So gut ist das Tesla Model X wirklich!
Ein dickes Auto mit Flügeltüren, das lautlos fährt und vor dem die Leute stehen bleiben und dann mitfahren wollen? Ja genau: das Tesla Model X!Tesla Model X 90D: Alle wollen mit mir fahren
Tesla hat im Jahr 2016 einen Verlust von 675 Millionen US-Dollar gemacht und baut aktuell zwei Luxusfahrzeuge, die zwei bzw. 2,5 Tonnen wiegen und massig Leistung haben. Das klingt weder besonders ökologisch noch rentabel, scheint aber für viele keine große Rolle zu spielen.
Denn egal wo ich mit dem Sechssitzer (auch als 5- & 7-Sitzer bestellbar) angerollt kam, überall starrten die Leute ehrfürchtig die per Fernsteuerung zu öffnenden Flügeltüren an und wollten dann mitfahren. Selbst die, die sonst nur mit dem Rad unterwegs sind, waren begeistert.
Und das, obwohl das Model X 90D keinen Insane oder Ludicrous-Mode bietet und ganze fünf Sekunden auf 100 braucht. Wurscht! „Es ist lautlos, es hat ein Riesendisplay, es ist toll.“
Es ist toll Tesla Model X zu fahren
Und sie haben recht! Es ist wirklich toll Tesla zu fahren. Die Ingenieure haben diesem 5x2x1,7 Meter Schiff eine wunderbare Panorama-Windschutzscheibe, einen Haufen an Elektromotoren (es geht wirklich alles elektrisch) sowie ausreichend Sportlichkeit eingehaucht. Aber wie sollte es auch anders sein bei 422 PS und 660 Nm.
Die verbauten Materialien fühlen sich hochwertig an und sehen auch so aus. Alle Sitze sind beheizbar und bis zur zweiten Reihe auch elektrisch verstellbar. Warum die Sitzheizung der hinteren Sitze allerdings nur vom Mitteldisplay aus aktiviert werden kann, bleibt verwunderlich.
Das Display ist das Herzstück des Fahrzeugs
Dieses Mitteldisplay ist – wie beim Model S – die Schnittstelle zu 90 Prozent aller Funktionen des Model X. Navigation, Musik, Klimaanlage, Türen öffnen, Fahrzeughöhe, Internetbrowser, Sitzeinstellungen – also wirklich so ziemlich alles. Lediglich „Gas“, Bremse, Lenkung und der „Autopilot“, der in unserem Testfahrzeug leider deaktiviert war – haben eigene Bedienelemente.
Für Freunde des großen Laderaums bietet das Model X vorne und hinten Platz für Ladegut. 745 bis 2.180 Liter und maximal 630 Kilogramm können so transportiert werden.
Wie sieht es aber mit dem Laden und der Reichweite aus?
An der normalen Steckdose würde eine volle Ladung mal locker 25 Stunden dauern. In Österreich gibt es aber mittlerweile 11 Supercharger-Stationen (u.a. in St. Anton, Lermoos und Kitzbühel – dort fährt man eben Tesla), an denen schnell und gratis geladen werden kann. Laut Tesla bis zu 270 Kilometer in 30 Minuten. Nach meiner Schätzung eher 300 km in einer Stunde.
Aber das ist wohl auch der Unterschied zwischen maximaler und realistischer Reichweite. Tesla redet von knapp 500 Kilometern, ich war froh wenn ich 350 km geschafft hab. Da hab‘ ich mich aber schon zurückgehalten. Ein Verbrauch von 25 bis 30 kWh/100 km ist realistisch.
144.240 für den Testwagen
Dass ein E-Luxus-SUV nicht ganz billig ist, kam nicht unerwartet. Irgendwer sagte mir was von 180.000 Euro und ich war doch etwas überrascht. Dass es das mittlerweile nicht mehr erhältliche Model X 90 D dann ab 114.200 Euro gab und Tesla für unseren Testwagen mit 22-Zöllern (+6.300 €), sechs Sitzen (+3.800 €), Premium Paket (5.700 €) und noch anderen Spielereien „nur“ 144.240 Euro veranschlagte, war fast schon beruhigend. Ein nagelneues Model X P100D und allen Extras kostet derzeit übrigens 204.150 Euro. Mit einem Ladestopp in Salzburg kommt man damit aber locker von Wien nach St. Anton!