Der 2019 Range Rover Evoque im ersten Test!
Von Athen bis auf die Halbinsel Peloponnes und wieder retour. Für mehr als 550 Kilometer in wild gemischtem Terrain war der neue Range Rover Evoque somit bereits in meinen Händen. Ein Abtenteuer-Ausflug durch Griechenland.2019 Range Rover Evoque: Geschickte Fortsetzung!
Presse-Testfahrten laufen in der Regel wie folgt ab: Flug zum Präsentationsort, Testfahrt mit dem neuen Fahrzeug zwischen 60 und 150 Kilometer, Infoveranstaltung, Übernachtung, Heimreise. Nicht so bei Jaguar Land Rover. Hier wird Fahren noch groß geschrieben.
Doch zurück zum Anfang: Für die ersten Testfahrten mit der zweiten Generation des Range Rover Evoque lud JLR in die Peloponnes. Von Athen aus führte die Route am ersten von zwei Fahrtagen über den beeindruckenden Kanal von Korinth in die Region Argolis. Schon am ersten Tag legte ich 340 Kilometer im 250 PS starken Benziner-Evoque P250 zurück. Erster Eindruck:
„Der P250 ist innen so leise, dass der Blinker zu laut ist.“
Tatsächlich fällt mir das unharmonische Blinker-Klacken beim extremst gut weggedämmten Vierzylinder-Turbobenziner deutlich ins Ohr. Im tags darauf für 220 Kilometer bewegten Turbodiesel erst, als ich bewusst drauf achtete. Während der getestete 240 PS starke Selbstzünder-Evoque auf großen 21-Zöllern sehr steif abrollte, schlug am Tag zuvor mit Zwanzigzöller selbst im schroffen Gelände nichts durch. Dafür durstete der Benziner nach reichlich Super Benzin. Elf Liter zeigte der Bordcomputer am Ende des Tages. Im Vergleich zum Diesel, den ich mit 9,5 Liter durch sehr gemischtes Gelände buxierte.
Die Aggregate
Neben den bereits erwähnten beiden Aggregaten D240 und P250 stehen auch wieder Stückzahlmacher D150 und D180 zur Verfügung. Den 150 PS Diesel gibt es auch rein als Fronttriebler und mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe. Der Rest kommt stets mit ausgeklügeltem Allrad und Neungang-Automatik von ZF daher. Und auch wenn der Dieselanteil hierzulande beim Evoque in 2018 mit 96 Prozent keinen Einbruch erlitten hat (#Dieselgate), gibt es beim Evoque künftig drei Benziner. Den P200, P250 und einen P300.
Besonderheit
„Umfangreiche 48 Volt Mild-Hybridisierung“
Sie senkt den Verbrauch je nach Modell um bis zu sechs Prozent. Vielmehr jedoch verhilft sie dazu, die bekannte Euro 6d-TEMP-Anfahrschwäche einzudämmen. Ein Elektromotor, integriert im ZF-Getriebe, liefert bis zu 140 Nm zusätzliches Drehmoment. Beim Ansprechverhalten während der Fahrt gefiel mir der Diesel besser. Außerdem klingt der Benziner für einen ebendiesen sehr mau. Vierzylinder halt. Ende des Jahres folgt dann eine Plug-in-Version des Evoque.
Das Kurvenräubern gelingt dank direkter Lenkung, ausgeklügeltem Allrad-System und gutem Bremspunkt einwandfrei. Das Wanken der Karosserie verrät den Evoque aber weiterhin als SUV.
Die Ausstattung
Neben den klassischen Assistenzsystem wie Abstandsradar oder aktivem Spurhalteassistent, stehen im neuen Evoque auch praktische Features, wie der „ClearSight Ground View“ zur Verfügung. Dieser raffinierte Software-gestützte Kamera-Assistent, lässt den Vorderwagen des Evoque in Echtzeit bis 30 km/h verschwinden. Das mag für euch vielleicht nur bei Bergauffahrten im Gelände nützlich sein. Doch auch im Großstadtdschungel schützt dieses System zum Beispiel vor übersehenen Pollern oder zerkratzten Felgen und auch beim Einfahren in Waschstraßen erweißt sich das System als nützlich.
Mein persönliches Highlight aber war der „ClearSight Rear View Mirror“. Über eine im Heckflügel verbaute, nach hinten gerichtete Kamera wird der Innenspiegel zum Monitor. Der deutlich klareren und breiteren Sicht nach Hinten raus, steht somit nichts im Weg. Das System kostet wenige hundert Euro Aufpreis. Große Empfehlung! Ich habe während der gesamten beiden Tage nicht mehr zurückgeschaltet, zum normalen Glas-Innenspiegel.
Die Preise
Der Preis für das Basismodell, den selten gekauften 150 PS Diesel-Handschalter, stieg zwar auf 40.800 Euro. Doch was bislang in SE Serie war, ist jetzt in S Serie und was bislang der HSE als Serienmitgift vorbehalten war, steckt nun in der SE Ausstattung. Ausstattungsbereinigt ist der 2019 Range Rover Evoque deshalb sogar rund 3.500 Euro günstiger geworden. Wer den Evoque P250 als First Edition-Modell möchte, hat hierfür ab jetzt ein Jahr lang Zeit 79.950 Euro aufzutreiben. Die ersten Evoque werden im April ausgeliefert.
Fazit
Meine Empfehlung: Diesel-Evoque in gedeckter Außenfarbe mit SE-Ausstattung samt 20 Zoll großen Rädern und neuartigem Kvadrat-Stoff. Wobei, für den Wiederverkauf lieber doch das klassische Leder [;-)]. Spaß beiseite: Der Land Rover Range Rover Evoque (so der vollständige Name) ist die konsequente Weiterentwicklung des britischen Style-SUV. Wer ihn sich leisten kann, wird ihn schätzen lernen. Ich freue mich schon jetzt auf einen ausführlichen Test.