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Der 2023 Citroën ë-C4 X Shine Pack im Test!

Citroën bietet den elektrischen C4 jetzt auch als Limousine an – essenziell für manche Märkte. Der französische Stromer bietet eine volle Ausstattung zum moderaten Preis. Bei Dynamik und Ladeleistung muss man jedoch Kompromisse eingehen.

Citroën ë-C4 X Shine Pack: Komfort statt Leistung!

Der Citroën ë-C4 X ist eine vielversprechende Erweiterung der Citroën-Familie – zumindest für einige Märkte, wie zum Beispiel Südamerika, wo ohne Limousinenheck gar nichts geht. 500 Euro extra verlangt der französische Automobilhersteller für das verlängerte Heck und bietet im Gegenzug einen Zuwachs von 130 Litern Kofferraumvolumen bei aufrechter Rückbank, 510 statt 380 Liter. Bei umgeklappten Sitzen sind es 1.360 statt 1.250 Liter. Die Länge wächst dabei 24,5 cm auf exakt 4,6 Meter an. Raphael hat das bei seinem ersten Kennenlernen auch optisch schön dargestellt: Der 2023 Citroën ë-C4 X im ersten Test!

Weitere Änderungen findet man übrigens keine. Und um eine Frage gleich vorwegzunehmen: Auch wenn der Kofferraum der Fließheck-Variante kleiner ist, ist er angenehmer zu beladen.

DISCLAIMER: Seit dem Verfassen dieses Artikels hat Citroën die Ausstattungslinien des ë-C4 X umbenannt, die Preise nach unten angepasst und auch Verbrenner sowie den neuen 156-PS-Antriebsstrang zur Auswahl gestellt. Das hier getestete Fahrzeug entspricht etwa einem Citroën ë-C4 X Max.

Typisch komfortabel im Innenraum

Wie ich es von Citroën gewöhnt bin, wird im Innenraum der Fokus auf Komfort gelegt. Die Sitze sind weich, das Lenkrad lässt sich leicht drehen, das Fahrwerk schwankt nach einer Bodenwelle gerne noch einen Moment nach.

Informationen erhält man wahlweise über das 10 Zoll große Mitteldisplay, das etwas kleinere Instrumenten-Display oder das aufklappbare Head-up-Display. Ganz glücklich wurde ich mit den Anzeigeoptionen leider nicht. Wenn man sich durch die Menüs klickt, findet man zwar, was man sucht. Sich bestimmte Werte dauerhaft einblenden zu lassen, ist aber leider weiterhin nicht möglich.
Das Infotainment-System wird über den Touchscreen sowie zwei haptische Tasten gesteuert, mit denen man direkt in die Fahrzeugeinstellungen oder ins Hauptmenü kommt. Kabelloses Android Auto™ und Apple CarPlay® werden unterstützt.
Auch wenn es nun nicht mehr ganz neu ist, ist es nach wie vor sehr erfreulich, dass die französischen Ingenieure der Klimaanlage wieder eigene Tasten geschenkt haben. Die direkte Verstellmöglichkeit macht die Bedienung deutlich schneller und einfacher. Knöpfe für die Sitzheizung sind ebenfalls auf der Bedienleiste. Die Knöpfe Lenkrad- und Frontscheibenheizung findet man links von der Lenksäule.

In der Mittelkonsole findet man schließlich noch einen Schalter, um den Fahrmodus zu verstellen – im Sportmodus wird die Lenkung etwas schwergängiger und die Gasannahme gesteigert. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Cockpit vielleicht etwas weniger individualisierbar ist als in anderen Fahrzeugen, aber auch keine Rätsel aufgibt. Für Pensionisten geeignet, wie Filou Raphael gerne zu sagen pflegt.

Citroen e-C4 X von oben

Fahren und laden

Wie bereits erwähnt, werkt in diesem ë-C4 X eine 136 PS starker permanenterregte Synchronmaschine, die maximal 260 Nm Drehmoment an die Vorderachse schickt. Dass man hier keine raketenhafte Dynamik erwarten darf, ist klar. 10,8 Sekunden bis 100 km/h und maximal 150 km/h fand ich dennoch etwas enttäuschend. Das ist eine Sekunde länger als bei unserem Test 2021. Aber der C4 X ist nunmal auf Komfort gebürstet. Immerhin hält sich dafür auch der Verbrauch in Grenzen. Über mehrere 100 Kilometer pendelte sich der Verbrauch bei warmem Wetter und verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen 14 und 18 kWh je 100 km ein. Konkret standen am Ende des Testzeitraumes 16,1 kWh/100 km auf dem Bordcomputer.


Rein rechnerisch kommt man mit der vollgeladenen 50 kWh Batterie, von der netto 46,2 kWh zur Verfügung stehen, also 285 km weit (nach WLTP sind es 358 km). In der Stadt, wo der Verbrauch geringer und die Ladestationen zahlreicher sind (#Reichweitenangst), wird man die 285 km tatsächlich schaffen. Auf der Autobahn wird man sich pro Ladestopp mit etwa 200 km zufriedengeben müssen – und zwar wegen der Ladeleistung des ë-C4 X. Maximal schafft der Stromer am Schnelllader 100 kW. Im Test – der zugegeben erst bei 15 % SoC begonnen hat, konnte diese Leistung gar nicht abgerufen werden. 82 kW waren hier das Maß der Dinge. Die versprochenen 10–80 % in 30 Minuten dürften sich dennoch ausgehen.


Bei 79 % Ladestand reduzierte sich zudem die Leistung von 57 auf 18 kW. Spätestens ab hier macht das Schnellladen keinen Sinn mehr. Den genauen Verlauf könnt ihr der Ladekurve oben entnehmen. An der Wallbox lädt der Citroën dreiphasig mit maximal 11 kW und ist auch ganz leer in rund 5 Stunden wieder komplett vollgeladen.

So viel kostet der Citroën ë-C4 X

Den elektrischen C4 X bekommt man derzeit (Stand: Anfang September 2023) ab 37.540 Euro (ë-C4 X You mit 136 PS & 50 kWh). Die hier getestete Shine Pack-Variante kostete (bis September 2023) mindestens 46.190 Euro, beinhaltet dafür bereits Extras wie das Navi, das Head-up-Display, eine Einparkhilfe vorne und hinten, beheizbare Komfortsitze, USB-Buchsen für den Fond und teilautonomes Fahren mit dem Highway Driver Assist. Seit September 2023 nennt sich die Topausstattung Max und ist ab 40.540 Euro (ë-C4 X Max mit 136 PS & 50 kWh) erhältlich. Die Sonderlackierung in Elixir-Rot kostet noch einmal 780 Euro extra.

2024 Citroen e-C4 X Preisliste Stand September 2023 09 Österreich Austria
Citroën ë-C4 X Österreich-Preisliste | Stand: September 2023 | Picture © Citroen Österreich GmbH

Fazit

Wer ein gemütliches E-Auto aus Frankreich will, fährt mit dem Citroën ë-C4 X sehr bequem und halbwegs sparsam durch die Gegend. Das Infotainment funktioniert, die Ladeleistung könnte besser sein. Ich würde das Fließheckmodell der Limousine vorziehen. Da man fürs ungefähr gleiche Geld ein Tesla Model 3 und für ein paar Tausender mehr einen Polestar 2 bekommt, fällt eine Empfehlung für den ë-C4 X jedoch schwer.

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