Mercedes-Benz GLC EQ: DER Star der IAA!
Die rundgelutschten EQ-Modelle à la EQS und EQE sind „Geschichte“. Mit dem neuen GLC mit EQ Technologie rollt im Frühjahr 2026 der erste Stromer im neuen, sehr markanten Markengesicht auf die Straße. Mit reichlich Bling-Bling, Platzangebot und endlich 800 Volt Batteriearchitektur, stellt er sich BMW iX3, Audi Q6 e-tron und smart #5 in den Weg.Mercedes-Benz GLC EQ: Stern vorne, Strom drin, Ausreden weg!
Das in Wahrheit wichtigste Auto von Mercedes-Benz wird mit Anfang 2026 rein elektrisch. Dann nämlich drängt der 4,85 Meter lange GLC mit EQ Technologie mit voller Kraft in das beliebteste E-Auto-Segment rund um BMW iX3, Audi Q6 e-tron, smart #5 und Tesla Model Y. Und die Schwaben haben die Kritik an ihrer ersten Elektroauto-Generation vollends ernst genommen. Passé sind rundgelutschtes Design, 400 Volt Architektur, magere Anhängelasten und ein fehlender Frunk.
Hoch leben 800 Volt
Besser spät als nie setzt nun endlich auch Mercedes-Benz auf 800 Volt und ermöglicht so Ladezeiten, die eines deutschen Premiumherstellers würdig sind. Bei Ladeleistungen von bis zu 330 kW sollen in den ersten zehn Minuten bis zu 303 Kilometer Reichweite nachgeladen sein – vorbehaltlich der finalen Homologierung und nach WLTP. Dort, also auf dem Prüfstand, fährt er dank 94 nutzbaren kWh Batteriekapazität, Zwei-Gang-Getriebe an der Hinterachse und Disconnect Unit an der Vorderachse aktuell bis zu 713 Kilometer weit. Kasteien muss sich der GLC dafür in Sachen Performance nicht. Ganz im Gegenteil: Das zum Marktstart verfügbare, 490 PS starke Topmodell GLC 400 4MATIC spurtet in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und darf mit bis zu 210 km/h über die Autobahn brettern. Vier weitere Modelle folgen. Darunter sicherlich eine Heckantriebsvariante mit noch etwas mehr Reichweite. Und ja, er kann nicht nur sportlich, sondern auch praktisch, denn 2,4 Tonnen Anhängelast und großzügige 100 Kilogramm Stützlast (Stichwort: Elektrofahrrad) erfreuen wohl so manche Familie.
Großzügige Platzverhältnisse
Praktisch ist auch das Stichwort für den Innen- bzw. Laderaum. Denn wo die Konkurrenz entweder mehr Platz in der zweiten Reihe oder im Kofferraum zur Verfügung stellt, geht der GLC hier keinerlei Kompromisse ein und bietet beides. Die Bein- als auch Kopffreiheit auf der Rückbank hat ob meiner Größe (1,93 m) selbst das thailändische Fernsehen beeindruckt.
Parallel dazu fasst der Kofferraum mit 570 Litern satte 50 Liter mehr als das bis auf wenige Zentimeter gleichgroße EQE SUV, das wohl noch bis Mitte 2026 im Programm bleibt. Außerdem gibt es eine dreigeteilt umlegbare Rückbank. Aber dass Mercedes-Benz wirklich zugehört hat, zeigt sich unter der vorderen Motorhaube. Denn ja, auch bei den Allradmodellen des GLC mit EQ Technologie finden sich hier voluminöse 128 Liter Nassvolumen. Oder in anderen Worten: Ein Handgepäckskoffer und eine gut gefüllte Reisetasche passen locker hinein. So sieht ein brauchbares E-Auto aus, Hut ab!


Was er wohl kosten wird?
Bei so viel Modernität und Brauchbarkeit stellt sich vielen direkt die Frage nach den Preisen. Die sind, Mitte September 2025, leider noch nicht bekannt. Angesichts der Konkurrenz wird das Topmodell in Österreich wohl nicht unter 79.000 Euro zu haben sein. Da Mercedes-Benz jedoch, wie alle anderen Hersteller, Stückzahlen machen will, hoffe ich ja eher auf 69.000 Euro. Träumen darf man wohl, und solange am Ende nicht die meiner Meinung nach unverschämten 94.600 Euro des Audi SQ6 e-tron am Preisschild prangen, dürfen wir uns vermutlich glücklich schätzen.
So fortschrittlich testet Mercedes-Benz!
Zur Eröffnung des neuen Lichtkanals wurde ich von Mercedes-Benz nach Immendingen – 130 km südlich von Stuttgart – eingeladen. Doch was mich auf dem 520 Hektar großen Prüf- und Technologiezentrum erwartete, sprengte meine Auffassungsgabe.
Polarisierende Optik
Zurück zum Auto selbst bzw. dem Elefanten im Raum: der neue, optionale „Kühlergrill“ mit 942 Lichtquadraten aus rund 150 dahinter sitzenden LEDs. Über dessen Optik, Design und Notwendigkeit kann man sicherlich diskutieren, über die Wiedererkennbarkeit hingegen nicht. Auf meine Frage hinsichtlich der Reparaturkosten im Falle eines Frontschadens, wollte Chef-Designer Gorden Wagener im Interview nicht näher eingehen.
Das Heck zeigt sich mit verspielter Leuchtengrafik. Auch diese muss man mögen. Keine Blöße gibt sich hingegen das Interieur. Der gigantische, ebenfalls optionale Hyperscreen mit 99,3 Zentimeter Bildschirmdiagonale ist ein Hingucker sondergleichen. Damit die Bedienung nicht zum sprichwörtlichen Stolperstein wird, gibt’s endlich wieder Wippen und Walzen am Lenkrad und ein neues MB.OS (Mercedes-Benz Operating System), von dessen Geschwindigkeit und Übersichtlichkeit ich mich aufgrund des enormen Andrangs leider noch nicht überzeugen konnte.
Mein erstes Fazit
Der Mercedes-Benz GLC mit EQ Technologie ist kein radikaler Umbruch, sondern ein sinnvoller und längst überfälliger Einschlag in die richtige Richtung. Er macht auf dem Papier vieles richtig. Ob sich das in den Alltag überträgt, wird eine erste Testfahrt oder spätestens der ausführliche Test zeigen. Ausschlaggebend werden wohl auch die Preise sowie die Aufpreispolitik für den LED-Kühlergrill, das Vegan-Paket, den Hyperscreen, die Allradlenkung, das Luftfahrwerk und Co. sein. Langweilig dürfte es bei der Marke mit dem Stern im kommenden Jahr jedenfalls nicht werden. Neben der neuen, elektrischen C-Klasse kündigen sich zahlreiche Facelifts an. Ich bin gespannt und freue mich auf mehr.
 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
    


 
   
         
         
         
         
         
        