Lange bevor die populären SUV dieser Tage das Straßenbild aufmischten, waren Pickups die Lieblings-Allrounder der Bevölkerung. Doch diese Allzweckgeräte verweichlichten mehr und mehr und fahren sich nun beinahe schon wie PKW. Darüber habe ich erst Anfang Juni beim Mitsubishi L200 berichtet. Doch wie sieht’s bei dessen Konkurrent Nissan Navara aus? 2015 Nissan Navara NP300 Double …
Lange bevor die populären SUV dieser Tage das Straßenbild aufmischten, waren Pickups die Lieblings-Allrounder der Bevölkerung. Doch diese Allzweckgeräte verweichlichten mehr und mehr und fahren sich nun beinahe schon wie PKW. Darüber habe ich erst Anfang Juni beim Mitsubishi L200 berichtet. Doch wie sieht’s bei dessen Konkurrent Nissan Navara aus?
Gleich beim ersten Losfahren ist eines klar: der Navara wirkt behäbiger als der eingangs erwähnte Konkurrent. Obwohl der 190 PS starke 2,3 Liter Turbodiesel gut geht, lässt sich der Navara bei weitem nicht so agil bewegen wie der L200. Der Motor klingt rauer und es gibt keine Start-Stopp-Automatik. Der errechnete Durchschnittsverbrauch von 10 Liter auf 100 Kilometer geht dafür eigentlich in Ordnung.
Weil er eben mehr LKW denn PKW ist, muss ich mich auch damit abfinden, dass die Außentemperatur nicht angezeigt, der Tote Winkel nicht durch einen Assistenten abgedeckt und auch kein Spurhalteassistent angeboten wird. Das Schaltgetriebe ist gut, hackt ab und an jedoch ein wenig. Die Wahl der Automatik wäre sicherlich besser, wenngleich der Navara damit wohl etwas träger würde. Alles akzeptabel, kennt man den L200 nicht.
Für mehr Fahrkomfort spendiert Nissan dem Navara in der höchsten Ausstattung Tekna auch an der Hinterachse mit Schraub- anstelle der Blattfedern (siehe L200-Testbericht). Einen Unterschied merkt man wohl nur beim direkten Umstieg oder bei voller Beladung.
Letztere kann beim 2,1 Tonnen schweren Navara bis zu 900 Kilogramm betragen. Etwas weniger als beim L200. Dafür ist die Ladefläche beim Nissan um wenige Zentimeter größer. Sie misst beim Double Cab 1,58 mal 1,56 Meter in Länge und Breite.
Auf eine Hecksperre muss der Navara leider verzichten. Ein Mittendifferenzial muss für kleine Offroad-Abenteuer reichen … oder auch nicht – siehe Video. Das Rad mit dem meisten Schlupf bekommt die volle Kraft (max. 450 Nm Drehmoment liefert der Motor), was in diesem Fall nicht förderlich ist. Mit Hinterachsdifferenzial hätte der Navara diese Steigung locker geschafft.
Die Ausstattung ist, abgesehen von den bereits erwähnten, fehlenden Assistenten, top. Elektrische Sitze mit Lederpolsterung, Navigationssystem, Glasdach, usw. Eigentlich mehr, als man in einem Arbeitstier benötigt.
Fazit: Ist der aktuelle Nissan Navara schlussendlich denn dann ein Hawara. Nun ja, er lässt einen schon mal hängen und gibt auch nicht Bescheid, ob die andere Spur frei ist, und doch ist er da, wenn mal rangeklotzt werden muss. Im Gegensatz zum Konkurrent L200 bleibt der Navara also ein „richtiger“ Pickup und wirkt weniger verwaschen. Ob das in Zukunft aber eine Rolle spielen wird? Nicht nur, dass Nissan große Anteile von Mitsubishi gekauft hat und somit wohl der nächste Pickup auf gemeinsamer Basis stehen wird, sogar der für 2017 geplante Pickup von Mercedes-Benz basiert auf dem Nissan Navara.
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