Meine Freundin und ich haben in letzter Zeit das gemeinsame Kochen für uns entdeckt. Auch wenn es eher so ist, dass sie mich mit ihren Kochkünsten zwangsbeglückt, kann ich dem Ganzen etwas abgewinnen. Immerhin bekomme ich ja was zu essen. Das Fortbewegungsmittel zum Einkaufen stelle aber ich. In diesem Fall die Kawasaki J300 in der Special Edition.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Das passende Gericht für unsere Fähigkeiten war schnell gefunden. Der durchs Kochbuch streichende Finger blieb beim durchaus schwer zu buchstabierenden „Ratatouille“ stehen. Um der „öffentlichen Sauna“ U4 zu entgehen und trotzdem rechtzeitig zum Naschmarkt zu kommen, entschied ich mich für die Kawasaki J300. So sollte uns der Stadtverkehr keine Sorgen bereiten.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Der Blick meiner Freundin sagte alles: „Damit fahren wir einkaufen?“. Ich war hingegen von meiner Entscheidung überzeugt: Sportlicher Look, schwarze Lackierung mit giftgrünen Akzenten und extrem tiefliegend. Letzteres ließ mich nicht nur lässig aufsteigen, sondern gibt an der Ampel auch einen sicheren Stand.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Durch die komfortable Sitzpolsterung besserte sich die Laune meiner Freundin. Gott sei Dank mussten wir nicht über Schnellstraßen zum Naschmarkt, da man sich hinter dem niedrigen Windschild auf den Lenker legen muss, um auf Überlandfahrten nicht weggeblasen zu werden. In diesem Fall hätte meine Sozia sicher auf das optionale, hohe Windschild um 143 Euro bestanden.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
So galt es nur die Kurven und Kreuzungen Wiens zu überwinden. Mit dem sportlich harten Fahrwerk und den 28 PS, machten diese mir anscheinend mehr Spaß als meiner Freundin, da ich immer wieder spürte wie sie ihre Arme kräftig um meinen Oberkörper schlang.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Ich hingegen genoss die ungeahnte Bewegungsfreude der Japanerin. Obwohl ich auf einem Roller saß bekam ich durch den Big-Bike-Look der Front sogar einige Motorradgrüße. Einzig die 14 Zoll kleinen Vorderreifen verraten das Roller-Dasein bei der Frontansicht.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Am Naschmarkt angekommen und eingeparkt, hielt mir meine Freundin sofort ihren Helm hin, den wollte sie verständlicherweise nicht tragen. Doch trotz eines geräumigen Staufachs unter dem Sitz passt nur ein Helm hinein. Wenig überraschend kam also ich zum Handkuss.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Immerhin ließen sich der Sitz, mitsamt dem zurückgelassenen Sturzhelm, und der Lenker durch einen Knopf am Zündschloss versperren – diesen Mechanismus kennen wir bereits von der Honda Forza 125. So konnten wir uns guten Gewissens mit einem feinen Duft in der Nase auf die Suche nach den nötigen Zutaten machen.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Nach dem erfolgreichen Erwerb diverser Ingredienzen von unserer Liste wurde der Helm im Staufach gegen das Einkaufssackerl getauscht. Da für Schwarzbrot und Oliven jedoch kein Platz mehr war, musste der Rucksack herhalten. Hier wäre definitiv das optionale Topcase praktisch – damit würde sich auch die Unterbringung eines weiteren Helms realisieren lassen.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Darüber machte ich mir aber in diesem Moment wenig Gedanken. Mit knurrendem Magen sollte es nur so rasch wie möglich heimwärts gehen.
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Fazit: Mit der Kawasaki J300 Special Edition bringt man mehr Farbe in die von schwarz und grau dominierte Roller-Welt. Aber auch Überland macht die Japanerin ihre Sache bis etwa 130 km/h gut. Einzig die analogen Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeigen, die sich unter meinem Sichtfeld befinden, und die nicht gerade hübsche blaue Beleuchtung des Displays fallen mir, an dem sonst gelungenen Fahrzeug, negativ auf. Kawasaki will für die Special Edition – bei der eigentlich nur die Farbe special ist – übrigens 5.650 Euro, also 100 Euro mehr als für die „normale“ J300. Unser Ratatouille ist übrigens gelungen, auch wenn es vermutlich schwerer zu buchstabieren als zu kochen ist [;-)].
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2015 Kawasaki J300 Special Edition | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |