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2024 Opel Astra Electric GS 5-Türer im Test!

Beim Astra bietet Opel neben Benzin- und Dieselvariante auch einen Hybriden, Plug-in-Hybriden und eine vollelektrische Version an. Letztere haben wir uns genauer angesehen.

Opel Astra Electric GS: Einer für alle

Fehlende Vielseitigkeit kann man dem Opel Astra wirklich nicht vorwerfen. Nicht nur haben die Rüsselsheimer ihrem Volumenmodell 5 verschiedene Antriebsvarianten spendiert, sie haben mit dem Sports Tourer auch einen der ersten vollelektrischen Kombis auf die Straße gebracht – alternativ gibt es derzeit eigentlich nur den MG5. Ein bisschen schade fand ich es daher schon, dass es für den Test „nur“ der 5-Türer geworden ist, aber abgesehen von 1.200 Euro Mehrkosten, einem größeren Kofferraum (352 zu 516,3 l), 27 Zentimeter mehr Länge und 80–100 kg zusätzlichem Gewicht ist sehr viel gleich. Also konzentrieren wir uns hier einfach auf den Hatchback.

Beim Design gibt es keine Überraschungen. Außen wie innen gleicht der elektrische Astra den Verbrenner-Modellen und auch innen kommt mir alles vertraut vor. Das Cockpit ist modern gestaltet, zeigt auf dem „Pure Panel“-Display, das zwei Bildschirme umfasst, alle wichtigen Informationen und bietet für besseren Überblick während der Fahrt auch noch ein Head-up-Display. Statt ausschließlich auf Touchscreens zu setzen, findet man auch noch einige Tasten, die das direkte Ansteuern von einigen Funktionen ermöglichen. Ein kleiner Wermutstropfen war die abbrechende Bluetooth-Verbindung mit meinem Xiaomi 12. Wobei Bluetooth eigentlich aktiv blieb und bloß die Musik-Wiedergabe beendet wurde.
Schließlich gibt es noch, wie immer bei Opel, die AGR-zertifizierten Sitz, die auch auf längeren Strecken ausgezeichneten Komfort bieten.

2024 Opel Astra-e Cockpit

Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 352 Litern 70 Liter kleiner als bei den Verbrennern und fällt auch im Vergleich zu Konkurrenz (zum Beispiel Citroën ë-C4 oder Hyundai KONA Elektro) kleiner aus. Bei umgeklappten Sitzen passen bis zu 1.268 Liter rein. Frunk gibt es leider keinen, Ladekabel können unter dem Kofferraumboden gelagert werden, was bei Reisen mit Gepäck etwas umständlich sein kann.

Antrieb und Verbrauch

Das Antriebskonzept des Opel Astra kennen wir so auch schon aus dem FIAT 600e. Der Elektromotor leistet 115 kW (156 PS) und bietet 270 Nm Drehmoment. Das reicht für eine Beschleunigung von 0–100 km/h in 9,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 170 km/h begrenzt (20 km/h mehr als beim 600e). Der Astra fühlt sich beim Fahren unaufgeregt, aber nicht untermotorisiert an. In der elektrischen Version ist er zudem noch herrlich leise bis etwa 100 km/h.
Negativ ist nur die lange Gedenksekunde aufgefallen, die sich der Opel Astra nimmt, wenn man zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang wechselt.

Auch der bekannte 54/51 kWh (brutto/netto) große Lithium-Ionen-Akku ist hier verbaut. Laut Datenblatt sind damit bis zu 419 km Reichweite nach WLTP (46,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) möglich. Dafür bräuchte es einen durchschnittlichen Verbrauch von 12,2 kWh auf 100 km. Im Test zeigte der Astra Electric städtisch bewegt Verbräuche zwischen 13,3 und 17,7 kWh je 100 km (im Mittel 15,5 kWh). Das ist zwar mehr, aber immer noch ein guter Wert, der eine Reichweite von rund 325 km möglich macht. Auf der Autobahn sinkt dieser Wert auf ca. 230 km bei etwas mehr als 22 kWh/100 km.
Mit maximal 100 kW lässt sich der Astra in akzeptablen 30 Minuten von 10 auf 80 % aufladen. Wie bei vielen anderen E-Autos lohnt sich auch hier das Laden darüber hinaus nicht, da die Ladeleistung bei knapp über 80 Prozent auf nicht einmal 30 kW einbricht.

An der Wallbox dauert es mit dank serienmäßigem 11 kW Onboard-Charger 5 Stunden und 45 Minuten von 0 auf 100 %.

So viel kostet der Opel Astra Electric

Den Opel Astra Electric gibt es ab 41.839 Euro. Wer Extras wie eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Keyless Go, getöntes Wärmeschutzglas und eine 360°-Kamera möchte, muss zur hier getesteten GS-Version um 44.839 Euro greifen. Das Kobalt Blau Metallic unseres Testfahrzeugs kostet 838,80 Euro und die Alcantara-Ausstattung nochmal 990 Euro. Für das Infotainment Paket inkl. Head-up-Display werden noch einmal 1.787 Euro fällig, für das Tech Paket mit induktiver Ladeschale, adaptivem Tempomat, Matrix-LED-Licht usw. weitere 1.630 Euro. Schließlich kommen für das Komfort Paket mit u.a. Schiebedach und elektrischer Heckklappe noch einmal 959 Euro dazu. Macht insgesamt 51.043 Euro für den Testwagen. Wie auch schon beim FIAT 600e muss man hier sagen, dass es für weniger oder gleiches Geld auch einige andere interessante Fahrzeuge gibt. Also wenn schon Astra Electric, dann als Sports Tourer genannten Kombi für 1.200 Euro mehr.

2024 Opel Astra-e von schräg vorne

Fazit

Der Opel Astra Electric GS 5-Türer bietet Komfort und Praktikabilität auf solidem Niveau. Der Preis mitsamt Extra-Ausstattung und lediglich zwei Jahren Fahrzeuggarantie ist dafür aber etwas hoch. Der größere Sports Tourer bietet immerhin mehr Stauraum und ist derzeit noch ein seltener e-Kombi. Ich bin gespannt, ob dieses Angebot bei der Käuferschaft auf reges Interesse stößt.

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