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Der neue Mazda3 Skyactiv-G122 COMFORT+ im Test!

Im ersten Test präsentiert sich der Mazda eleganter und komfortabler als bisher. Und auch im Innenraum haben die Japaner nachgelegt und den Kompakten zeitgemäß ausgestattet.

Mazda3 122 PS COMFORT+: Weniger Sport, mehr Komfort!

Der neue Mazda3 sieht vertraut aus – und doch irgendwie auch nicht. Denn auch wenn der japanische Kompakte unverkennbar auf seinem Vorgänger aufbaut, haben die Ingenieure doch fast alles neu entwickelt: Außen sieht man das an einem größeren Kühlergrill und den schmalen, scharf gezeichneten Scheinwerfern oder am knackigen Heck. Bei der Länge hat der 4,46 Meter lange Kompakte einen Zentimeter gegenüber seinem Vorgänger eingebüßt. Damit ist er aber immer noch 20 Zentimeter länger als ein Golf und kratzt schon an der nächsthöheren Klasse.

Im Innenraum merkt man davon leider nicht viel. In der zweiten Reihe hat man nicht mehr Platz als bei der Konkurrenz und auch der Kofferraum ist mit 334 bis 1.026 Litern nicht gerade riesig und auch kleiner als bisher. Was dafür im Vergleich zum Vorgänger auffällt, ist die großzügige Verwendung von hochwertigen Materialien. Die Ledersitze und die mit Leder bespannten Flächen vor und hinter dem Mitteldisplay geben dem Interieur einen eleganten Touch. Genau genommen hat das ganze Auto einen großen Schritt weg von der früheren MPS-Klientel und hin zu Eleganz und Premium-Ambiente gemacht: Mit grellen Farben wird in der Fahrerkabine gespart, abgelesen wird von (teil)digitalen Rundinstrumenten und einem vollwertigen Head-up-Display, das in dieser Klasse seinesgleichen sucht.


Der Bildschirm des Infotainmentsystems sieht jetzt mehr nach integriertem Tablet als nach Fremdkörper aus und hat seine Touchfunktion verloren. Manche werden sich über das Ausbleiben von Fingerabdrücken am Display freuen, andere sich dafür vielleicht über die umständlicher gewordene Eingabe von Text ärgern. Mittels Drehrad muss man nun einen Buchstaben nach dem anderen auswählen.
Dezente Veränderung: Der Spurhalteassistent erinnert jetzt, statt mit einem verräterischen Piepsen, durch leises Vibrieren daran, dass man gerade ohne zu Blinken eine Bodenmarkierung überfahren hat.

Sparsamer Skyactiv-G122 Motor

Auch beim Motor hat Mazda einiges verbessert. Waren die Benziner aus Hiroshima bisher bei Autobahhntempo eher durstig, zeigt der 122 PS starke Zweiliter-Vierzylinder nun mehr Zurückhaltung. Auf der Strecke von Wien nach Pula hat er sich im Schnitt mit 6,7 Litern Benzin auf 100 Kilometer zufrieden gegeben. Zwei Systeme haben daran teil: Einerseits schaltet der Motor beim gemächlichen Bummeln zwei Zylinder ab und spart damit Energie, andererseits wird unter dem Namen „M Hybrid“ die beim Bremsen erzeugte Rekuperationsenergie in einer 24-Volt-Lithium-Ionen-Batterie mit 0,216 kWh gespeichert und beim Losfahren und Schalten über den Startergenerator wieder freigegeben. Doch auch bei höheren Geschwindigkeiten, wenn die beiden Systeme nicht arbeiten, steigt der Verbrauch nicht übermäßig an: Bravo Mazda!
Dafür fühlt sich der Japaner in vielen Situationen nicht übermäßig potent an – trotz knackig zu schaltendem 6-Gang-Getriebe. Ein maximales Drehmoment von 213 Nm reißt eben keine Bäume aus – reicht aber immerhin für einen Standardsprint auf 100 km/h in 10,4 Sekunden. Vielleicht fühlt sich der Mazda3 aber auch langsamer an, weil er jetzt besser gedämmt und gefedert ist. Denn beim Durchtreten des Gaspedals bleibt der Mazda stets leise. Erst bei höheren Geschwindigkeiten vermag der Wind den Geräuschpegel im Innenraum zu heben.
Abstriche gibt es dafür bei den Fahrassistenten. Denn auch wenn der Kompakte viele intelligente Systeme hat, ist autonomes Fahren nicht wirklich möglich. Da sind Hyundai i30, KIA Ceed oder VW Golf schon ein gutes Stück weiter.

So viel kostet der Mazda3

Was kostet der komfortable Mazda3 nun? Der Einstiegspreis liegt bei 23.990 Euro. Dafür bekommt man den von uns getesteten 122 PS starken Benziner, muss jedoch auf viele Extras verzichten. In der Comfort+ Version (ab 25.790 €) und mit Sound- (+600 €), Premium- (+1.500 €), Style- (+900 €) und Tech-Paket (+800 €) sowie einer Metallic-Lackierung (+740 €) erreicht man unseren Testwagenpreis von 30.330 Euro. Für ein so vollständig ausgestattetes Auto ein fairer Preis.

Fazit

Der Mazda3 hat sich in meinen Augen in die richtige Richtung entwickelt. Er fühlt sich deutlich wertiger an, fährt sich sehr komfortabel, ohne jedoch zu weich oder schwammig zu sein. Eine wunderbare Alternative zu deutschen oder koreanischen Kompaktwagen.
Noch eine Info am Rande: Wer das ganze Interieur in schwarz bestellt, hat bei Nacht einen sehr dunklen Innenraum.

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