Der Honda CR-V AWD 1.5 VTEC TURBO MT Lifestyle im Test!
Der CR-V zählte zu den ersten SUV im heutigen Sinne. Mitte der 90er kam er nur als Benziner erhältlich nach Europa. Mehr als 20 Jahre später ist die fünfte Generation am Start und wieder gibt es keinen Diesel mehr. Wir testen den schwächeren der beiden und klären, ob ein SUV zwingend einen Diesel unter der Haube haben muss.Honda CR-V: Es muss nicht immer ein Diesel sein
Vor fast einem Jahr war ich bei der Österreich-Präsentation der aktuellen, fünften Generation in Kitzbühel. Bei der Pressekonferenz wurde verlautbart, dass für den CR-V in Zukunft kein Dieselantrieb mehr angeboten wird. Das der Diesel gerade eine Krise durchlebt ist bekanntermaßen nichts Neues. Doch in ein großes SUV gehört der Selbstzünder, wenn es nach uns Filous geht, einfach hinein. Stattdessen bieten die Japaner nur zwei Benziner und einen Hybriden an. Und gehen damit einen Schritt zurück in die Vergangenheit. Denn, die erste Generation des Honda CR-V wurde von 1996 bis 2001 auch nur mit einem Benziner angeboten. Von Hybriden war damals freilich noch nicht die Rede. Damals verkaufte sich das Honda-SUV recht gut, trotz und obwohl es keinen Diesel gab. Doch wie sieht das heute aus?
Langstrecke ohne Diesel: Geht das?
Den Härtetest, zumindest was den Verbrauch betrifft, absolvieren die Testfahrzeuge in meinem Fall auf der Strecke Wien–Vorarlberg zurück. Komme ich ohne Tanken in die alte Heimat, kann man ein Auto als langstreckentauglich erachten. Mit einem Diesel ist das bisher noch nie ein Problem gewesen. Bisher gab es nur einen Benziner, der diese Strecke ohne Boxenstopp zurücklegen konnte. Ein direkter Konkurrent zum CR-V: Der Peugeot 3008. Die Zahlen sehen folgendermaßen aus: Von meiner Wohnung in Wien zum Elternhaus in Vorarlberg sind es 620 Kilometer, der Tank des CR-V fasst 57 Liter, die Verbrauchsangabe liegt laut Werk bei 6,6 Litern. Das ergibt eine errechnete Reichweite von knapp über 860 Kilometern. Sollte also vollkommen ausreichend sein. Doch in der Realität braucht das Nippon-SUV rund zwei Liter mehr. Doch auch mit diesem Verbrauch ist ein vorzeitiger Tankstopp nicht von Nöten. Der CR-V spult die Kilometer auf der österreichischen und deutschen Autobahn lässig ab. Und dabei fühlt man sich sowohl als Fahrer als auch als Passagier wohl.
Der CR-V und sein rustikaler Charme
Holz kann aus so manch schnödem Innenraum eine rustikale und heimelige Stube machen. Etwa im Honda CR-V. Zugegeben, das Holz ist so echt wie mein Neujahrsvorsatz, mehr Sport zu machen, aber ausschauen tut’s ganz gut – im Gegensatz zur Anzeige, wenn ich auf die Waage steige. Der Innenraum zeigt sich auch sonst von seiner robusten und soliden Seite. Hie und da findet sich Hartplastik, stört aber nicht weiter. Für Langstreckenkomfort sorgen, nebst genügend Reichweite auch die angenehmen Sitze. Soll es mit dem CR-V in den Urlaub gehen oder ein Umzug bewältigt werden, so sollte dies ebenfalls kein Problem sein. Der Kofferraum schluckt zwischen 561 und 1.756 Liter.
Das Infotainmentsystem, bzw. die Benutzeroberfläche, wirkt zwar veraltet, verrichtet seine Dienste aber sachgemäß. Die Bedienung ist intuitiv und recht einfach. Auch die Soundanlage klingt gut. Insgesamt ein netter Innenraum.
So fährt sich der Honda CR-V
Der Benziner unter der Haube unseres Premium Crystal roten (639 Euro Aufpreis) CR-V leistet 173 PS. Für das rund 1,6 Tonnen schwere SUV ausreichend Leistung. Zumal das knackige 6-Gang-Schaltgetriebe dem Wagen und seiner Kraftentfaltung zugutekommt. So kann mit dem großen Honda durchaus flott gefahren werden. Den Standardsprint schafft er in 9,3 Sekunden. Allradantrieb (optional) gibt es, wie es sich für solch ein SUV gehört, selbstverständlich auch. Wie gut der ist, konnten wir aufgrund des schönen Wetters nicht in Erfahrung bringen, trauen ihm aber durchaus die nötige Kraft für verschneite Winter zu. Für den Fahrer auch noch nützlich: An Bord befinden sich ein Kollisionswarnsystem, ein Spurhaltewarner, ein aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und noch andere Sicherheitsfeatures.
Alles hat seinen Preis!
Da macht natürlich auch der Honda CR-V keine Ausnahme. Bei 30.990 Euro beginnt der SUV-Spaß aus Japan. Der von uns gefahrene CR-V kommt in der Ausstattungslinie „Lifestyle“ daher, der zweitbesten Ausstattung. Damit beginnt sein Preis bei 40.790. Einziges Extra ist die Metallic-Lackierung um 639 Euro. Macht also insgesamt 41.429 Euro. Ein guter Preis für ein vollausgestattetes SUV mit Tempomat, Sitzheizung, Navigation und allem, was das Herz im Grunde begehrt.
Fazit
SUV ohne Diesel? Geht das? Ja! Zumindest beweist das der Honda CR-V AWD 1.5 VTEC TURBO MT Lifestyle eindrucksvoll und widerlegt meine Meinung zum Selbstzünder in SUVs. Der Verbrauch von 8,6 Litern geht für ein Benzin-SUV in Ordnung. Für einen fairen Preis bekommt man ein faires Auto. So sollte es immer sein. Prädikat: Kaufenswert.