvo V90.

Sieh dir doch nur diese Linien an, wie kühl und elegant dieses Auto ausschaut. Dann noch in diesem Braun. Soll ich dir mal was verraten, Kollege? Nach keinem anderen Testauto hab‘ ich mich so oft umgedreht, wie nach diesem Volvo Kombi. Dagegen schaut nämlich der BMW wie ein üppiges Facelift der letzten Generation aus.

„Nach keinem anderen Testauto hab‘ ich mich so oft umgedreht, wie nach dem V90.“

Tja, BMW handelt eben nach dem Motto: „Never change a winning team.“ und sieht auch mit ganz zarten Veränderungen immer noch adrett aus, während der Volvo die Neuauflage bitter nötig hatte. Aber wenn du schon so oberflächlich sein willst, dann schau dir mal an, wie der 5er innen aussieht. Der Kofferraum bietet 570 bis 1.700 Liter Ladevolumen. Und weiter vorne trifft feinstes Leder auf ausgereifte Technik. Die Sitze sind perfekt adjustierbar, das Head-up-Display ist riesig, der Sound der harman/kardon-Anlage füllt den luxuriösen Innenraum aus. Die Assistenten sind auf der Höhe der Zeit und die Bedienung ist durchdacht und Befehle werden vom System ohne Verzögerung umgesetzt. Davon kannst du, bei der fummeligen Bedienung beim Volvo, nur träumen.

Ja, ja, ja, ich weiß genau, dass du auf die frühere Ziegelstein-Silhouette abzielst. Aber, ob du es glaubst oder nicht, viele Volvo-Fans vermissen die praktische Form von früher, mit der man spielend Waschmaschinen transportieren konnte. Und ich gebe zu: mit 560 bis 1.526 Litern Stauraum reicht der V90 nicht an das Transportvolumen früherer Modelle heran. Wo du aber mit deinen Argumenten im Innenraum hinwillst, keine Ahnung. Kein anderes Auto, abgesehen von einem Rolls Royce vielleicht, hat so einen schönen und wohnlichen Innenraum wie der V90. Ein schlichtes, großes Display in der Mitte, über das man alles Steuern kann. Dagegen erschlagen einen die unzähligen Knöpfe im BMW. Und das Bowers & Wilkins-Soundsystem hält locker mit deinen h/k-Boxen mit. Bevor da aber jetzt noch ein Streit beginnt, widmen wir uns lieber dem wichtigsten Thema bei einem Auto: dem Fahren.

Du willst freiwillig über die Fahreigenschaften reden? Damit schießt du dir doch selbst ins Knie! BMW hat die Freude am Fahren ja schon im Claim – und das aus gutem Grund. Ich versteh‘ ja, dass die Motoren unserer beiden Fahrzeuge zu verschieden sind, um über besser und schlechter urteilen zu können. Der Vollständigkeit halber erwähne ich hier dennoch den Reihensechszylinder, 265 PS und die 620 Nm maximales Drehmoment die für einen Sprint in 5,6 Sekunden von null auf 100 km/h reichen und erst bei 250 km/h Schluss machen. Und die Achtgang-Automatik von ZF, die der Bayer verbaut hat, schaltet sowas von smooth, da kann sich dein Schwede anschnallen. Das adaptive Fahrwerk spielt von beinahe schaukelnder Reiselimousine bis straffer Sportler alle Stücke. Der hecklastig ausgelegte Allradantrieb ist da noch das Tüpfelchen am i. Im Sport+ Modus neigt der 5er eher zum über- als zum untersteuern. Und das lässt sich über die variabel schwergängige, sehr exakte Lenkung auch noch perfekt steuern. So facettenreich fährt sich kaum ein Konkurrent – und schon gar nicht dein Volvo!

Wenn ich mir die Zahlen vom Volvo ansehe, dann hast du Recht: Aus dem Stand auf 100 in 8,5 Sekunden, Top-Speed 225 km/h. Aber er hat halt auch nur 190 PS aus vier Zylindern. Die sind zwar mehr als ausreichend für den alltäglichen Gebrauch, aber ein bisschen mehr geht immer. Fahrmodi kann ich auch im V90 auswählen. Die Unterschiede: der digitale Drehzahlmesser im Tacho ändert und färbt sich. That’s it. Beim Luftfahrwerk, das unser Tester leider nicht hatte, würde man eine Veränderung spüren. So war das zumindest im S90. Ein weiterer Punkt, bei dem der Kombi aus Schweden überzeugen kann, ist der Preis: unser Testfahrzeug beginnt bei 42.000 Euro. Mit einigen Extras sind es dann 75.273. Da beginnt dein 5er doch erst.

Dein Volvo mag günstiger sein, aber die Perfektion des 5er BMW hat eben ihren Preis. Einen 520d, also das Pendant zu deinem Wagen, bekommt man ab 56.701 Euro. Der 530d xDrive Touring startet bei 70.150 Euro. Will man ihn so wunderbar ausgestattet haben, wie mein Pressefahrzeug, muss man noch tiefer in die Tasche greifen und 106.687 Euro auf den Tisch legen. Da sind dann M Sportpaket, Business-Paket Plus, Wärme Paket, Innovations-Paket und noch viele weitere einzelne Optionen verbaut. Aber Schnäppchen ist der 5er damit wirklich keines.

Fassen wir also zusammen lieber Christoph:

Du bist Feuer und Flamme für den 5er Touring, mein Herz schlägt für den Volvo V90. Wer ein „Driverscar“ möchte, soll sich den BMW kaufen, wer es lieber gemütlicher angeht den Volvo. Zugegeben: Als auch ich für ein paar Tage im Bayer platznehmen durfte, wurde ich schwach. Der hundsteure Test-5er macht halt schon vieles sehr sehr richtig. Optik und Interieur wünschte ich mir aber vom Schweden.
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