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Audi Q2 2.0 TDI quattro Sport im Test!

Fluchend stehe ich einige Meter unter der Erde, nahe dem Stadtpark. Die freundliche Dame die mir den Schlüssel zum Q2 gegeben hat, schickte mich in das zweite Untergeschoss der Beethovengarage. Kaum als ich den bunten Boden betrete, drücke ich den Knopf der Fernbedienung nach dem Motto „das ewige Licht leuchte mir“. Doch es leuchtet nicht. Was für ein Start ins Rendezvous.

Audi Q2: Das iPhone unter den KFZ!

Es liegt aber nicht am Audi Q2. Die Blinker erstrahlen hell und weisen mir mit dynamischem Zuwinken den Stellplatz. Nur eben, wie auch sonst immer, einen Stock tiefer. Noch hört es mit dem Fluchen allerdings nicht auf: in den mir überspielten Dokumenten zum Testwagen war zu lesen, dass er 61.385 Euro kostet.

Völlig selbstverständlich gehe ich zur Tür und öffne sie. Keyless-Go-System eben. Nicht! Ich hab‘ davor einfach schon zehn Minuten wie ein Irrer einen Stock weiter oben bzw. auch auf der richtigen Ebene auf die Fernbedienung gedrückt und deshalb sind die Türen entriegelt. Das check ich Blitzgneißer aber erst, als ich vergeblich den Startknopf suche.

Teurer als Test-A4!

Richtig gelesen: die Hütte kostet mehr als 61.000 und verzichtet auf Extras, die so manch‘ asiatischer Kleinwagen in Serie hat. Fast ein Wunder, dass ich nicht wie anno dazumal vorne ankurbeln muss. Und ja, das mag alles übertrieben klingen, aber liebe Freunde bei Audi: das passt zum übertriebenen Preis.

Ansonsten leistet sich das Kompakt-SUV keine großen Fehler. Im Inneren geht es mir ansonsten wie Filou Christoph, der kürzlich den Audi A4 allroad quattro testen durfte: jeder Knopf ist präzise eingearbeitet und erfreut jedes Mal aufs Neue mit einem satt-klingenden „Klick“. Viel hinterschäumter Kunststoff und feines Leder verwöhnen den Haptik-Fetischisten.

Was der Q2 technisch mit dem nicht vorhandenen Keyless-Go-System verbockt hat, holt er mit dem Infotainmentsystem wieder rein. Einfach zu bedienen und übersichtlich erstreckt es sich über zwei Bildschirme, wenn man so will. Zugegeben, der zweite ist eigentlich der Tacho, der sich aber individuell einstellen lässt und zum Beispiel die Karte des Navis anzeigt. Das sorgt für Platz auf dem Touchscreen in der Mitte.

Raumgefühl geht in Ordnung

Apropos Platz: der ist für ein Klein-SUV mit einer Länge von 4,2 Metern ganz ok. Im Fond möchte ich trotzdem nicht hinter großgewachsenen Leuten sitzen. Der Kofferraum schluckt mit 405 Litern dafür ordentlich.

Wenn es sein muss, steckt der Q2 sogar Filou Raphaels Riesen-Drahtesel ohne Reifendemontage weg, wie er schon auf unserer Facebook-Seite eindrucksvoll vorgeführt hat.

Fahrtechnisch macht der „Sport Quattro“ (so steht’s in den Presseunterlagen, auch wenn ich da an den Kompaktsportler von Audi denke) die größte Gaudi. Die 190-Diesel-PS ziehen mächtig an und sorgen für jede Menge Fahrspaß. In 7,3 Sekunden knackt der Q2 die 100 km/h und läuft maximal 218 Sachen.

Nur Gutes?

Die 7-Gang-S-tronic ist richtig gut abgestimmt und schaltet, je nach Fahrmodus, wie gewünscht. Trotz Allrad neigt der Q2 bei schnellerem Ritt zum Untersteuern, aber das habe ich schon bei der Präsentation im Dezember festgestellt.

Viel Gutes aber auch viel Negatives. Über Kleinigkeiten – wie den etwas deplatzierten Lautstärkeregler – kann ich hinwegsehen. Aber wovon die Augen nicht wegkommen, ist die Aufpreisliste. Entweder ich lebe noch in der „Guten alten Zeit“ oder ich bin ein Träumer, aber für fast 40.000 Euro Listenpreis erwarte ich mir einige der Extras in der Serienausstattung. Zum Beispiel beheizbare Sitze vorne oder eine Rückfahrkamera, die bei unserem Testwagen gar nicht verbaut war.

Fazit

Der Audi Q2 ist, wenn man so will, das iPhone der Autos: cool, stylisch, modern und jeder will eines haben. Aber wirklich viel mehr als ein Smartphone mit Android kann ein iPhone auch nicht. Der Q2 ist ausgezeichnet verarbeitet, aber das alleine rechtfertigt keinen so hohen Preis. Schade, dass dadurch ein so toller Wagen so unattraktiv wird. Aber die Jungen stehen ja auf teuren Shit.
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