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Subaru Forester 2.0i e-BOXER Premium

Der Subaru Forester ist jetzt ein Mildhybrid. Aber wie viel bringt der Elektromotor wirklich? Wir klären es im Test.

Subaru Forester: Gutmütiger Wandersmann

Vielleicht habt ihr das auch schon mal erlebt, dass man sich im Auto streitet oder zumindest diskutiert und man dann an einen Punkt gelangt, an dem der oder die MitfahrerIn das Gespräch nicht weiterführen will. Und jedes Mal, wenn man wieder zu einem Satz ausholen möchte, sagt dein Gegenüber „Konzentrier dich auf die Straße!“. Was ja irgendwie auch stimmt, weil man ja im Auto fährt. Ja?
Das gibt es jetzt auch vollautomatisch. Und zwar dank dem Driver Monitoring System im neuen Subaru Forester. Man schaut einen Moment zu lange aus dem Seitenfenster oder auf das Navi und schon piept es vorwurfsvoll. Und, zumindest bei mir, auch mit dem gewünschten Ergebnis, dass ich mich wieder voll auf die Straße konzentriere.

Der e-BOXER

Subaru hat im Forester 2.0i e-BOXER überhaupt ein paar coole Neuerungen integriert. Eine davon ist, wie der Name schon sagt, der neue E-Boxer. Wie Raphael bei seiner ersten Ausfahrt mit Subaru Forester und XV schon beschreibt, kann der 4-zylindrige e-Boxer jetzt auch elektrisch fahren. Zumindest ein Bisschen. Konkret wird das CVT-Getriebe (Lineartronic) durch einen 12,3-kW-Motor ergänzt, der den 150 PS 2-Liter-Benziner mit maximal 66 Nm unterstützt. Der nimmt seine Energie von einer 4,8 Ah großen 118-Volt-Lithium-Ionen Batterie. Maximal 66 Nm Drehmoment sowie 1,6 km bei 40 km/h elektrische Reichweite sind möglich und der Verbrauch soll um bis zu 11 % gesenkt werden.

Merkt man das im Alltag? Nicht wirklich. Rein elektrisch ist der Subaru während der Testphase so gut wie nie gefahren. Und der Verbrauch hat sich nach ein paar hundert Kilometer bei 9,5 Litern eingependelt. Im Test hat der frühere Boxer unter nicht ganz identen Umständen allerdings weniger verbraucht.
Auch bei der Performance spürt man den Elektromotor nicht wirklich. Am Papier schafft der Subaru den Sprint von 0 auf 100 km/h in 11,8 Sekunden, maximal wird er 188 km/h schnell.
Allerdings sind solche Eckdaten schlechte Parameter, um den Nutzen eines Hybridsystems zu bewerten. Schließlich arbeiten die meisten Hybriden unter Last hauptsächlich mit dem Verbrenner und schalten den Elektromotor nur teilweise für Spitzenleistungen zu. Stattdessen kann er sein Potenzial entfalten, wenn es darum geht, ohne hochdrehenden Verbrenner einen Randstein zu überwinden oder eine bestimmte Geschwindigkeit zu halten.

So fährt sich der Subaru Forester

Um diese zu erreichen, muss man aber erst einmal lautstark beschleunigen – auch im Forester kann das CVT-Getriebe nunmal nicht zaubern. Das geht, angesichts der 150 PS, etwas schwerfällig. Auf Nachfrage erklärte mir der Subaru-Händler, dass ein Subaru etwa 20.000 Kilometer brauche, um richtig eingefahren zu sein. Erst dann könne er sein Potenzial entfalten, also ordentlich am Gas hängen. Ob das stimmt, kann man bei einem 2.500 km jungen Fahrzeug leider nicht feststellen.
Wer gerne von Assistenten unterstützt fährt, wird im Subaru jedenfalls seine Freude haben. Mit adaptivem Tempomat und aktivem Spurhalteassistenten sorgt er für entspanntes Autobahnfahren. Bloß bei Einparkmanövern zieht das Driver Monitoring System manchmal etwas vehement die Bremse.
Insgesamt ist das Fahrerlebnis jedenfalls eher auf der praktischen und gemütlichen Seite.

Das Interieur

Dass der Subaru Forester nicht zum Rasen gemacht ist, merkt man auch im Innenraum, denn der Drehschalter für die Fahrmodi unterscheidet nur zwischen Normal, Schnee und tiefem Schnee. Sport sucht man hier vergebens.

2019 Subaru Forester 2.0i e-Boxer

Auch die leicht erhöhte Sitzposition auf den bequemen Ledersesseln und die gute Übersicht zielen eher auf gemütliche Fahrten auf der Straße oder kurze Trips im Gelände ab.
Auf drei Displays zeigt einem der Forester dabei Informationen an. Bordcomputer und großes Mitteldisplay sind dabei recht konventionell und informieren über gefahrene Kilometer, zeigen die Navi-Karte oder die Musik, die gerade gehört wird. Das dritte Display zeigt die Einstellungen der Klimaanlage, Verbrauch, verbleibende Reichweite und die Uhrzeit.
Sitzheizung bietet der getestete Forester in beiden Reihen. Elektrische Sitzverstellung mit Memory-Funktion nur vorne. In beiden Reihen ist es dank großem Schiebedach luftig und hell. Und auch der Kofferruam bietet mit 509-1.779 Litern Ladevolumen eine gewisse Luftigkeit. Praktisches Feature für Garagen: Die elektrisch öffnende Kofferraumklappe merkt sich, wie weit sie sich maximal öffnen darf.

Was kostet der Forester?

Bei Subaru ist es recht einfach, den Überblick über die Preise zu behalten. Den Forester gibt es nur mit einem Motor und in 3 Ausstattungsvarianten. Der Einstieg ist bei 36.990 Euro für die Pure Version. Da muss man auf die meisten elektrischen Verstellmöglichkeiten und Helferlein verzichten. In der hier getesteten Premium Version kostet der Forester 44.990 Euro zuzüglich 750 Euro für die Jasper Green Metallic Lackierung. Und die Konkurrenz? Ein vergleichbarer und doch ganz anderer Mitsubishi Outlander PHEV 4WD beginnt, dank 0 % NoVa, bei 39.995 Euro und kostet in ähnlicher Ausstattung 53.995 Euro.

Fazit

Der Subaru Forester ist ein wunderbarer Alrounder. Er bietet Platz, Komfort, Praktibilität sowie solide Verarbeitung und Technik. Seine Schwachstellen sind das wenig schicke Aussehen, der hohe Verbrauch und der mangelnde Durchzug. Den Hybrid-Antrieb hätte ich gern stärker gemerkt. Dennoch kann ich gut nachvollziehen, wieso viele Subaru-Fahrer immer wieder einen Subaru wollen.

2019 Subaru Forester 2.0i e-Boxer

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