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Kawasaki Z1000 ABS: Rendezvous zwischen Himmel & Hölle

Seit Menschengedenken versuchen wir Gott zu spielen und Leben zu erschaffen. Früher traf das Märchen von Dr. Frankenstein den Nerv der Zeit. Heute sind eher Genmanipulation zur Züchtung von Super-Menschen und die Geschichten von Captain America aktuell. Im Motorrad-Segment nimmt die Kawasaki Z1000 Special Edition diesen Platz ein. Bei ihr hat man das Gefühl sie …

Seit Menschengedenken versuchen wir Gott zu spielen und Leben zu erschaffen. Früher traf das Märchen von Dr. Frankenstein den Nerv der Zeit. Heute sind eher Genmanipulation zur Züchtung von Super-Menschen und die Geschichten von Captain America aktuell. Im Motorrad-Segment nimmt die Kawasaki Z1000 Special Edition diesen Platz ein. Bei ihr hat man das Gefühl sie wäre von japanischen Wissenschaftlern in einem Labor herangezüchtet worden. Also nahm ich mich kurzerhand dieser sterilen Wunderwaffe an, um sie einem Test zu unterziehen.

2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Der erste Eindruck wirkt recht nüchtern, das metallgrau lässt die Japanerin kühl wirken. Die Giftgrünen Farbakzente sorgen für typischen Kawasaki-Flair und einen aggressiven Gesamtlook. Die aerodynamischen Formen und der bullige Auftritt steigern diesen Eindruck noch weiter.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Beim Anlassen des Motors läuft mir erst einmal das Wasser im Mund zusammen. Der Reihenvierzylinder sorgt als 4-Takter für einen unheimlich weichen Sound. Selbst bei leichtem Zupfen am Gasgriff schreit die Z1000 nicht auf, unter 4.000 Touren fährt sie sich zahm wie ein Kätzchen. Der Motor wirkt generell perfekt abgestimmt, die Zündungen erzeugen einen sauberen, runden Klang.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
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Die Sitzhaltung ist, entgegen meinen Erwartungen und im Vergleich zu diversen Supersportlern, sehr aufrecht und angenehm. Dazu trägt auch die Aluminum „Fat Bar“ Lenkstange, die mit der richtigen Länge auch zu einem agilen Handling bei.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Es wird also abends kein Kran benötigt, der einen aus dem Sattel hievt. Apropos Sattel, einerseits bietet er guten Halt durch den hohen Tank und ausgezeichneten Knieschluss. Andererseits ist er hart wie ein Brett, was die eine oder andere Pause nötig macht. Mitfahrer haben es außerdem schwer, ein schräger harter Sitz ist nur was für eingefleischte Sozii.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Ein Motorrad für den Ring wird die Z1000 jedoch trotzdem nicht, denn dafür ist sie etwas schwerfällig umzulegen. Wer so etwas sucht, der weiß, dass er dann ruhigen Gewissens zur ZX-10R greifen darf. Bezeichnend für diese Schwäche ist der große Wendekreis, der mich auf einer Freilandstraße nur mit Reversieren umdrehen lässt. Punkten kann sie aber mit einem auf Drehzahlsensoren basierendem ABS, mit dem die Kawasaki um 600 Euro zusätzlich gezähmt werden kann.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
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Ein Hingucker ist die Japanerin allemal, schon allein wegen ihres tiefen Hecks. Dieses soll die Linie des Motorrads vom hohen Tank aus bis zu den LED-Scheinwerfern durchziehen. Einige zusätzliche Lufteinlässe an den Seiten sollen für aerodynamische Vorteile sorgen. Kantige Rückspiegel runden das robuste aber kräftige Auftreten ab. Beim Anblick von hinten kann die Kawasaki auch überzeugen, wenn auch die 4 Auspuff-Endtöpfe nicht ganz meinen Geschmack treffen.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
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2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

Irgendwie ist die Z1000 etwas für jedermann. Sie lässt sich im unteren Drehzahlbereich leichtfüßig hantieren, während sie nach oben hinaus brüllt bis die Funken fliegen. Mit vollem Tank kommt man so nur gut 300 km, müssen doch vier Zylinder versorgt werden. Unser Blick fällt immer wieder auf die modernen Armaturen, sie zeigen ein Farbenspiel aus Symbolen und der Digitalanzeige der aktuellen Geschwindigkeit. Das einzige, was fehlt, ist eine Ganganzeige.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
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Fazit: Die Kawasaki Z1000 ist nicht das schnellste und auch nicht das stärkste Tier im Stall. Doch mit ihrem bulligen Auftreten und dem atemberaubenden Motoren-Schrei mausert sie sich trotzdem zum Alphatier. Sie ist aber deswegen keineswegs ungestüm, braucht sie doch nur vom richtigen Dompteur gezähmt werden. Die Japanerin bewegt sich gerne auf einem schmalen Grat zwischen höllisch starkem Erscheinungsbild, schwer zu bändigendem Handling und einem himmlischen Gebrüll des Motors. Für Motorradfahrer, die gerne eine Herausforderung suchen, also genau das Richtige.
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
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Daten Testmotorrad | Kawasaki Z1000 Special Edition ABS 2014 | Basispreis: 14.399 Euro | Preis Testmotorrad: 14.999 Euro | Motor: 4-Takt-Reihenvierzylinder-Motor mit Flüssigkeitskühlung | Hubraum: 1.043 ccm | Bohrung x Hub: 77,0 x 56,0 mm | Verdichtungsverhältnis: 11,8:1 | Leistung: 104,5 kW/142 PS bei 10.000 1/min | Drehmoment: 111 Nm bei 7.300 1/min | Getriebe: 6-Gang-Getriebe | Gesamtlänge/-breite/-höhe: 2.045/790/1.055 mm | Sitzhöhe: 815 mm | Radstand: 1.435 mm | Bodenfreiheit: 125 mm | Kraftstofftankinhalt: 17 Liter | Kraftstoff: Superkraftstoff bleifrei (ROZ 95) | Gewicht fahrfertig: 220 kg / 221 kg mit ABS
2014 Kawasaki Z1000 ABS | Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
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