Der BMW 630d GT xDrive im Test
BMW hebt seinen Gran Tourismo eine Klasse höher, verpasst ihm ein flacheres Heck und die neueste Technik und – voilà – ein Luxusliner ist geboren.BMW 630d GT: Die volle Portion Luxus
Der BMW 6er GT ist ganz neu, irgendwie aber auch nicht. Davor hieß er 5er GT und hatte vor allem eines: ein interessantes Design oder wie ich es nennen würde, einen dicken Hintern. Entweder mochte man ihn oder nicht, es gab wenig dazwischen. Dennoch verkaufte sich der 5er GT so gut, dass er einen Nachfolger bekommen hat.
Er ist 9 Zentimeter länger, 2 Zentimeter niedriger und bietet 100 Liter mehr Kofferraum. Aber auch wenn der BMW 6er GT dem Namen und den Dimensionen nach nun eine Klasse höher angesiedelt ist, baut er technisch weiterhin auf dem 5er auf.
So fährt sich der BMW 630d GT
Das spürt man auch. Denn trotz der ausladenden Abmessungen des Luxus-Bayern fühlt er sich beim Fahren richtig dynamisch an. Das liegt nicht zuletzt an der optionalen, adaptiven 2-Achs-Luftfederung (hinten ist sie Serie) und der Integral-Aktivlenkung. Und natürlich am 265 PS starken 3-Liter-Reihensechszylinder. Der stellt bereits von 2.000 bis 2.500 Umdrehungen sein maximales Drehmoment von 620 Nm zur Verfügung und sorgt in Kombination mit BMWs Allradantrieb für einen fulminanten Antritt. 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind für den „kleinen“ Diesel (mittlerweile gibt es mit dem 20d einen kleineren Diesemotor) in einem 2 Tonnen schweren Fahrzeug ein stolzer Wert. Und wer den Fuß am Gas lässt, beschleunigt vehement weiter bis 250 km/h. Der Verbrauch pendelte sich während meines Tests bei 9 Litern auf 100 Kilometer ein, insbesondere bei gleichmäßigen Überlandfahrt sind aber niedrigere Werte möglich. Und dort kann der 6er GT auch seine großen Stärken ausspielen. Er bügelt über Unebenheiten hinweg und lässt kaum Geräusche ins Innere.
Platz und Funktionalität im Innenraum
Stattdessen hört man über die Bowers & Wilkins Soundanlage Musik in feinster Qualität, thront auf den vielfach verstell-, beheiz- und belüftbaren Sitzen mit Massagefunktion und lässt sich Dank adaptivem Tempomat und Spurführungsassistent fast vollautomatisch chauffieren. Wie schon beim aktuellen 5er BMW funktioniert dieses System ausgesprochen gut – solange die Hände am Lenkrad sind. Gestensteuerung, iDrive und alle anderen BMW-typischen Spielereien hat der 6er natürlich auch an Bord.
Überall ist ausreichend Platz für die Passagiere und mit der optionalen 4-Zonen-Klimaautomatik kann sich auch jeder Passagier die Temperatur einstellen. Wählt man, so wie bei meinem Testwagen, die Komfortsitze im Fond aus, lassen sich diese auch noch elektrisch verstellen.
Hinter der Rückbank tut sich der zweitgrößte Kofferraum der BMW-Palette auf. 610 bis 1.800 Liter fasst er und durch das schräge Heck und die niedrige Ladekante darf es auch mal sperrigeres Ladegut sein.
Ferngesteuertes Parken
Sperrig ist der BMW 6er GT übrigens auch selbst. Und wie alle großen Autos bringt er mich und meinen schrecklichen Garagenplatz an unsere Grenzen. Hier konnte ich jedoch zum ersten Mal den großen Nutzen des ferngesteuerten Einparkens erleben. Ich bin sonst kein großer Fan des überdimensionierten Autoschlüssels von BMW, aber immerhin ermöglichte er mir ein angenehmes Aussteigen.
Soviel kostet der BMW 630d GT xDrive
Wie bei allen Luxusfahrzeugen kommt auch beim 6er GT noch die Rechnung zum Schluss. Wer so viel Platz und Komfort will, muss für den 30d xDrive mindestens 79.077 Euro bezahlen. Mit allen Extras – und erst dann wird der 6er so richtig großartig – kostet mein Testfahrzeug 116.628 Euro. In den verschiedenen Paketen und Aufgpreisoptionen findet man dafür (unter anderem) diese Extras: 20-Zoll Leichtmetallräder, Soft-Close-Automatik der Türen, adaptive LED-Scheinwerfer, Integral-Lenkung, Lenkradheizung, Head-Up-Display, Standheizung, Sonnenschutzrollos und so weiter. Die Liste ist wirklich lang.