Der Dacia Duster Prestige dCi 110 EDC im Test!
Der Duster ist für Dacia ein richtiger Verkaufsschlager. Wie sich die Neuauflage des Dauerbrenners im autofilou-Test schlägt, erfährt ihr in den folgenden Zeilen.Dacia Duster Prestige dCi 110 EDC: Quadratisch, praktisch, aber auch gut?
Auch wenn wir uns für noch so aufgeschlossen halten, begleiten uns doch Vorurteile durchs ganze Leben. So verbinde ich mit dem Wort Dacia, mehr notdürftig zusammengeflickte rustikale Kisten, als mit einem zuverlässigen modernen Neuwagen. Dass sie sich gut verkaufen, war mir schon im Vorhinein bewusst. Dass hingegen so viele auf Österreichs Straßen unterwegs sind, fiel mir jedoch erst auf, als ich selbst in einem Platz nahm. Die müssen gut sein, denn eine solche Vielzahl an Dacia-Besitzern können sich nicht irren, so meine Denke.
Prestige-Modell gut ausgestattet
Schon beim ersten Einsteigen fiel mir auf, da wackelt und klappert nix. Die Tür fällt sauber ins Schloss und auch das Starten des Motors passiert ganz „state of the art“ via Startknopf – zumindest im gefahrenen Topmodell Prestige. Generell lässt sich mein überaus kompletter Duster in puncto Schnickschnack nicht lumpen. Vier Kameras für Sourroundview, Doppelkupplungsgetriebe, Kunstleder, Keyless-Go und noch vieles mehr steckt in meinem Testwagen. Die einzige Position die fehlte, war der Allrad. Eigentlich schade, denn der Duster ist so ziemlich das einzige SUV, dem ich den ein oder anderen Ausflug ins Gelände zumuten würde. Denn die Bodenfreiheit ist mit 210 Millimeter ordentlich und die Bereifung in 215/60 R17 hat auch noch genug Gummi auf der Felge um gröbere Steine schadlos zu überstehen.
Motor top, Lenkung flop, Verbrauch rockt!
Der 1,5-Liter-Turbodiesel mit 109 PS und 260 Nm, welcher von Renault stammt, liefert zu jeder Zeit genügend Leistung um den 1.254 Kilogramm leichten Duster souverän zu beschleunigen. Das verbaute Doppelkupplungsgetriebe, welches blitzschnell die Gänge wechselt, lässt an der Ampel echt nix anbrennen und bringt einem den entscheidenden Vorteil. Weniger Freude bereitet mir da die Lenkung in Kombination mit dem Fahrwerk. Es ist schlichtweg zu schwammig und liefert zu wenig Rückmeldung. In flotter gefahrenen Kurven neigt sich die ganze Karosserie deutlich und die Sitze machen auch keine Anstalten einen an Ort und Stelle zuhalten. Ein Kurvenräuber ist er tatsächlich nicht. Immerhin geht er mit dem Kraftstoff äußerst knausrig um. Mehr als sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer waren selbst mit einigen flotten Autobahnkilometern nicht drin.
Ausreichend Platz
Der Duster ist eher der praktische Alltagsbegleiter. Obwohl er nur kompakte 4,34 Meter misst, fasst sein Kofferraum ganze 478 Liter. Klappt man dann noch die Sitze um, verschlingt er sogar unglaubliche 1.623 Liter. Da bewahrheitet sich wieder der Spruch: „Quadratisch, praktisch, gut“!