8 Dinge, die man mit dem Hyundai H350 erlebt haben muss.

Einen Transporter hat man schnell mal ausgeborgt, um irgendwas Sperriges von A nach B zu transportieren. Danach gibt man ihn meist wieder liebend gerne zurück und kümmert sich nicht weiter darum. Wir hatten den H350 jedoch eine ganze Woche lang und durften, ja mussten, die Hochs und Tiefs erleben, die ein Kastenwagen so mit sich bringt.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

1. In der Stadt parken

Schon so mancher Mittelklassewagen kann in der Stadt ungeheuer nerven wenn man auf Parkplatzsuche ist. Man steht mit einer 4,5 Meter langen Karosse neben einer Freifläche und ärgert sich, dass man keinen Smart hat. Auch wenn er sich nahezu wie ein PKW fährt, der Hyundai H350 L3H2 bringt das Parkplatz-Problem mit seinen 6,2 Metern Länge auf eine neue Ebene. Wenn nicht gleich zwei Autos hintereinander losfahren, ist einem eine ordentliche Portion Frust gewiss. Immerhin bietet Hyundai gegen 500 Euro Aufpreis eine Rückfahrkamera, deren Bild im Rückspiegel (der sonst gar keinen Nutzen hat) angezeigt wird, an.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

2. Tanken fahren

Hunderte Runden um den Häuserblock kosten nicht nur Nerven, sondern auch Sprit. Hat man sich erst noch über den 75 Liter Diesel fassenden Tank des Hyundai gefreut, kommt bei der Tankstelle die sprichwörtliche Abrechnung. Kommt man, so wie wir, mit 80 Euro davon, hat man wohl noch einmal Glück gehabt. Der Verbrauch lag im Testmittel übrigens bei knapp über 10 Litern Diesel auf 100 Kilometer.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

3. Auto waschen

Wie alle Österreicher waschen auch wir am Tag des Herrn gerne unser Fahrzeug. Für gewöhnlich dauert das nur ein paar Minuten und erfordert wenig Arbeit. Nicht so bei unserem Transporter. Mit einer Höhe von 2,7 Metern wird man in der Schlange vor der Waschstraße ausgelacht und fingerzeigend auf den Handwaschplatz verwiesen. Nur gut, dass wir eine Leiter dabei hatten, sonst wäre der H350 auch dort nicht sauber geworden.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

4. Seitenspiegel einrichten

So, endlich ist das Riesending sauber und wir können losstarten. Nur noch schnell die Seitenspiegel einrichten. Die elektrische Steuerung gilt leider nur für die großen Glasflächen, die kleinen Weitwinkel-Spiegel müssen manuell verstellt werden. Spätestens nach dem dritten Mal Aussteigen hat man’s aber geschafft. Hoffentlich. [;-)]

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

5. Driften gehen

Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten. Die 170 PS des 2,5-Liter Dieselmotors zerren ganz schön an der Hinterachse, vor allem wenn der H350 unbeladen ist. Und bei 422 Nm maximalem Drehmoment und abgeschaltetem ESP scharwenzeln die ganzen 12 m² des Hyundai durch die Gegend. Ein Fest für Freunde des gelegentlichen Driftens, auch wenn dabei dieselben Ängste wie in der ersten A-Klasse aufkommen.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

6. Zum gepflegten Kartenspiel einladen

Auch wenn das Auto beim vorigen Punkt nicht kippt, kann das bei der Stimmung der Fall sein. Mit schlotternden Knien steigen die Beifahrer dann aus, ich natürlich nicht, und wollen nicht weiterfahren. Um guten Willen zu zeigen und zu beweisen, dass das alles nicht böse gemeint war, eignet sich ein kurzes Kartenspiel im Laderaum. Je nach Situation würde sich auch ein Candle-Light-Dinner anbieten.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

7. Tatsächlich etwas transportieren

Eines sollte man bei all den bunten Erfahrungen, die wir mit dem H350 gemacht haben, nicht vergessen: Er eignet sich verdammt gut, um Zeug zu transportieren. Egal, ob das jetzt fünf Europoolpaletten oder nur eine einzelne Leiter ist. Der 3,67 x 1,8 x 1,96 Meter (l/b/h) große Laderaum fasst 12,9 m³ (also knapp 13.000 Liter – was ungefähr zwei smart fortwo entspricht). Allerdings darf man nur bis zu 1.105 kg einladen. Das war’s dann wohl mit dem Plan einen vollen Whirlpool mitzuführen.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

8. Sich über den Vorsteuerabzug freuen

Weil der H350 L3H2 sämtliche für den Vorsteuerabzug vorausgesetzten, rechtlichen Bestimmungen – nur eine Sitzreihe, Trennwand dahinter, seitliche Verblechung des Laderaums, keine Seitenfenster, usw. – erfüllt, zahlt man als Unternehmer letztendlich nur den „exkl. MwSt.“-Preis. Unser Hyundai H350 L3H2 2.5 CRDi Business wird daher hierzulande meistens um netto 33.390 Euro den Besitzer wechseln.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Fazit: Im Test überzeugt der neue Fiskal-LKW von Hyundai mit PKW-nahen Fahreigenschaften – man sitzt gut auf dem Schwingsessel (459 Euro Aufpreis), die 6-Gang-Schaltung hackt zwar ein wenig, die meiste Zeit über erfreut man sich allerdings an den kurzen Schaltwegen und das Fahrwerk ist sowohl beladen als auch unbeladen sehr komfortabel abgestimmt. In der getesteten langen und hohen Variante L3H2 überzeugt auch der vorhandene Platz. Einzig die magere maximale Zuladung könnte wohl den einen oder anderen Transporteur abschrecken.

2015 Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Daten Testwagen | Hyundai H350 L3H2 2,5 CRDi Business | Basispreis (exkl. MwSt): 33.390 Euro | Testwagenpreis (exkl. MwSt): 36.430 Euro | Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel | Hubraum: 2.497 cm³ | Leistung: 125 kW/170 PS bei 3.600 1/min | Drehmoment: 422 Nm bei 1.500 1/min | Getriebe: 6-Gang manuell | Antrieb: Heck | Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h | Normverbrauch: 8,5 l/100 km kombiniert | CO2-Emission: 222 g/km | Abgasnorm: Euro 5 | Testverbrauch: 10,3 l/100 km | Tankinhalt: 75 l | Gesamtlänge/-breite/-höhe: 6.365/2.038/2.690 mm | Radstand: 3.670 mm | Wendekreis: 12,85 m | Kofferraumvolumen: 12.900 l | Leergewicht: 2.329 kg | zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg