Der Mitsubishi Space Star Invite 1,2 MIVEC im Test
Der Mitsubishi Space Star ist mit einem Einstiegspreis von 9.990 Euro eines der günstigsten Autos am Markt. Allerdings konnte man das in den vergangenen Modellen auch spüren. Macht die neue Version alles besser?Mitsubishi Space Star – Stadtauto zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Der Space Star ist ein Stadtfahrzeug in dem sich Vergangenheit und Gegenwart treffen – oder sogar nebeneinanderstehen. Mittlerweile gibt es auch in Mitsubishis Kleinwagen bei der Ausstattung, je nach Variante, allerlei Unterstützungssysteme und Multimedia-Ausstattung. Das 6,5“-Farbdisplay bietet etwa ein Navi und kann einfach per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden. Zwei Dinge, mit denen ich in dem Wagen eher nicht gerechnet hätte oder zumindest nicht enttäuscht gewesen wäre, wenn es sie nicht gibt. Noch überraschender war das neue Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung und Notbremsassistent, das mit einer Kamera über dem Rückspiegel funktioniert. Denn grundsätzlich ist der Space Star dazu da, in der Stadt oder einem nicht zu großen Radius möglichst einfach von Ort zu Ort zu kommen.
Außen gelingt es Mitsubishi durchaus mit dem aktuellen Design Akzente zu setzen, die kompakten Außenmaße von 3,85 Metern mit ein paar Ecken und Kanten zu verbinden und den Space Star mit ein paar Tupfern Farbe (es gibt ihn in neun verschiedenen Farben) ein bisschen moderner aussehen zu lassen, als er eigentlich ist.
Innen gelingt dies nicht im gleichen Ausmaß. Da regiert dann doch eher Understatement. Der Zugang zum Design ist geradezu klassisch und den Ton gibt eher die Funktion als die Ästhetik an. Das ist bei einem günstigen Kleinwagen auch irgendwie verständlich – manche Details, wie der Bordcomputer unter dem Tacho, wirken aber einfach ein wenig aus der Zeit gefallen. Solche S/W-Displays werden aus Nostalgie-Gründen auf Casio-Uhren getragen, aber nicht unbedingt in Autos verbaut. Auch der Farbmonitor in der Mittelkonsole erfüllt zwar seinen Zweck – spätestens beim Navi und dessen Menüführung merkt man aber auf jeden Fall, dass hier gespart wurde.
So fährt sich der Mitsubishi Space Star
Der Space Star fährt sich auch irgendwie retro: Alles ist weich und ein bisschen unpräzise – Probleme gibt es andererseits aber auch keine. Wenig überraschend ist die Autobahn nicht der Ort, für den der Space Star eigentlich gebaut wurde. Und auch wenn wir hier ebenso kein einziges Problem erleben, so ist doch fast spürbar, dass sich der Wagen hier ebenso unwohl fühlt wie der Fahrer. Deutlich wird das am fehlenden Durchzug und dem steigenden Verbrauch. Denn während der Space Star bei niedrigen Geschwindigkeiten um die sechs Liter verbraucht, werden es auf der Autobahn schnell mal sieben bis acht Liter.
Alles in Allem fühlt sich der Space Star, abgesehen vom Außendesign, innen und beim Fahrgefühl nicht in erster Linie an wie ein günstiger Kleinwagen, sondern eher wie ein Wagen aus einer vergangenen Zeit. So fühlten sich die Autos an, in denen wir als Kinder hinten mitgefahren sind. Wenn da nicht auf der anderen Seite diese kleinen Updates wären, wie eben das das Navigationssystem und die Möglichkeit das Handy zu verbinden. Wie wichtig einem all das ist, ist Geschmackssache. Und es wäre wohl unklug zu sagen, dass man lieber kein Display hätte, bevor man sich mit einem günstigen zufriedengibt. Spaß macht es zwar nur anders. Aber hier geht es eben um Funktion und nicht um Spaß.
Das kostet der Space Star
Der Space Star beginnt in der Ausstattungslinie Inform bei 9.990 Euro, kostet als Invite ab 11.990 Euro und der Preis des Testwagens klettert auf 15.670 Euro. Allerdings gewährt Mitsubishi derzeit (Oktober 2020) 2.000 Euro Bonus und der Fahrzeugpreis pendelt sich damit bei 13.670 Euro ein. Als Konkurrenten bleiben da noch Hyundai i10 oder Kia Picanto übrig, allerdings nur in der 67 PS-Version.
Fazit
Wer ein einfaches und günstiges Auto für eher kurze Wege sucht und dabei nicht auf Navi, Bluetooth und andere Annehmlichkeiten verzichten will, sollte eine Probefahrt mit dem Space Star machen. Wer höhere Ansprüche an Fahrverhalten, Design und Infotainment hat, ist mit dem Space Star jedoch nicht gut beraten.