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2017 BMW i3 94Ah Test Review Fahrbericht blau blue

BMW i3 eDrive 94Ah: Des Verbrenners Tod?

Mehr Reichweite und damit auch alltagstauglicher? BMW spendiert dem i3 einen neuen, größeren Energiespeicher. 200 Kilometer unter Alltagsbedingungen sollen jetzt möglich sein, so die Theorie. Wie weit man in der Praxis wirklich kommt, finde ich für Euch heraus. 2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at   Die Ladesäulen schießen aus der Erde …

Mehr Reichweite und damit auch alltagstauglicher? BMW spendiert dem i3 einen neuen, größeren Energiespeicher. 200 Kilometer unter Alltagsbedingungen sollen jetzt möglich sein, so die Theorie. Wie weit man in der Praxis wirklich kommt, finde ich für Euch heraus.

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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Die Ladesäulen schießen aus der Erde wie die Eierschwammerl im Sommer. Elektromobilität gilt als umweltfreundlich und sauber. Für viele d i e Fortbewegungsart der Zukunft. Doch bislang war immer die bescheidene Reichweite die Achillesferse sämtlicher Elektroautomobile. Dem will BMW beim Facelift des i3 mit neuer, größerer Batterie entgegenwirken.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
Die neue Lithium-Ionen-Batterie erreicht bei gleichbleibenden Abmessungen eine Kapazität von 33 kWh, von denen 27 kWh effektiv genutzt werden. In der Praxis bedeuten die Zahlen, dass circa 200 Kilometer im ‚ECO PRO+‘-Modus laut Bordcomputer möglich sind. Das Tempo ist jedoch auf 90 km/h begrenzt und die Klimaanlage deaktiviert, was bei widrigen Bedingungen dazu führt, dass die Scheiben ruck zuck anlaufen.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
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Dann doch lieber „nur“ ‚ECO PRO‘ mit Plusgraden in der Fahrgastzelle und ohne Temporestriktion. So viel Komfort kostet allerdings Reichweite. Im i3 40 Kilometer an der Zahl und so stehen nun realistische 160 Kilometer im Display. Vorausgesetzt man fährt selbst auf der Autobahn nicht schneller als Tempo 110.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
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Immerhin ist auf den Bordcomputer verlass. Der Kilometer-Vorrat berechnet sich im elektrifizierten Bayer aus dem Ladezustands des Akkus, der Bleifuß-Schwere und der Verbrauchshistorie vergangener Fahrten. Besonders in der Stadt lässt sich durch Rekuperation der eine oder andere Kilometer wieder „reinbremsen“.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
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Der i3 hat hierfür ein sehr ausgeklügeltes System. „One-Pedal-Feeling“ nennen das die Münchner. Denn das Fahrpedal dient sowohl zum Beschleunigen als auch zum Bremsen. Wird der Druck aufs Pedal reduziert oder gar ganz losgelassen, wird der Elektromotor zum Generator und lädt die Batterie.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
Ist er leergefahren, heißt’s Ladestation suchen. Eigentlich kein Problem bei der immer wieder propagierten Dichte an Ladesäulen. Wären da nicht die unzähligen verschiedenen Steckertypen. CCS, Typ 2, CHAdeMO, CEE und wie sie nicht alle heißen. Besonders als Greenhorn ist es ein Ding der Unmöglichkeit hier durchzublicken. Es ist, als hätte jeder Hersteller seinen eigenen Tankstutzen. Und dann auch noch die vielen verschiedenen Ladesäulen-Anbieter, für die eigene Ladekarten benötigt werden.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
Hat man eine freie Station samt passendem Stecker gefunden, ist das Laden unproblematisch. Klappe auf, Stecker rein und der Ladevorgang startet automatisch. Wer an einer 50 kW-Dose lädt, hat in gut einer halben Stunde die Batteriezellen auf 80 Prozent ihrer Kapazität aufgefüllt. Am 230 Volt-Netz kann der rein elektrische BMW i3 ebenso geladen werden. Nur dauert hier eine vollständige Ladung gut 12 Stunden.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
Ist Energie getankt, steht BMW-typisch die ‚Freude am Fahren‘ im Vordergrund. Der Heckantrieb, in Kombination mit den allzeit anliegenden 250 Nm Drehmoment, lässt so manchen GTI an der Ampel alt aussehen. Besonders der Durchzug zwischen 70 und 120 km/h sucht seinesgleichen.
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Überholmanöver auf der Landstraße sind die reinste Freude, solang einem nicht der Saft ausgeht. Ein großer Querdynamiker ist der i3 hingegen nicht. Die schmalen 155er Gummis lassen keine allzu flotten Kurvenfahrten zu, ehe es den Stromer Richtung Fahrbahnrand drückt.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Dass der kleine Bayer nicht der ganz sportliche Typ ist, wird bereits beim Einstieg deutlich. Die Sitzposition ist erhöht und das Gestühl äußert kommod, ohne dabei Seitenhalt zu bieten. Der helle, luftige Innenraum mit seinem weit ausladenden Instrumententräger verleiht der Fahrgastzelle einen Lounge-artigen Charakter.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
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Ebenso mehr Designfeature als Notwendigkeit sind die sich gegenläufig öffnenden Türen. Besonders in engen Parklücken muss man sich verrenken, um den i3 auch von der zweiten Reihe elegant zu verlassen. Die nicht ausreichend weit hinten angeschlagenen Türen geben nur einen sehr engen Ausstieg frei.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
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Keine Experimente gibt es hingegen beim Kofferraum. Die Klappe aus Glas öffnet weit und gibt den mit einem Volumen von 260 Litern nicht allzu groß geratenen Laderaum frei. Wird die Rückbank umgeklappt, schluckt der i3 immerhin ganze 1.100 Maß. Das sollte auf jeden Fall für die Schnäppchenjagd am Wochenende reichen.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
Preisbrecher waren die bayerischen Vehikel hingegen nie. Auch nicht der kleine Stromer, der als „eDrive 94Ah“ mit einem Grundpreis von 37.400 Euro das Konto belastet. Werden dann noch diverse Komfortfeatures wie die hochauflösende Rückfahrkamera, die übrigens sehr zu empfehlen ist, angekreuzt, stehen schnell 47.562 Euro auf der Rechnung. So muss letztlich jeder selbst entscheiden, ob einem der grüne Gedanke so viel Wert ist.
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2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
Fazit: „Reichweite“ ist und bleibt für mich die Achillesferse der Elektromobilität. Selbst die knapp 160 Kilometer sind schlichtweg zu wenig. Besonders auf Autobahnetappen schmilzt die Reichweite geradezu dahin. Aber angeblich will der mittlerweile weltweit drittgrößte Hersteller von Elektrofahrzeugen (hinter BYD & Tesla; Quelle: McKinsey) ja dieses Jahr noch einmal nachlegen. Ich bin gespannt. Die Konkurrenz schläft nicht.
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2017 BMW eDrive i3 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at

Daten Testwagen | 2017 BMW i3 eDrive 94Ah | Basispreis: 37.400 Euro | Testwagenpreis: 47.562 Euro | Motor: Synchronmotor | Leistung: 125 kW/170 PS | Drehmoment: 250 Nm | Getriebe: 1-stufig | Antrieb: Heck | Beschleunigung (0–100 km/h): 7,3 s | Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h | Batterie: Lithium-Ionen (353 V) | Kapazität: 33,2/27,2 kWh (Brutto/Netto) | Normverbrauch: 13,1 kWh/100 km (nach UN ECE 101) | CO2-Emission: 0 g/km | Reichweite: 300 km (nach NEFZ) | Gesamtlänge/-breite/-höhe: 3.999/1.775/1.597 mm | Radstand: 2.570 mm | Kofferraumvolumen: 260–1100 l | Leergewicht: 1.320 kg (nach EU) | zul. Gesamtgewicht: 1.670 kg

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2017 BMW eDrive i3 94Ah | Photo © Alexander Strohmüller/autofilou.at
 
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